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M. 22. W. Weiman Organ für Färberei, Druckerei, Farbwaaren-, Buntpapierstlbrikation und Drogucnhandel. Nedacteur und Herausgeber vi. M. Hieimanu, Privatdocent der Färberei-Wissenschaften in Berlin. Organ des „Allgemeinen Färber-Vereins" und der „Färber-Akademie" zu Berlin. 8. Juni. Dreizehnter Jahrgang. i»»2. Ausgabe in sranMscher Sprache: „lournal lls l'einture cls lil. kieimann." Jährlich erscheinen 48 Wochen-Nmnmern, zur Hälfte mit natürlichen Stoffmustern versehen, auch Maschinen-Zeichnungen in lithogr. Dasein nnd Holzschnitten. Preis des Jahrgangs 20 Mark —25 Francs. 10 Nudel (Banknoten) -13 fl. ö. W.^-1 Pfd. Sterl.^- « Dollars unter directer Zusendung durch die Expedition frei in s Haus. Bei allen Buchhandlungen und Postämtern zum gleichen Preye. Einzelne Nummern I Mark. JnfertionSgebühr 30 Pfennige für die einmal gespaltene Nonpareilzeile oder deren Raum. Alle Zuschriften sind an den Nedacteur, Herrn i>i. M. Reimann, Berlin, Holzmarktstraße Ecke Andreasstraße, zu richten. Mcliäi uelc uncl OkdkisetrunA aftoi Aitikol cliastzr Assst^lieft äspouii taii Kummer untsrsuKt. Inhalt. Sonderbare Freuude 213 Nachrichten 214 Deutsche Patente . 215 Baumwvllen-Muflerkarte 215 Correspvndenz 216 Färber-Akademie 216 Die Zeugdruckerei des Eis ah 217 Lappenfärberei 217 Alizarin auf Wolle 218 Weißpapp für weiße Waare 218 Sonderbare Freunde. In einem sonst geachteten Fachblatt ergeht sich ein Autor über Berufskrankheiten in den Färbereien, wie folgt: In den Färbereien sind die Arbeiter den Erkäl tungs-Krankheiten, Rheumatismen und unter Mitwirkung von meist reichlichem Branntweingenuß Nierenentzün dungen sehr ausgesetzt. Bei Färbern ist der Tod an Wassersucht schon in mittleren Jahren infolge von Leber- verhärtung, Branntweingenuß, Bright'scher Nierenkrank heit (die Folge vom Branntweingenuß) und Erkältung, serner an Herzfehler, Erkältung nnd Rheumatismus ziemlich häufig konstatirt worden. Bedenkt man, daß in den Färbehäusern immer ein sehr bedeutender Zug herrscht, daß der Temperaturunterschied zwischen dem Raum an den kochenden Färbekesseln und den geöffneten Thüren und Fenstern, zumal im Winter ein sehr großer ist, auch die Luft und der Fußboden sehr feucht sind, so wird man sich erklären können, daß so viele Erkältungen und daraus entstehende andere Krankheiten sehr leicht bei Färbern Vorkommen. Dies ist namentlich bei klei neren Tuchfabrikanten der Fall, die selbst färben, weil der Zug und die feuchte kalte Luft des Färbehauses auf diese Personen, die meist nur in der Wohnung leichte Färberei der losen Wolle 218 Schwerschwarz auf Seide 218 Schwerschwarz auf Trame mit lE/g .... 219 Ledersärberei 219 Färberei von Strohhüten und Strohgeflecht . . 219 Fragen zur Anregung und Beantwortung ... 220 Frage-Beantwortung 220 Färber-Post 220 Farblohn-Preiscourant 220 Vacanzen-Liste 221 Comptoirarbeiten oder Vor- nnd Nebenarbeiten der Weberei rc. gewohnt sind, fast regelmäßig einen nach theiligen Einfluß ausübt. Nach fast 'jedem Färben müssen sich solche Leute über Erkältung u. s. w. be klagen. Vergiftung ist in den Färbereien ein seltenes Vor kommnis Die angewandten, wenn auch wirklich gifti gen Chemikalien haben einen zu schlechten Geschmack f metallisch zusammenziehend) als daß sie von den Ar beitern der Färberei oder deren Kindern genoffen werden könnte», und zwar in solcher Quantität, daß sie eine ernstliche Krankheitserscheinung hervorbrächten. Aus nahme sind hierbei einige sehr giftige Materialien, die aber nur sehr selten benützt werden. In der Woll färberei kommen meist nur unschädliche vegetabilische Farbstoffe (Blauholz, Rothholz, Gelbholz und deren Ertrakte rc.), fast nie die giftigen Anilinfarben zur An wendung. Letztere kann man jetzt alle giftfrei, — nicht arsenhaltig — beziehen. Früher wurde viel gebrannter Alaun zum Blau färben verbraucht, der sehr leicht und vielen Staub giebt, welch' letzterer eingeathmet, den Arbeiter belästigen kann, da er stark zum Husten reizt. Auch die aus einer kochenden Chromkali-Lösung aufsteigenden Dämpfe reizen beträchtlich zum Husten und können Lungenkatarrhe ver ursachen. — Etwas hänstger hat man in Färbereien die durch Unvorsichtigkeit heckommenden Beschädigungen