Die Schmiermittel und Lagermetalle für Lokomotiven, Eisenbahnwagen, Schiffsmaschinen, Lokomobilen, stationäre Dampfmaschinen, Transmissionen und Arbeitsmaschinen
Titel
Die Schmiermittel und Lagermetalle für Lokomotiven, Eisenbahnwagen, Schiffsmaschinen, Lokomobilen, stationäre Dampfmaschinen, Transmissionen und Arbeitsmaschinen
Dem bei der Herstellung von Legierungen allgemein gel tenden Grundsätze, zuerst die schwerer schmelzbaren Metalle zu schmelzen und die leichter schmelzbaren in kleinen Stücken dem geschmolzenen Metalle zuzusetzen, kann bei der Her stellung der Weifsmetalle nicht entsprochen werden, weil die Menge des schwerer schmelzbaren Kupfers gegen jene des Zinnes beziehungsweise Zinkes viel zu gering ist. Man legiert deshalb die schwerer schmelzbaren Metalle zunächst mit einem Teile etwa der Hälfte der für die Legierung bestimmten Menge an Zinn oder Zink, und schmilzt diese Legierung in kleinen Stücken mit der übrigen Menge an Zinn oder Zink zusammen. Harte Weifsmetalllegierungen zeigen nicht selten die Eigenschaft, dafs die damit ausgegossenen Lager unmittel bar nach der Inbetriebsetzung der Maschine zum Lau- oder Warmgehen neigen. Weiche Legierungen dagegen zeigen ein gegensätzliches Verhalten. Sie funktionieren anfangs ge wöhnlich gut, neigen aber im weiteren Verlaufe zum Lau- und Warmgehen. Diese Erscheinung findet in dem früher geschilderten Vorgänge bei der gleitenden Bewegung von Körpern aus verschieden harten Materialien ihre Erklärung und es wird das anfängliche Laugehen von Lagern aus Rot- gufs oder Hartmetall längst als unvermeidlich und zugleich als vorübergehend, daher unbedenklich angesehen. Durch sorgfältiges Verwahren der Lagerhälse während der Repa ratur oder Deponierung, exakte Ausführung der Gleitflächen und fleifsiges Ölen der reparierten oder erneuerten Maschi nenteile nach der Inbetriebsetzung derselben kann übrigens das abnorme Laugehen auf eine thunlichst kurze Zeit herab gemindert werden.