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7 Zuckerproduktion in Trinidad. der Ständer, auf der der Maschine und dem Rade der obern Walze entgegengesetzten Seite, befinden sich auf der Axc sämmtlicher Walzen drei Stirnräder, von denen das obere in die beiden unteren greift, so daß die Bewegung der oberen die unteren Wal zen in Bewegung setzt. Zwischen den unteren Walzen ist ein Blech befestigt, welches das durch die Mühle laufende Rohr verhindert, zwischen denselben nach unten zu ent weichen, während eine Kupferpfannc, trichterförmig zusammengczogen, unterhalb sämmt- licher Walzen den überfließenden Saft auffängt und weiterleitet. Die Länge der Walzen liegt zwischen 3 Fuß 6 Zoll und 4 Fuß 6 Zoll, ihr Durchmesser zwischen 20 und 25 Zoll. Die beiden unteren sind gewöhnlich solid gegossen, während durch die obere eine schmiedeeiserne Welle läuft. Ihre Umfangs geschwindigkeit beträgt 16 Fuß Pr. Minute. Eine kleine, unten circa 45" geneigte hölzerne Bahn, so breit wie die Walzen und circa 7 Fuß lang, dient dazu, die Rohrstücke, in Bündeln aufgeschüttet, den Walzen zuzuführen. Sie fallen aus derselben verwirrt und unregelmäßig, von einem Arbeiter nothdürftig zurechtgelegt, nach unten und werden von der obern und ersten untern Walze gepackt und durch gezogen. Durch das erwähnte Blech geleitet, dringt die vollständig zerquetschte Masse dann etwas nach oben und passirt zwischen der obern und zweiten untern Walze. Hierauf fällt das kaum mehr feucht anzufühlende, vollständig zerrissene und zerquetschte Rohr, als „Mogasse", über ein ähnliches Leitbrett nach unten und wird in Körben aus dem Wege geräumt. Alsbald im Hofe ausgebreitet und getrocknet dient die Mogasse nach wenigen Stunden zum Brennmaterial unter den VerdampfungSpfannen. 5 Pfund Mogasse verdampfen in denselben 1 Gallone (circa 11 Pfund) Saft, wobei überdies der Dampf kessel der Maschine und durch den Abdampf die Klürpfannen ihre nöthige Heizung erhalten. Nur selten ist ein Znckcrhaus genöthigt, seine Zuflucht noch zu andern« Brennmaterial zu nehmen. Der große Uebelstand des Systems ist, daß der kleinste Regenschauer das Trock nen der Mogasse verhindert und damit die Mühle zum Stillstand bringt. Wir fin den deshalb neuerdings nicht nur häufig sogenannte Rohrträger (onus osrrisrs), end lose Bänder von der Breite der Walzen, ans articulirten schmalen Brettern geformt, welche die Rohre nach den Walzen cmporführen und so das mühsame Abliefern von Tausenden von Tonnen Rohr erleichtern, sondern namentlich auch ähnlich construirte Mogasseträger. Diese bringen die Mogasse 30 bis 40 Fuß hoch nach oben und schütten sie in kleine Eisenbahnwagen, welche dem Schuppen zugeführt werden, der, wie ein Heuschober, zum Trocknen und Aufbewahren des Brennmaterials dient. Beide, der Rohr- und der Mogasseträger, werden von einem Kettenrad auf der Axe der unteren Wälzen in Bewegung gesetzt. Von demselben Punkte aus wird direct die Saftpumpe getrieben, welche den vom Walzwerke abströmenden, dünngelbcn, süßlichen Saft nach oben hebt, nachdem er zuvor durch ein dünnes Sieb gegangen. Die Saftröhre sendet ihn dann in eine der Klärpfannen (olarih-ers). Die selben, gewöhnlich drei, in einer Reihe im höchsten Platze des Zuckerhauses aus gestellt, sind quadratische Kästen aus Gußeisen, mit einem Cubikinhalt von 600 bis 700 Gallonen. Einige Zoll vom Boden befindet sich ein System von geraden Röhren, parallel liegend in zwei Schichten und von 1^/2 bis 1" 4 Zoll Durchmesser, die nach Belieben