77 I. AiverSraun aus Aikz. Man bestellt einen Kessel mit '/i Pfd. rothcm chromsaurem Kali, '/«Pfd. Weinstein und 2 Lth. Schwefelsäure, bringt den Filz hinein und siedet ihn eine Stunde lang, worauf man ihn im Sud erkalten läßt. Man spült nun nicht, sondern drückt nur gut aus und färbt mit 2 Pfd. Rothholz und 2 Pfd. Gclbholz nüancirend aus. Man kocht sich V- Pfd. Blauholz besonders ab und setzt davon der Flotte, wenn man die Farbe dunkler machen will, hinzu. Aus diese Weise erhält man ein schönes Braun, welches sich natürlich durch Verände rung der Mengen der Farbmaterialien beliebig nüanciren läßt. H. Schwär; ans Nkz. Man bestellt «neu Kessel mit lauwarmem Wasser und löst in demselben l'/r Pfd. Eisenvitriol, V- Pfd- Weinstein und '/«Pfd. Kupfervitriol aus, bringt den Filz in diesen Sud und erhitzt denselben langsam zum Kochen, während man die Waare fortwährend bewegt. Auf diese Weise kocht man eine Stunde lang und läßt dann den Sud mit der Waare erkalten und über Nacht stehen. Am andern Morgen spült man die Waare nicht, sondern preßt nur gut aus und bringt sie in eine 50° H. warme Flotte aus 5 Pfd. Blau Holz und 1 Pfd. Gelbholz. Man erhitzt dann den Kessel mit der Waare langsam zum Kochen und unterhält dies so lange, bis die Farbe vollendet ist. Es Ist vortheilhaft, die Filzwaare noch einen Tag lang in der 60° warmen Flotte liegen zu lassen. Häufig zeigt der Filz nach dem Färben einen unangenehmen bräunlichen Ton, welchen man ihm aber leicht dadurch nehmen kann, daß man ihn durch reines, lauwarmes Wasser zieht, wel chem soviel Schwefelsäure zugesetzt ist, daß es eben sauer schmeckt. Die braune Färbung rührt wahrscheinlich von einem Ueberschuß an Blauholz-Farbstoff her; denn das saure Wasser färbt sich nach dem Durchnehmcn der Waare stark braun. Der Filz wird dann gut gespült und ist znm Verarbeiten fertig. Sind in der Waare gebeizte Haare ent halten, so muß man sic, bevor man ansiedet, eine Nacht hindurch in einer Auflösung von Soda liegen lassen und am anderen Morgen mehrmals mit lauwarmem Wasser ausspülen. (Schluß folgt.) Fragen zur Anregung und Beantwortung. 101) Auf wclcheWeise stellt man den Glanz- apprät für Blaudruckwaaren her? v. in I.. 102) Auf welche Weise ist es möglich, beim Küpenbtanfürbcn baumwollener Garne an In digo zu sparen? 8. in 1^. 103) Worin ist der Grund zu suchen, wenn beim Färben von wollener Waare mit Coche nille Zuckersäure und Zinnsalz die Waare nach dem Trocknen morsch ist? — Auf 10 Pfd. wurde 1'/« Cochenille, Pfd. Zuckersäure und Pfd. Zinnsalz und eine Spur von Flavin angewendet. 4>. in L. 104) In Nr. 4 ist in dem Aufsatz über „Nachtheile der Metallkessel" von Farben die Rede, welche nur auf Holzkufen gemacht werden. Welches sind diese Farben? I-. in L. 105) Welche Farben kann man ohne Nach theil auf Messingkesseln färben? Ti. in L. 106) Wie stellt man ein Scharlach aus Wolle her, welches beim Walken mit Seife (auch der besten Seife) nicht bläulich und da durch unschön wird? 5. in L. 107) Mit chromsaurem Kali gesottene und mit Rothholz ausgefärbte braune Garne werden außerordentlich leicht streifig. — Wie ist dies zu vermeiden? L,. in L. 108) Giebt es ein Mittel, um aus Pon- ceau und Hellen Farben auf Wollenstoff