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99 unreräntvncn Prvtucte und die unlösliche Farbbasc mit concciilrirter Schwefelsäure in ein lösliches Salz verwandelt. Der Farbstoff färbt Wolle und Seide grünlich bla». Beiizvldipbciivlamin erzeugt grüne Alco- i'vl lösliche Farbstoffe, deren SulsosLuren in Wasser löslich find. Wendet inan statt Methnldixhenolamin nur Diphenylamin an oder Dimethylanilin, so erhält man violette, in Wasser lösliche Farbstoffe. Künstlicher Indigo. Von vr. C. Häussermann. (Schluß.) Dagegen ist die Orthonitrozimmtsäure durch einen glatten und elegant verlaufenden Proceß noch nicht erhalten worden. Hierin scheint der Schwerpunkt der Frage nach der fabrikmäßigen Gewinnung des Jndigoblau zu liegen. Es epistiren zwei Methoden, nach denen das Pro dukt hergestellt werden kann, aber in beiden Fällen entsteht neben der Orthonitrozimmtsäure eine beträchtliche Menge eines isomeren, für die Jndigobildung werthlosen Nebenproduktes. So lange bei der Herstellung der Nitrozimmtsäure oder des Nitrobittermandelöls das gleichzeitige Auftreten der unbrauchbaren Isomeren nicht um gangen oder auf einen geringen Procentsatz re- ducirt werden kann, erscheint der Weg zur Ge winnung der Orthonitrophenglpropiolsäure zu theuer, als daß an eine Concurrenz mit dem Indigo, dessen Durchschnittspreis 15 Mk. pro Kilo kaum übersteigt, gedacht werden kann. Erst wenn es gelingt, die Entstehung dieser „Nebenprodukte" von vornherein auszuschließen, wird das Verfahren eine wirklich praktische Be deutung erlangen, indem die nöthigen Ausgangs materialien nicht zu kostspielig sind und die Operationen das fertige Fabrikat nicht allzusehr vertheuern werden. Das für beide Verfahren nöthige „Bittermandelöl" kann heutzutage zu einem verhältnismäßig niedrigen Preis geliefert werden, und nur in dem eine geringe Ausbeute liefernden Nitrirungsverfahren ist der Grund zu den hohen Gestehungskosten der Orthonitro zimmtsäure zu suchen. Bis jetzt besitzt man aber soweit bekannt, keine Methode, die ausschließlich die im vorliegenden Fall gewünschte Orthroni- troverbindung entstehen läßt, und es ist gerade auch nicht sehr wahrscheinlich, daß ein entspre chendes Verfahren rasch gefunden wird, wenn nicht der Zufall günstig ins Mittel tritt. Durch diese eigenthümlichen Verhältnisse unterscheidet sich die Frage nach der künstlichen Herstellung des Jndigoblau wesentlich von der des Alizarins, dessen vor 12 Jahren ins Leben getretene fa brikmäßige Gewinnung in so kurzer Zeit die außerordentlichsten Erfolge aufzuweisen hatte. Dort kamen aber nur verhältnismäßig einfache chemische Procefse ins Spiel, und war nament lich die Entstehung mehrerer gleich zusammen gesetzter, aber für die Farbstoffbildung theilweise werthloser Products ganz ausgeschlossen. In Folge der oben erwähnten Umstände sind die Besorgnisse wegen Verdrängung des natürlichen Indigo, die von mehreren Seiten gehegt werden, vorläufig unbegründet, denn das neue Präpa rat wird einstweilen für einige ganz bestimmte Fälle reservirt bleiben. Nur wenn es gelingt, die Bedingungen zu ermitteln, unter denen sich die ermähnte Orthonitroverbindung in überwie gender Menge bildet, tritt die Frage nach der Herstellung eines coneurrenzfähigen Produktes in ein neues Stadium. (Deutsche Jnd. Ztg.) Bekleidung für Kessel und Tainstf- röhren. Man wendet am besten ein Gemisch aus Sägespähnen und Mehlkleister an. Wenn der Kleister nicht zu flüssig und der Teig nur mä ßig steif ist, wenn die Oberflächen der Kessel und Röhren gut gereinigt und frei von Fett sind, so legt sich die Blasse fest an und bleibt frei von Sprüngen. Es wird empfohlen, fünf Schichten von je 5 mm Dicke dieser Masse auf einander zu legen, und mit einer solchen Um hüllung von 25 mm Stärke soll man bessere Erfolge erzielen, als mit der doppelten Stärke der gewöhnlich angewandten Massen. Man wendet nur grobes Mehl, ohne Stürkezusatz, an und kann die Mischung ohne Kelle auftragen. Erforderlichen Falls giebt inan der Umhüllung zwei oder drei Theeranstriche, um sie unem pfindlich gegen Wasser zu machen. Knpserröhrcn müssen erst mit einer heißen flüssigen Thonerdemasse behandelt werden, um die Sägespähnmasse besser haften zu machen. (Pap.-Ztg.)