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W. Aeimann's » «i. Organ für Färberei, Druckerei, Bleicherei, Appretur» Fardwssren- und Buntpapirrfabrikation, Droguenhandrt, Spinnerei und Weberei. Redacteur und Herausgeber vr. M. Fteimann, Pri-atdorent d»r S»rbrrei.Aifl-nIch->st«n in B«rlin. Organ des „Allgemeinen Färber- nnd Fachgenoffen-Bereins" zu Berlin. Achter Jahrgang. Französische Ausgabe: „iournal äs Isinturs äs b/I. kteimann." Jährlich erscheinen 48 Wochen-Nummern, zur Hälfte mit natürlichen Stoffmustern versehen, auch Maschinen-Zeichnungen in lithogr. Tafeln und Holzschnitten. Preis des Jahrgangs 20 Mark — 25 Francs —10 Rubel (Banknoten) — l3 fl. ö. W. — 1 Pfd. Sterl. —7 Dollars unter directer Zusendung durch die Expedition frei in's Haus. Bei allen Buchhandlungen und Postämtern zum gleichen Preise. Einzelne Nummern 1 Mark. Jnsertionsgebühr 30 Pfennige für die einmal gespaltene Nonpareilzeile oder deren Raum. Alle Zuschriften sind an den Redacteur, Herrn vr. M. Reimann, Berlin, Holzmarktstraße Ecke Andreasstraße, zu richten. Rueliäruek unä allsr Artikel äisssr tz-eset/IIed äspouiiten Kummer uutsrsuAt. Inhalt. Färberei der Halbseide Nachrichten .... Unschädlichkeit des Fuchsins Federfärberei .... Heißluftmaschinen 354 Färberei des Flanell und wollener Stückwaare . 354 Seile Kurze Berichte aus der Fachliteratur .... 355 Fragen zur Anregung und Beantwortung ... 355 Frage-Beantwortung 355 Färber-Post . . ^ 356 Farbwaaren-Preise 356 Vacanzen-Liste 356 Seite 351 353 353 354 Färberei der Halbseide. Das Färben halbseidener, d. h. solcher Stoffe, welche aus baumwollener Kette und seidenem Schuß oder aus seidener Kette und baumwolle nem Schuß bestehen, und welche zur Zeit be sonders häufig in Form von halbseidenem At las, Atlasbändecn und Möbelstoffen Vorkommen, geschieht so, daß man zuerst die Baumwolle, dann die Seide nach den für die Färbung die ser Stoffe sonst geltenden Regeln färbt. Nur zieht man, wo es angeht, beide Färbeverfahren in eines zusammen. Häufig kommt es vor, daß nach Vollendung der Färbeoperation die Baumwolle Heller gefärbt erscheint, als die Seide, oder, wie man sich technisch ausdrückt, „durch- grinst." In diesem Falle wird die zur Fär bung der Baumwolle angewendete Operation einfach wiederholt, und in allen Fällen wird die Färbung dann gleichmäßig erscheinen. Halbseidene Stoffe, welche übrigens meist der Lappenfärber in die Hand bekommt—neue Stoffe werden aus gefärbten Baumwollen- und Seiden garnen hergestellt, — müssen, wenn sie durch den Gebrauch beschmutzt sind, durch Waschen mit Soda und Seife oder Seife allein gut gerei nigt und gewaschen werden. Sollen die ursprünglichen Farben des Stoffes abgezogen werden, etwa um entstandene Streifen zu beseitigen, so legt man am besten die ge seiften und gespülten Stoffe in Chlorwasser ein und läßt so lange darin, bis der Zweck erreicht ist. Selbstverständlich ist dabei vorsichtig zu verfahren; die Haltbarkeit der Waare darf in keinem Falle beeinträchtigt werden.