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10 Reinigung des Dampfkessels oder einer Repa ratur desselben das ganze Etablissement gelähmt ist. Schließlich will ich noch erwähnen, daß man in der Färberei der losen Wolle auch hölzerne Gefäße in Anwendung bringen kann, welche natürlich dann mit Dampf geheizt werden. Diese werden ähnlich den Tuchwaschmaschinen mit zwei flachen Seitenwänden und einer ge fugten Rundung von vorn nach hinten gebaut. Die Grege. (Fortsetzung.) Soweit die Bedeutung und Entstehungs geschichte des Grsgegarnes. Wenden wir uns nun zu denjenigen Operationen, welche da zu dienen, dem Garne die verschiedenen Farben zu geben, und welche dadurch einigermaßen schwierig werden, daß das Garn nicht aus einem einzigen Faserstoff besteht, sondern ans Seide und Wolle gemengt ist, deren Färbung, wie bekannt, mancherlei Verschiedenheiten darbietet. Wir werden im Folgenden möglichst alle Farben aus Gragegarn durchgehen. Vorbereitung des Hregegarnes. Vor dem Färben hat man das Garn vor zubereiten, und zwar geschieht dies durch Be handlung mit Marseiller-Seise. Aus 10 Pfd. des Garnes wendet man 1 Pfd. Marseiller-Seise an und kocht das Garn in Bündeln, wie es aus der Spinnerei kommt, vor dem Unterbinden aus. Das Packet wird bei 30° in die Seisen - lösuug eingelegt, welche in einem Kessel oder einer Dampfkufe enthalten ist, und das Bad dann langsam zum Kochen erhitzt. Man läßt das Garn nachher im Bade erkalten und über Nacht darin liegen. Am anderen Morgen nimmt man es hervus, unterbindet es, wäscht es mit Seife (ohne Soda) und kann zum Färben über geh». Vonccau auf tziregcgarn. Um diejenige Farbe herzustellen, welche wir in Nr. 1 dieses Jahrganges unseren Lesern vor» führten, giebt man in ein kaltes Bad aus je 10 Pfd. Garn 10 Lth. käuflicher salpetersalzsaurer Zinnlösung, bringt das Garn hinein, zieht cs in dem Bade um und erwärmt dieses dabei langsam auf 60° 11. Alan schlägt nun auf und giebt dem Bade noch l'/s Pfd. Weinstein, 12 Lth. schweselsalzsaure Zinnlösung und 1 Pfd. Cochenille hinzu. Man erhitzt das Bad langsam zum Kochen und unterhält dieses fünf Minuten lang, bringt das Garn hinein und zieht es in dem Bade so lange um, bis es nach Muster ist. Man kocht das Garn gewöhnlich eine Viertel- bis eine halbe Stunde in der Flotte und läßt es dann mit dem Bade erkalten. Will man auf dem Kessel weiterfärben, so bringt man, da cs sich bei dieser Art Färbung immer nur um kleinere Quantitäten handelt, Garn und Flotte in ein anderes Gefäß, in dem man beide erkalten läßt. Nachdem das Garn über Nacht oder wenigstens zehn Stunden in dem Bade gelegen hat, nimmt man es her aus, spült, schwingt ab und trocknet lauwarm. Auf diese Weise behandelt, ist die Farbe vollkommen gleichmäßig, und vor allen Dingen hat auch die Seide dieselbe Farbe an genommen, wie die Wolle und läßt sich von dieser nicht mehr unterscheiden. (Fortsetzung folgt.) Verbesserungen an Wirkerstühlen. Thomas Keely veröffentlicht in der deut schen Industrie-Zeitung die Beschreibung eines Fadenführcr Apparats an mechanischen Stühlen, welcher gestattet, für ein und dasselbe Waaren- stück am Stuhl mehrere Fadenführer zu ver wenden und, erforderlichen Falls, einen Extra faden von der Maschine selbstthätig einführen zu lassen. Solche Extrafäden kommen vor bei Her stellung rother Reihen in weißer Waare oder bei Herstellung von Fersen und Spitzen an Strümpfen mit stärkerm Garn als das des