Volltext Seite (XML)
301 Man nüancirt inlt Blauholz, Rothholz und Gelb Holz auf frischer Flotte unter Zu satz von l'/r Pfd. Alaun aus 50 Pfund Waare. Leichtfastlichc Chemie. (Fortsetzung.) Die zu färbende Baumwolle wird in die Flüssigkeit eingetaucht, damit genetzt, dann ab- gerungen und schließlich aufgehängt. Das Wasser beginnt dabei zu verdampfen, und cs würde trockene essigsaure Thonerde in der Baumwollcn- saser Zurückbleiben, wenn nicht diese letztere so unbeständig wäre, daß sie beim Trocknen zerfällt in Thonerde und Essigsäure. Die Essigsäure verdampft an der Lust, wie man leicht an dem ! intensiven Essiggeruch wahrnchmen kann, welchen i aufgehängte gebeizte Baumwolle von sich giebt. Die Thonerde bleibt dagegen in der Faser zurück. Bringt man die so vorbereitete ^ Baumwolle nun in eine Farbholzabkochung, so vereinigt sich die Thonerde mit dem Farbstoff des Holzes zu einer gefärbten Verbindung. Die schweselsaure Thonerde oder der Alaun ist also für den Baumwollenfärber nur ein Zwischenpräparat, aus welchem er die Beize herstellt. Ta in neuerer Zeit die chemischen I Fabriken die essigsaure Thonerde in großer Reinheit Herstellen, so ist es für den Färber vortheilhaster, die essigsaure Thonerde als eine starke Lösung aus den chemischen Fabriken zu kaufen, anstatt dieselbe selbst herzustellcn. Man spart in jedem Falle das Bleioxyd, welches vollkommen nutzlos verschwendet wird. Daß man dies in der Baumwollenfärbere nicht allgemein thut, hat seinen Grund zum Theil darin, daß die Recepte der Färber noch die Herstellung der cssigsauren Thonerde aus i Bleizucker und Alaun vorschreiben. Jeder Färber kann aber leicht, um genau dieselbe Concen- tration der Flüssigkeit zu haben, die einmal nach dem alten Recepte dargestellte essigsaure Thon erde mit dem Beaums'schen Aräometer messen, um das nächste Mal einfach gekaufte cssigsaure Thon erdelösung bis zu dem bestimmten Grade mit ! Wasser zu verdünnen und dann zu benutzen. Auf diese Weise erspartmanleichtden Bleizucker. Das am häufigsten angewendete Metall ist das Eisen, welches in der Chemie von der lateinischen Bezeichnung durch das Symbol i8e bezeichnet wird. Es ist bekannt, daß metallisches Eisen, wenn es einige Zeit an feuchter Luft liegt, sich mit einem Ueberzuge von Rost bedeckt. Dieser ist eine Verbindung des Eisens mit dem Sauer stoff der Luft, vereinigt mit einer gewissen Quantität Wasser. Schabt man Eisenrost von metallischem Eisen ab und glüht denselben, so geht das Wasser des Rostes fort und die gelb- rothe Farbe desselben geht über in ein schönes feuriges Roth, welches wir an dem sogenannten englischen Roth kennen, das dieselbe Ver bindung darstellt. In dem schönen rochen Pulver sind zwei Atome Eisen verbunden mit drei Atomen Sauer stoff. Es kommt also dieser Verbindung (Eisen oxyd genannt) die Formel zu IV 0'. (Fortsetzung folgt.) Fragen zur Anregung und Beantwortung. 260) . Wie bereitet man die sogenannte englische Copirtinte mit röthlichcm Schein? L. in 8. 261) Ich kaufte eine Flachsspinnerei niit 30 Pferdekraft (Wasser) und will daraus eine Kammgarnspinnerei einrichten. Wer liefert für eine solche gute Spinnmaschinen, und was kostet für oben angeführte Wasserkraft die Anlage ungefähr? LI. in LV.. 262) Auf welche Weise gewinnt man am vortheilhaftesten den Indigo aus abgelegten Küpennetzen wieder? 8. in?. 263) Auf welche Weise erzielt man ein schönes Bordeaux auf halbwollenen Stoffen? L. in LV. 264) Wie richtet man es ein, daß beim Braunfärben stücksarbiger Tuche der Schnitt dunkler wird als die Oberfläche des Tuches? 8. in ö. 265) Wie färbt man ein lebhaftes Grün für Billardiuche? 8. in L. 266) Wie vermeidet man, daß in Schel lacklack aufgelöste Fuchsin nach einiger Zeit violett wird. 8. in kl