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soliderer Mechanismus vereinigt, welcher durch Ver mittelung von Gewichte tz tragenden Hebeln auf die Druckwalzen wirkt und dieselben felbsttbätig von den zu behandelnden Stoffen abhebt. Durch diese Walzen vl kann ein neues Muster noch während der Erzeugung der übrigen ausgetragen werde», ohne daß es nöthig wäre, die Maschine deswegen zum Stillstand zu bringen. Mt diesem Mechanismus ist noch eine weitere Vor richtung verbunden, welche durch die Abstellung der Walzen ^l von dem Stoff aus längere oder kürzere Zeit ermöglicht die Abstände zwischen den besagten Mustern nach Bedarf zu variiren. Der Apparat ist so geeignet zur.Erzeugung von Quermustern in Zwischenräumen, die größer sind als der Umfang gewöhnlicher Druck walzen. Gewerbeamt und Gewerbekammern. Die vom Reichstag erbetene Gesetzvorlage betr. Bildung von Gewerbekammern ist in Aus arbeitung begriffen. Diesen Gewerbekammern, in denen Großindustrie und auch das Kleinge werbe vertreten sein sollen, werden jedenfalls besser in der Lage sein, über die gewerblichen Verhältnisse ihrer Bezirke zu berichten und zu »rtheilcn, als die jetzt dazu berufenen Handels kammern. Der Händler hat ganz andere Interessen, als der Gewerbetreibende, häufig sogar entgegen gesetzte, und seine Anschauungen sind von sei nen Interessen beeinflusst. Es macht — wenn wir uns eines gleichfalls schroffen Gleichnisses bedienen wollen — den Eindruck, als ob der Wolf dem Lamm zum Vormund gesetzt sei, wenn man sieht, wie im Deutschen Vaterlande Gewerbe und Industrie durch die Handelskam mern amtlich vertreten werden. Wir sollten, wie in so vielen anderen Dingen, in dieser Frage an die blühende Zeit des deutschen Mit telalters anschließen, wo die damals berechtigten Innungen eine mächtige Rolle spielten. Da aber diese Verbände in Folge der Entstehung der Groß- Jndustrie die frühere Bedeutung nicht wieder er langen können, so ist es an der Zeit, sie in ganz Deutschland durch die in einzelnen Staaten schon bestehenden Gewerbekammern zu ersetzen. Wie die Handelskammern im Handelsmini sterium ihren natürlichen Büttel- und Sammel punkt haben, so muß auch ein Reichsgewerbe- amt die Ergänzung der Gewerbekammern bil den. Wir hoffen, daß ein solches in dem zu erwartenden Gesetzentwurf eine Stelle erhält, daß also etwas Ganzes geboten wird, und die Deutsche Kewerbethätigkeit endlich die ihrer Bedeutung entsprechende Vertretung findet. Papier-Ztg. Knrze Berichte aus der Fachliteratur. H. Schmid schreibt die Anwendung von Wrcchweinstein bei Fixirung der Anilinfarben der Bildung einer Doppelverbindung des Tan nins mit Antimonoxyd und der Farbbase zu. Beim Drucken von Anilinfarben mit Tannin ist die Brechweinsteinpassage nach dem Dämpfen sehr beliebt, besonders für Methylenblau, wo eine Fixirung neben Alizarindampfroth ohne Beeinträchtigung des Weiß sonst unmöglich ist. Das Bad enthält 4 — 6^ Brechweinstein per Liter, Temperatur 50° 0., Passage I'/- Minute und kostet per Stück von 1 Meter 50—00 Cen times. Gleichzeitig schönt der Brechweinstein das Alizarinroth, ähnlich den Zinnsalzen. Die gebildete Antimon - Alizarinverbindung macht das Roth gelblicher. Bei Zusatz von etwas Salmiak zum Antimonbade erhält man bessere Resultate; dieses Salz schlägt schon an sich die Gerbsäure nieder. Preis und Giftigkeit des Brechweinsteins machen, wie wir bereits 1878 ausführten, einen Ersatz wünschenswerth. Sch. wendet essigsaurcs Zink an als Gemisch von Zinkvitriol mit essigsaurem Natron. Das Zink salz sei Eisenfrei. 8—10«'Zinksulfat und 4 bis 5^ Natriumacetat per Liter fixiren das Tannin vollständiger als Antimon und liefern sattere Nüancen. Die Anwendung ist billiger und ohn^Gefahr. Zink wirkt aber nicht so günstig auf Alizarinroth ein, wie Antimon. Es trübt das Roth etwas. Zur Fixirung von Methylenblau druckt Sch. verdickte Tannin lösung auf, dämpft, passirt durch die Zinkna- troncomposition und färbt in Methylenblau. — Zum Aachweis der Verfälschung von Hr- seilleeLtract mit Anchlm versetzt man das fragliche Extract mit Pikrinsäure, welche bei Anwesenheit von Rosanilin einen starken braunen Niederschlag erzeugt. Man kann dadurch sehr kleine Mengen Anilinroth und Anilinviolett Nachweisen; indessen bleibt bei kleinen Mengen der Niederschlag lange suspendirt. Die Flüssig-