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262 Das Gas ist farblos, besitzt einen stechen den Geruch, röthet, wie schon angegeben, blaues Lakmuspapwr und wird vom Master begierig verschluckt, welches dadurch den Geruch des Gases in hohem Maaße annimmt. Kali und Natronlauge nehmen dos Gas gleichfalls aus und bilden mit demselben Salze, und zwar entsteht mit Kalilauge eine Auflösung von schwcfeligsaurcm Kali, LO. 80? mit Natronlauge oder der Auflösung von kaustischer Soda dagegen schtvcseligsaures Natron. Xu 0. 8 0? Wenn man eines dieser Salze, das man in fester Form erhalt, wenn mart die mit schwefe- liger Säure gesättigte Kali- oder Natronlauge eindampst, in Master auflöst und mit einer stärkeren Säure übergießt, so entwickelt sich schwefeligsaures Gas, und es entsteht derselbe Geruch, als wenn man Schwefel an der Luft verbrennt. Die schweselige Säure hat die interessante Eigenschaft, daß sie sich mit gewissen Farbstoffen zu unsichtbareil Verbindungell vereinigt, die zu gleich in Master löslich sind. Wenn mau eine rothe Rose in Wasser ein taucht, welches mit schwefeliger Säure gesättigt ist, so wird die Rose weiß. Man sollte inun glauben, der Farbstoff sei zerstört. Dies ist aber nicht der Fall; denn sobald man die weiße Rose in Wasser eintaucht, welches mit einer stärkereil Säure versetzt ist, so tritt die alte rothe Farbe der Rose wieder hervor, zum Beweise, daß die schweselige Säure sich mit dem rothen Farbstoff der Rose nur vereinigt hat und durch die starke Säure aus dieser Vereinigung wieder ausgetrieben worden ist. (Fortsetzung folgt.) - Fragen zur Anregung und Beantwortung. 235) Wie trocknet man gefärbte Garne am schnellsten, so daß die Farbe dabei nicht leidet? 2. in 0. 236) Was ist Rubin, und wer fabricirt dasselbe? 8. in 237) Wie färbt man Jute? L. in L. 238) Ich kaufte von einem Händler Anilin- Blau, das sich beim Gebrauch als sehr preis würdig herausstellte ; als ich indessen einen neuen ziemlich bedeutenden Posten kaufte, zeigte die Farbe eine weit geringere Ausgiebigkeit. Witz kann man, um einer solchen Täuschung zu ent gehen, auf leichte und einfache Weise erfahren, ob der gekaufte Farbstoff der früheren Sorte an Ergiebigkeit gleich ist. 8. in v. Frage-Beantwortung. Der weiße Absatz (Frage 232-, welcher sich zuweilen in der Eisenbeize bildet, besteht gewöhnlich aus basisch-schwefelsaurem Eisenoxyd. Vermieden wird derselbe durch Zufügen von Salzsäure zur Eisenbeize und Erwärmen derselben. Die Redaction. Um Handschuhe so zu färben,daß das Innere derselben nicht gefärbt wird (Frage 233), bürstet man sie mit der Beize und dem Farbstoff und sorgt dafür, daß nichts von den verschie denen Flüssigkeiten in das Innere der Hand schuhe komme. Am zweckmäßigen bedient man sich einer hölzernen Hand, auf welche man die Handschuhe auszieht, und dann mit dem Farbstoff bürstet. Die Redaction. Glanzappretur auf baumwollene und halbwollene Maaren (Frage 234) erzeugt man, indem man der Appreturmasse etwas Seife und Stearin zusetzt und nachher durch einen geheiz ten Glättkalander gehen läßt. 0. in L. Farbwaaren-Preise. Am 3l August 1871 wurden in Berlin ge zahlt für: Alaun, krystall, in Originalfässern 4 Thlr. „ Mehl 4 Thlr. Albumin aus Ei, 1?/ir Thlr. Anilinfarben, Fuchsin In., Diamant groß krystall. 5 Thlr. „ Fuchsin In. klein krystall., 4'/z Thlr. „ „ Ha „ „ 3°/s Thlr. „ Blau, gewöhnlich, Spiritus löslich la. 6 Thlr. 11a. 5 Thlr. grünstichig 9 Thlr.