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25 fahrens eintreten zu lassen, da auch die Milchsäure in Aether löslich ist und dieselbe scheinbar als Fett mitbestimmt werden, also das Gewicht des erhaltenen Fettes vermehren würde; und weil es ferner fast unmöglich ist, die Milch bei Gegenwart freier Säure genügend auszutrocknen, ohne dass der Rückstand einen Gewichtsverlust durch Zersetzung erleidet. Die nachstehend beschriebene Methode ist als sehr genau befunden worden: Man tarirt drei passende Platinschaalen, zwei derselben gleichzeitig mit Glasstäben, welche an einem Ende spatel förmig abgeplattet sind; von der sauren Milch, welche man vorher durch schnelles Rühren mittelst eines lockeren Ge windes von feinem Kupferdraht einige Minuten lang voll kommen durchgemischt hat, werden in jede Schaale 10 bis 12 Gramm gebracht und das Gewicht unmittelbar darauf genau bestimmt. Die einzelnen Portionen werden darauf mit Vio Normal-Natronlauge neutralisirt und für jede die verbrauchte Anzahl Cubikcentimeter des Alkali’s notirt. Der Inhalt der beiden, mit Glasstäben versehenen Schaalen wird verdampft, bis der Rückstand nahezu trocken geworden ist oder die Oonsistenz einer festen Masse zeigt, was durch gelegentliches Umrühren, besonders gegen das Ende des Verdampfens, befördert werden kann. Die dritte Portion wird vollkommen ausgetrocknet und in dieser die Gesammtmenge der festen Bestandtheile, sowie die Asche bestimmt. Aus den beiden andern Rückständen wird das Fett mittelst Aether auf dem üblichen Wege ausgezogen und die entfetteten Rückstände werden alsdann auf dem Wasser bade ebenfalls vollkommen ausgetrocknet. Nach dem Ver dampfen der ätherischen Lösung wird man in dem zurück bleibenden Fett keine Spur von anderen festen Bestand- theilen der Milch finden, vorausgesetzt, dass man die Milch vorher ganz genau neutralisirt hatte. Nachdem das Gewicht der entfetteten festen Rückstände bestimmt ist, muss ein