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466 Unsere Weihnachtarbeitende Iiamenwelt ist dem Cannavas und dem Kreuzstich in Wolle untreu geworden. Statt der Tapisserie-Läden besucht sie die großen Möbelstofflager, um El-- sässer Cretonnes zu kaufen, die mit buntge druckten Figurenbildern bedeckt sind. Diese werden mit bunter Seide in Plattstich aus genäht, auf sammtene Borten aufgesetzt, die mit Gold- und Silberfäden reich ausgenäht werden, und bilden dann prunkvolle Decken, Kissenbezüge u. dergl., die aussehen, als ob sie über und über gestickt seien. In den Morstand des Dereins Khemischer Fabriken in Mannheim traten Oi. W. Hasen bach und l)r. Ad. Strehle. Deutsche Patente. Patent- Anmeldungen. 1390. Dessau-Cottbuser Maschinenbau-Actien-Ge sellschaft, Filiale Cottbus, Cottbus. — Rahm- und Trockenmaschine für gewebte Stoffe. 1391. George Dolor Davis, London. — Maschine zum Färben, Firnisse» und Grundiren glatter und un ebener Flächen. 2212. Emile Weiter, Mülhausen im Elsaß. — Neuerungen an Trockeumaschinen für Gewebe. Patenl-Ertheilungcn. 20 691. G. Jagenburg, Rydboholm. — Neuerungen im Schwarzfärben von loser Baumwolle. 20 713. vr. A. Winther, Gießen. — Verfahren zur Darstellung von Orcin. 20 716. CH. A. Seltzer, Basel. — Verfahren zur Darstellung der Nitrosoalphanaphtoldisulfosäure unter Benutzung des in ?. K 10 785 geschützten Verfahren der Darstellung von Sulfosäuren des Alphanaphtols. 20 760. Badische Anilin- und Sodafabrik, LudwigS- hafen a. Rhein. — Verfahren zur Darstellung einer Monosulfosäurc des Betanaphtylamins bezw. Beta- uaphtolS. Erlöschung von Patenten. 8823. Vorrichtung zur Haudfärberei von Wollgarn. Patent-Beschreibungen. 19 715. Kalle <L Co., Biebrich a. Rh. - Verfahren zur Darstellung von Rosanilinsulfosäuren. — Das Rosa nilin bildet sehr unbeständige saure, schwefelsaure Salze. Diese gehen in höherer Temperatur, z. B. wenn 1 Mol. Rosanilin mit 2 Mol. Schwefelsäure auf 180—200" erhitzt wird, in die Disulfosäure über. 19 721. Kalle L Co., Biebrich a. Rh. — Verfahren zur Herstellung der Sulfosäuren von Rosanilinen, An- thrachinon, Alizarin, Amidoazobenzol rc. unter Anwen dung von Schwefelsäurehydrat und Metaphosphostäure. Ein Gemisch von 1 Th. glasiger Metaphosphorsäure und 2 Thln. englischer Schwefelsäure wirkt ebenso stark aber gleichmäßiger sulfurirend wie eine rauchende Schwefelsäure von 25 bis 30 pCt. Anhydridgehalt. 19 841. I. F. Espenschied, Friedrichsfeld in Ba den. — Verfahren zur Darstellung eines blauen Farb stoffs aus Tetramethylparadiamidoazoxybenzol. — Die kalte salzsaure Lösung des Tetramethylparadiamidoazoxy- benzols wird, event. nach vorausgchender Einwirkung von schwefliger Säure, unterschwefliger Säure oder an deren Thiosäuren, mit Schwefelwasserstoff oder auch diesen entwickelnden Schwefelmetallen behandelt und darauf mit Eisenchlorid oxydirt. Die Oxydation muß bei Anwendung von Schwefelwasserstoff allein sofort nach Entfärbung, bei Anwendung der sonst genannten Reduktionsmittel sofort nach Sättigung der Flüssigkeit mit Schwefelwasserstoff stattfinden. 19 847. K. Oehler, Offenbach a. M. — Verfahren zur Darstellung von Sulfosäuren durch Einwirkung des AethionSsäureanhydrids und des Aethionssäurechlorhy- drins aus Rosanilinfarbstoffe. — Ein Theil trockener Basis oder die äquivalente Menge von Salzen derselben wird mit 3 bis 4 Th. Aethionssäureanhydrid (durch Vereinigung von Aethylen mit Schwefelsäureanhydrid erhalten) auf 100" erwärmt. Das Aethionssäureanhy drid kann man durch das in feinen weißen Nadeln krystallisirende Aethionsäurechlorhydri», welches durch Einwirkung von Chloräthyl auf Schwefelsäureanhydrid erhalten wird, ersetzen. 20177. A. Bregeard, Lille, Frankreich. — Neue rung im Verfahren zum Bleichen von Garn und Ge weben aus Leinen, Hanf, Jute und anderen vegetabi lischen Faserstoffe». — Dem Chlorkalk wird eine Lösung von unterchlorigsaurem Natron oder Kali und von schwefelsaurem Zinkoryd zugeseht. 20116. (Zusatz-Patent zu Nr. 18016.) Farbwerke, vorm. Meister, Lucius <L Brüning, Höchst a. M. — Verfahren zur Darstellung der bei der Vanillinbereitung nach k. K. 18016 als Nebenprodukte sich bildenden MetaoxybenzaldehydeundMetamethoxylbenzaldehyde Bei der Nitrirung des Metaoxybenzaldehyds entstehen neben der Paranitroverbindung, die zum Vanillin führt, auch Orthonitrometaoxybenzaldehyde. Letztere, sowie die entsprechenden Methoxylverbindungen, können zur Dar stellung von Farbstoffen dienen. Das Nitrirungsproduct des Metaoxybenzaldehyds wird in kochendem Wasser ge löst. Beiin Erkalten auf 50 bis 60" scheiden sich gelbe Blättchen von « — Orthonitrometaoxybenzaldehyd (Schmelzpunkt 128") aus; bei weiterer Abkühlung ein Gemisch des bei 161" schmelzenden in langen Nadeln krystallisirenden isomeren st — Orthöni- trometaoxybenzaldehyds mit der Paranitroverbinduug (Schmelzpunkt 138"). Durch wiederholtes Nmkrystalli- sircn aus Wasser kann mau beide Verbindungen von einander trennen. Beim Nitriren des Metamcthoxyl- benzaldehyds entstehen drei isomere Mononitrokörper. Aus Chloroform oder Benzol erhält mau durch frac- tionirte Krystallisation « — Orthonitrometamethoxyl- benzaldehyd (große Prismen vom Schmelzpunkt 170"), die st — Orthouitroverbinduug (Nadelu vom Schmelzp. 82—83") und die Paranitroverbindung (Nadclgruppen vom Schmelzp. 98"). 20 281. Friedrich Georg Sponnagel und Richard Jacobsen, Berlin. — Verfahren zur Herstellung von mit Wasser verdünnbaren und nach dem Trocknen un löslichen. Farbbindemitteln. Es werden eintrocknende Oelc oder Wachs mit Alkali oder Alkalicarbonat ver seift, oder die genannten Stoffe oder Harz werden mit 5 bis 10 pCt/Natriumphosphat (oder — wolframat oder -borat) zu einer Emulsion zusammengerührt. I» diese oder in den Seifenleim wird sodann Casein bis zur Sättigung eingetragen. Die dickflüssige Masse wird vor dem Gebrauch mit Wasser stark verdünnt und mit Körperfarben gemischt. Vereins-Angelegenheiten. Freitag, den 8. Decembcr c., 72. Ver sammlung des „Allgemeinen Färber-Vereins".