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369 der Seidenbranche ist, wenn auch das Geschäft kein glänzendes, der Betrieb ein befriedigender er. Isidor Walz -j- (Schluß.) Mit Walz selbst standen wir stets in demselben freundschaftlichen Verkehr, in wel chem wir mit allen Redakteuren anständiger Blätter stehen, welche wie wir, in der Hebung der Industrie ihre Ausgabe erblicken, und nicht wie einige traurige Aftertriebe der periodischen Presse durch literarische Freibeuterei sogenannte Organe zusammensetzen, welche, weit davon entfernt, das Publikum zu belehren und zu fördern, nur darauf ausgehen, cs aus zunutzen und Schwindel und Betrug Vorschub zu leisten. Wir hoffen, der „Llannfualuitzr's Revierv" werde auch nach dem Tode Walz', welcher übrigens seit vielen Monaten schon durch Krankheit verhindert war, seine redaktionelle Thätigkeit wahrzunehmen, in den von ihrem unvergeßlichen Redakteur vorgezeichneten Bahnen voranschreiten und uns in unserem Streben unterstützen, Bildung und Wissenschaft, Wahrheit und Licht in den Kreisen unserer Fachgenossen zu deren eigenem Vortheil zu verbreiten. Verbesserte Appretirmaschine. (Mit Abbildung auf Seite 370) Unsere Zeichnung stellt die Anwendung eitler Ausbreitvorrichtung an der Appretirmaschine dar. Die Maschine kann einfache Gewebe in Wolle, Baumwolle oder Seide appretiren, natürlich unter Zugrundelegung gewisser Veränderungen, die sich nach der Natur der Gewebe richten. Das Gewebe läuft vom Baum auf den Ausbreiter und gelangt nun zwischen Filz lind Appretircylinder, wo es während der Dauer des Durchganges breit gehalten wird, um dann sofort gefaltet oder gerollt zu werden. In anderen Fällen bringt man den AuS- breiter am Ausgang des Stückes an. Das Stück wird in diesem Falle aufgerollt, um während des Erkaltens gespannt zu bleiben. Die Maschine erzeugt Effecte, welche „lau mit keiner anderen Construction erreicht. Das Gewebe bleibt wollig, die Fasern stehen in Folge der Wirkung des Dampfes einzeln nebeneinander. Bei Baumwollenstoffen erhält inan einen weichen Appret lind volleil Griff. In Folge dessen braucht das Gewebe weniger mit Appreturmasse beladen zu fein, ohne daß der Griff darunter leidet. Die Maschine ist auch vortheilhast anzuwen den für leichte Gewebe, welche man sonst nur auf dem Nahmen trocknen kann. Seifen-Surroftat. Das als Ersatz der Seife in der Wäsche neuerdings empfohlene Fettlaugenmehl soll in 5^ bestehen aus 250«" Talk, 750«" Talgöl ulid 2'^ 500«" calcinirter Soda. Es ist also nichts anderes als eine Emulsion, welche durch Talkum schäumend gemacht ist. Wir erinnern daran, daß vor Jahren unter dein Namen „Wasch- krystall" Päckchen mit krystallisirter Soda ver kauft wurden, welche, um das Schäumen der Masse zu ermöglichen, mit Talkum gemischt waren. Lappenfärbcrei. Dlmliksgriin auf wollenen nnil liolliwallenen Ln>>i>en narli 2 Melliocken. Auf 5 Kilo. I. Die gewaschene lind gespülte Waare bei 50" L. eine Stunde einlegen in ein Bad aus 250«" Alaun, ein frisches Bad bestelle» mit der klaren Auflösung von 50«" Alkaliblau der Aktien gesellschaft für Anilinfabrikation in Berlin, die abgedrückte Waare in das Bad hineinbringen, '/» Stunde kochen, herausnehmen, demselben Bade noch 250«" Alaun und die Auflösung von 10«" Morin von Joseph Nowak's Söhne L Karl Benda in Lhotka bei Mnischek hinzusetzen, die Waare hineinbringen und unter Kochen fer tig färben. II. 200«" Quercitronextract und 200«" Blau- holzertract zusammen auflösen, die Waare in der Auflösung '/z Stunde kochen, auf derselben