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Die doppeltwirkende Kolbenpumpe „Keptun“ und ihre Vorzüge. Mitteilungen aus der Maschinenfabrik von Langer & Orlamünde in Chemnitz. Nachdruck verboten. I n Nachstehendem bringen wir in Wort und Bild eine Beschreibung der doppeltwirkenden Kolbenpumpe „Neptun“ aus der Fabrik Langer & Orlamünde in Chemnitz. Diese Pumpe ist äufserst stabil gebaut, vorzüglich konstruiert und von einer bisher von keinem Kon kurrenzfabrikat erreichten Leistungsfähigkeit. Infolge dieser Vorzüge, über welche genannte Firma eine stattliche Reihe glänzender Zeug nisse und Anerken nungen aufzuweisen hat, hat sich die Pumpe in verhältnismäfsig kurzer Zeit brillant eingeführt.— Dafszum Heben und Drücken, resp. Fördern von Was ser und anderen Flüs sigkeiten zum gröfsten Teil die bekannte Flü gelpumpe verwendet wird, geschieht nur wegen der bequemen Handhabung und ein fachen Installation, welche dieselbe bietet, jedoch mufs man da mit gröfsere Übel mit in den Kauf nehmen, als man Vorteile dabei geniefst. Bekanntlich hält die Flügelpumpe infolge der gleichen Dichtungsflächen zwi schen Flügel und Ge häuse nur auf kurze Zeit dicht und ist dieses Übel, wie jeder Fach mann weifs, nicht aus der Welt zu schaffen, weil sich in kurzer Zeit die Metallwände abnützen und dadurch die Pumpe an Saug- und Druckkraft verliert. Man verwendet deshalb auch immer da, wo grofse Saugkraft, über haupt grofse Arbeit einer pumpen. ^7- Pumpe erforderlich ist, nur Kolben- Die Leistungsfähigkeit einer Kolbenpumpe hängt hauptsächlich davon ab, dafs die Kolbenführung im Cylinder möglichst dichtschliefsend ist; denn je dichter der Saug- oder Druckkolben an die Cylinder- wand anschliefst, mit desto gröfserer Kraft wird er zu arbeiten ver mögen. Um nun einen dichten Schlufs zu bewirken, pflegt man den Kolben durch geeignete Materialien eine elastische Umhüllung zu geben und hat sich zu diesem Zwecke noch immer Leder am vor teilhaftesten bewährt, weil es mit seiner Schmiegsamkeit und Elasti zität grofse Dauerhaftigkeit verbindet und selbst bei vollkommen dichtem Schlüsse keinen schwer zu besiegenden Reibungswiderstand bietet, vielmehr wegen seiner Glätte sich verhältnismäfsig leicht in den Metallwandungen der Cylinder bewegt. Aufser der hierdurch bezweckten Dichtigkeit verdient eine elastische Umhüllung der Metall kolben auch deshalb den Vorzug, weil sich Metall an Metall abschleifen und damit die Führung un dicht werden könnte. Bei noch so eigen sinniger Arbeit ist es nicht möglich, einen Flügel so dicht zu bringen und zu behalten, als wie einen Kolben mit Lederkappen. Die zweite Anfor derung, welche man an gute Pumpen stellen wird, ist ihr leichter Gang, der durch den kürzen Hebel, der durch Zahnrad undZahnstange gebildet ist, bewirkt wird. Noch keine bis jetzt existierende Pumpe arbeitet und schafft mit Leichtigkeit soviel Ma terial mit diesem kurzen Hebel als wie oben genannte. Ganz besonderer Wert ist auf die Zu ,A f- I gänglichkeit der Ventile gelegt worden. Es könnte z. B. der Fall eintreten, dafs sich irgendein im Wasser befindlicher Fremdkörper zwischen ein Ventil setzt und so die Funktion desselben beeinträch tigt, in diesem Falle ist die Pumpe „Neptun“ immer noch zur Hälfte leistungsfähig, während andere Pumpen vollständig versagen. Andere