Volltext Seite (XML)
No. 3. 1882. W. Mcimann's OrMii für Färberei, Druckerei, Bleicherei, Farbwaaren-, Buntpapiersabrikation und Drogucnhaudcl Redacteur und Herausgeber Du. W. Keimann, Privatdocent der Färberei-Wissenschasten in Berlin. Organ des „Allgemeinen Färber-Vereins" nnd der „Färber-Akademie" zu Berlin. 15. Januar. Dreizehnter Jahrgang. t»»2. Ausgabe in sranMscher Sprache: „tournsl lls leinluee llo HI. Nkimann." Jährlich erscheinen 48 Wochen-Nmnmern, zur Hälfte mit natürlichen Stoffmustern versehen, auch Maschinen-Zeichnnngen in lithogr. Tafeln und Holzschnitten. Preis des Jahrgangs 20 Mark—2ö Francs ^-10 Rubel lvanknotenl —13 fl. o. W. — 1 Pfd. Sterl. z-- 7 Dollars unter direkter Zusendung durch die Erpedition frei in s Hans. Bei allen Buchhandlungen nnd Postämtern zum gleichen Preise. Einzelne Nummern l Mark. Jnsertionsgebnhr M Pfennige für die einmal gespaltene islonpareilzeile oder deren Raum. Alle Zuschriften sind an den Redacteur, Herrn IN. Bi. Reimann, Berlin, Holzmarktstratze Ecke Andreasstraße, zu richte». Naelnli uek uncl UbbLusetrunA allei- Artiköl äiesev Keset^Iieli äeponirten Nummer uut6i'88,A't. Inhalt. Die Tuffaseibe 21 Berichtigung 22 Nachrichten 22 Deutsche Patente 23 Correspondenz 24 lieber Kesselwartung .25 Shobdpfärberei 25 Filzfärberei 25 Baumwollendruckerei 25 Lappenfärberei 26 Baumwollensärberii 26 Literatur 27 Fragen zur Anregung und Beantwortung ... 27 Frage.Beantwortung 27 Färber-Post Z7 Farbwaaren-Preise 28 VacanzeN'Liste .30 Die Tnssaseide. Die Seide, seit dem Alterthum von den Chinesen ausgeführt, ist so kostbar, daß sie nur dem Wohlhabenden zugänglich ist. Sie besteht bekanntlich aus den Coconfäden der Seiden raupe, welche sich nur auf Maulbeerbäumen nährt und sorgfältiger Züchtung bedarf. 'In vielen Tistricten von Britisch-Jndien finden sich dagegen der Seidenraupe ähnliche Jnsecten, welche bedeutend größer, als der eigentliche Seidenwurm, auf verschiedenen, häufigen Bäumen Vorkom men und keiner besonderen Züchtung bedürfen. Die Erzeugnisse dieser Jnsecte werden zusam- mengesaßt unter dem Namen „wilde Seide" oder von den Districten, wo sie hauptsächlich Vorkommen, „Tnssaseide." Stoffe aus Tussa- seide werden von den Indiern vielfach benutzt und gelangen zu uns unter dem Namen Bast stoffe. Tie Tnssaseide ist. indessen nichts einheitliches; sie stammt vielmehr von einer ganzen Reihe Jn- secten, deren Studium sich unser Freund, Hr. Thomas Wardle, in seinem, in Nr. 45, 1881 dieser Zeitung bereits erwähnten Buche zur Aufgabe machte. Die Schmetterlinge gehören zu der Gattung Antheraea, Attacus, Eria, Cricula u. s. w. Die Raupen, Schmetterlinge nnd Cocons dieser Gattungen sind viel größer als der Seidenwurm und seine Abkömmlinge. Die Cocons werden ans die gewöhnliche Art behandelt, d. h. in heißes Wasser gelegt nnd ans diesem zu drei oder vier Fäden auf einmal zu einem Faden gehaspelt. Die ge wonnene Seide ist mindestens so dauerhaft, wie