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46 III. Das Lustrum l(S8(>—1890 nach den Aufzeichnungen der sänimtlichen Stationen über Niederschlags- und allgemeine Witterungsverhältnisse. Hierzu Tafel I. In den Belichten an das Königl. Ministerium des Innern, welche in meinen Jahrbüchern abgedruckt sind, habe ich mehrfach die Einrichtung dar gestellt, welche ich den Beobachtungen des dichten Netzes von 'mehr als 150 Stationen gegeben habe. Die Form der Mouatstabellen, welche von allen Stationen, gleichviel welcher Ordnung, geführt werden, hat im Laufe der Zeit einige Aenderung er fahren; die jetzige Form derselben ist auf Seite 19 des Berichtes für 1888 (Jahrbuch für 1888, III. Abtheilung) zu ersehen. Es notiren die Beobachter die Gesammtmengo des Niederschlages und geben daneben noch an, welcher Theil desselben eventuell in Form von Schnee gefallen ist. Hierüber bestehen bestimmte Vorschriften, um Verschiedenheiten in der Handhabung dieser Trennung vorzubeugen. - Hat es Niederschlag gegeben, war derselbe aber unmessbar, so wird in die Spalten 0.0 eingeschrieben, während bei dem Fehlen des Niederschlages ein Punkt eingezeichnet wird. Ausser diesen Niederschlagsmengen wird noch in der hei statistischen Tabellen allgemein üblichen Weise die Tliatsache des Auftretens von 5) Hagel und Schlossen 6) Nobel 7) Schneedecke 8) Thau 9) Reif 10) Nachtfrost 11) Rauhfrost 12) Glatteis 1) Regenfall 2) Schneefall 3) Gewitter (nahe) 4) Graupelfall angegeben. Bei der Durchsicht der eingehenden Monatstabellen markiren wir hier: Tage mit messbarem Niederschlag, „ „ mehr als 1 mm Niederschlag, messbarem Schneefall. (die mit unmossbaren Mengen ein geschlossen.) „ „ Regenfall überhaupt, „ „ Schneefall überhaupt. „ „ Niederschlag überhaupt. Häufigkeitszahlen, d. h. die Anzahlen der Tage im Monat für die einzelnen Erscheinungen werden nur dort abgeleitet, wo die Beobachter bestimmt angegeben haben, dass die einzelnen Erscheinungen nicht nur hier und da notirt wurden, sondern dass dies regelmässig geschah. Li den Jahrbüchern habe ich eine Anzahl von Herleitungeu aus den Monatstabellen regelmässig publicirt. Als Monatsergebnisse findet man die Summe des Gesammtniederschlages, die grössten Tagesmengen, die Zahl der Tage mit messbarem Niederschlag, Schneefall überhaupt, nahen Gewittern und Hagelfall. Vou allen anderen Ergebnissen sind nur die Jahresresultate mitgetheilt worden. Ich habe nur aus den wesentlichsten der Monats ergebnisse die Mittel des Lustrums 1886—1890 ableiten lassen und publicire diese Lustrenmittel in den folgenden Tabellen. Die Reihenfolge richtet sich nach den Einzelpublicationen in den Jahrbüchern. Es stehen also die Tabellen vorn an, welche den monat lichen Publicationen entsprechen. Hagelfälle wurden zunächst ausser Betracht gelassen. Auch die Tabelle mit der Zahl der Gewittertage hätte ich jetzt am liebsten weggelassen. Auch hier wurde das Princip verfolgt, alle Interpolationen zu ver meiden und ist dies der Grund, weshalb recht viele Stationen vorläufig weggelassen werden mussten. Wo Wechsel in der Höhenlage einer Station (Aufstellungsort des Regenmessers) eingetreten sind, wurden die Mittel aus den einzelnen Höhen eingestellt. Weiter muss ich auch hier bemerken, dass ich die Beobachtungsresultate ohne jede Kritik gebe. Natürlich bin ich bemüht gewesen, das umfangreiche Rechenwerk, so weit dies möglich war, möglichst fehlerfrei zu gestalten, es muss aber dahin gestellt bleiben, wie weit mir dies gelungen ist. Auch hier werden die noch im Gang befindlichen Ausgleichungsrechnungen weitere Fingerzeige geben und wird es sich zeigen, in wie fern so weit aus- ! einandergehende Häufigkeitszahlen naher Stationen z. B. bei Thau, Reif, Nebel etc. 1 als in der Natur oder in den Stationsverhältnissen begründet zu betrachten sind. Zur Orientirung über die Vertheilung der Stationen soll die Karte (Tafel I) j dienen. Ich habe hierzu die folgenden Erläuterungen zu geben: 1) Die mit ! starken Linien umrahmten Rechtecke des Netzes, welche 30 Bogenmiuuten der j geographischen Länge und 15 Minuten der Breite umfassen, stellen die Sectionen der ..Karte des deutschen Reiches“ in 1 : 100000 dar, die man kurz als Generalstabskarte bezeichnen kann. Die Nummern der Sectionen sind 389 bis 394, 414 bis 420, 440 bis 446. 467 bis 471. 492 bis 494. Man findet diese Nummern in der Karte eingetragen. Jede Section wurde durch Eintheilung ihrer Seiten in je 10 gleiche Theile und Einzeichnung der Horizontalen und Verticalen in 100 Rechtecke getheilt. Die Lage eines solchen Rechteckes pflegen wir durch drei Ziffern anzugeben; z. B. 390. 2. 7. Die erste (390) würde hier die Nummer der Section, die zweite (2) die Ord nungszahl des Verticalstreifens, die dritte (7) diejenige des Horionzontalstreifens, deren Schnitt das Rechteck bildet, angeben. Die Ordnungszahlen beginnen mit 1 von links nach rechts, bezw. von oben nach unten. Auf diese Weise kann die Lage einer Station genügend genau angegeben werden. Nöthigenfalls könnte man noch Einzelheiten über ihre Lage in dem betreffenden Rechteck beifügen, es ist dies aber meist nicht nöthig. Ich lasse hier schliesslich das alphabetische Verzeichniss der Stationen folgen. Man findet bei jedem Namen folgende Angaben: 1) Die Ordnungszahl der Station, wie dieselbe in unserem Verzeichniss geführt wird und wonach sich die Reihenfolge in den Jahrbüchern richten muss. 2) Die Lage auf der Karte, nach Massgabe der vorstehenden Erläu terungen . 3) Die Höhenlage (nöthigenfalls Mittel aus den verschiedenen Höhen im Lustrum). Diese Angaben werden für Benutzung der gleichung mit den Jahrbüchern genügen. folgenden Tabellen und Yer- Altchemnitz . . . — 442. 2. 9. 320. Altenberg . . . 2. — 443. 9. 10. — 751. Altgerings walde . . 154. — 416. 2. 7. — 290. Annaberg .... 1. — 469. 4. 7. — 608. Auerbach .... 3. — 468. 2. 10. — 460. Augustusburg . . . 125. — 442. 6. 8. — 512. Bautzen 6. — 419. 2. 3. — 211. Beerwalde .... 150. — 443. 5. 5. — 401. Bischdorf .... ... 9. — 419. 9. 7. — 258. Bockau 136. — 468. 8. 9. — 505. Bockendorf .... 10. — 442. 7. 3. — 396. Borna 212. — 415. 4. 5. — 140. Borstendorf .... ... .124. — 442. 7. 10. — 456. Breitenbrunn . . . 114. — 493. 9. 1. — 600. Brotenfeld .... 106. — 492. 9. 3. — 490. Carisfeld 132. — 493. 6. 3. — 824.