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die von den Handels- und den besoldeten Kon suln gelieferten Berichte umgehend zur Ver öffentlichung, und es ist keine Frage, dafs die selben aufserordentlich viel dazu beigetragen haben, die Ausfuhr des Landes zu heben. Trotz dem stellen sich auch itwliesem Dienst natür lich noch gar manche Mängel heraus, und der Handelsminister hat daher Gelegenheit genom men, ein Rundschreiben zu erlassen, in dem viele beherzigenswerte Illustrationen enthalten sind. Das Zirkular ist augenscheinlich durch den Wunsch eingegeben, durch die Einführung gewisser Reformen, die sich eben im Laufe der Zeit als nötig erwiesen haben, dem belgischen Konsulndienst den hervorragend praktischen Charakter zu bewahren, durch welchen sich derselbe stets ausgezeichnet hat Die Leichtig keit, und Schnelligkeit der jetzigen Verbindungs mittel, die Konzentrierung grofser kommerzieller Interessen auf gewisse Märkte, die grofse An zahl der internationalen Informationsbureaux und Organe hält die Handeltreibenden ja be züglich der sich täglich vollziehenden Begeben heiten, über die sie unterrichtet sein müssen, auf dem Laufenden. Der Minister lenkt also die Aufmerksamkeit der Konsuln darauf, dals sie ihre Mission nur sehr ungenügend erfüllen, wenn sie sich darauf beschränken, die Begeben heiten zu registrieren. Was in unserer Zeit not thut, ist die Ereignisse gewissermafsen vor auszusehen, die auf den Austausch unter den Nationen Einflufs üben können und sie mit möglichster Schnelligkeit zu melden, dann im gegebenen Augenblick die praktischen Nutzan wendungen daraus zu ziehen. Um aber ihren Zweck zu erfüllen, d. h. von Nutzen zu sein» ist vor allem geboten, dafs die Nachrichten ge nau und übereinstimmend sind, und daher sollte zwischen den Angestellten eines Distrikts ein ständiger Meinungsaustausch, ein gewisses Zu sammengehen stattfinden. Alle Berichte, die einen eiligen Charakter tragen, sollen in Zu kunft unverzüglich und direkt übermittelt wer den. Was die allgemeinen Rapporte über ein und denselben Distrikt betrifft, so sind sie alle Jahr einmal durch die Berulskonsuln zu über senden, unter deren Leitung sie ausgearbeitet werden müssen. Dieselben werden, wenn irgend angängig, in einem einzigen Bande veröffent licht und ihnen die gröfstmögliche Verbreitung in Belgien gegeben werden. Den einzelnen Konsuln soll von jetzt ab in den ihnen zugewiesenen Distrikten eine weit gröfsere Initiative gelassen, damit aber auch eine weit stärkere Verantwortlichkeit gegeben werden. Es ist daher Sache derselben, sich mit all den anderen Beamten und Konsuln ins Einvernehmen zu setzen und über ein gemein sames Vorgehen Verabredungen zu treffen. Jedem einzelnen wäre anzugeben, welcher Art ihre Mitarbeiterschaft an dem jährlichen Be richte sein müsse und wie: sie überhaupt den Konsul darin unterstützen können, dafs dessen Berichte den Thatsachen entsprechen und den Interessenten schnell zukommen. Ferner haben wir auf eine Einrichtung hinzuweisen, der in französischen Exportkreisen eine ganz beson dere Wichtigkeit beigelegt, wird: Die französischen Handelsbeiräte. Zur Förderung des Außenhandels des Lan des hat die Regierung der französischen Republik soeben eine sehr praktische und nachahmenswerte Einrichtung getroffen Sie hat nämlich im Aus lände lebende Landesangehörige als Handelsbei räte (conseiller au commerce exterieur) bestellt; deren erste Aufgabe es sein soll, Bitten um Aus künfte über die wirtschaftlichen Verhältnisse und über Handelshäuser ihresWirkungskreises zu ent sprechen, und sodann dem französischen Handels ministerium Berichte über einzelne besondere Zweige des geschäftlichen Lebens ihres Sitzes ein zureichen, soweit hierzu ihre Erfahrungen und Informationen ausreichen. Diese Mitteilungen sollen alsdann entweder im Amtsblatt der Re gierung oder direkt den beteiligten Kreisen zur Kenntnis gebracht werden. Es handelt sich dabei um die Absatzverhältnisse, die be sonders empfehlenswerten Exportartikel, Ver besserungen in der Verpackung und Zurichtung der Waren, Nachweisung guter Repräsentanten und Agenten für den Verkauf an Ort und Stelle, Handelsgebräuche und Zahlungsbedin gungen, Anstrengungen und Mafsnahmen der Konkurrenzländer zur Ausdehnung ihrer Be ziehungen, kurz alle Angaben, die zur För derung des französischen Exportes dienen können. Diese Beiräte, deren Funktion ein Ehrenamt ist, sollen also die Thätigkeit der Konsuln ergänzen und erweitern. Sollte nicht eine derartige Einrichtung auch für die Fort entwickelung des deutschen Exporthandels von grofsem Nutzen sein? Russlands Hoheisen- Erzeugung. (Nachdruck verboten.) ias Comptoir der Eisenproduzenten in Petersburg veröffentlicht soeben die statistischen Angaben über die Roh eisen-Erzeugung Rufslands im verflossenen Jahre, die für die ansehnlichen Fortschritte der russischen Eisenindustrie Zeugnis ablegen. Während des letzten Jahres wurden 114 079 000 Pud Roheisen in Rufsland erzeugt, d. i. um 15 500 000 Pud mehr als im Jahre 1896. Diese ,Abn. 9 o o o Zun. 5 314 000 „ , [CT? V 2 161 000 „ ' CD 7 187 000 „ ) ^ Abu. 7 000 „ i g Zun. 599 000 „ ' ;; 62 000 „ Menge verteilt sich unter die einzelnen Distrikte wie folgt: Nord-Distrikt 348 0001 Ural-Distrikt40771 000 „ Moskauer-D. 10 387 000 „ Süd-Distrikt 46 182 000 „ Südwest-D. 167 000 ,, Polen 13 990 000,, Sibirien 494 000 „ Dabei verdient die gesteigerte Erzeugung des Ural besondere Beachtung, da sie sich ohne irgendwie erhöhte Bezüge von Brennmaterial von aufserhalb vollziehen konnte. Man er wartet daher mit Recht von der Eröffnung der geplanten Eisenbahnlinien, die die dortigen Hochöfen in direkte und schnelle Verbindung mit den gewaltigen Wäldern in den Flufsge- bieten der Sosva und Tura bringen sollen, eine weitere bedeutende Ausdehnung der Eisenindu strie des Ural. Allein trotz des Aufschwunges der russischen Roheisenerzeugung vermag das Land bei weitem noch nicht, die eigenen Be dürfnisse selbst zu decken, die sich auf 1,31 Pud pro Kopf der Bevölkerung belaufen. Dies erhellt aus nachstehender Tabelle: Produktion Verbrauch 1893 70 863 000 Pud 102449000 Pud 1894 80444 000 n 127 655 000 V 1895 88 850 000 136281000 )> 1896 98414000 n 149 540 000 n 1897 114079000 )> 166 326000 V Demnach steigert sich der Verbrauch Rufs lands schneller, als seine Produktion wächst und man ist gezwungen, alljährlich gröfsere Mengen von Roheisen aus dem Auslande zu beziehen, um so mehr als die gewaltigen, teils in der Ausführung begriffenen, teils erst ent worfenen Bahnbauten ungeheure Eisenmengen absorbieren. Das Vordringen des nord~ amerikanischen Handels in den südamerikanisehen Staaten. (Nachdruck verboten.) ir haben bereits früher wiederholt auf die grofsen Anstrengungen hingewiesen, welche seitens der Ver. Staaten von Nord-Amerika gemacht werden, um in den süd amerikanischen Märkten einen dominierenden Einflufs zu gewinnen. — Die in Philadelphia domizilierende „National Association of Manu- facturers of America“ ist unermüdlich in ihren Bemühungen und hat ihrer Ausdauer und Zähig keit schon grofse Erfolge zu verdanken. — Die 1 Abonnements auf die Zeitschrift „Volldampf ‘ können mit jedem j/ionat beginnen. — Jitle Buchhandlungen und postansta/ten des Jn~ und Auslandes nehmen Jibonnements ent- ' , gegen. — jfibonnementspreis jVfk. 8.— jährlich.