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iMthtilung I. der — Gmerks- und Handelspolitik, Gewerbsversajstng, Gewerbswirthlkhast und — deutschen Gewerbezeitung.^j Inhalt. Bericht über die Gewcrbeausstellung in Arnstadt (Thüringen) 1838. Van Friedr. Georg Wieck in Leipzig. — Der Kanal van Suez i» kommerzieller und handelspolitischer Beziehung. Von Karl Andrer. — Benierlungen über die Kunst in der Industrie auf der Pariser Ausstellung 1853 — Brief!. Mittheil. Weihe Sklaven. — Der Regen spendende Baum. — Dampfbootstatistik des Westens von Nordamerika. — Verluste durch Dampfbooie in Nordamerika. — Eisenindustrie in Schottland. — Chemnitz, 5. Oktbr. 1836. — Spielen und Pfuschen. — Indigo in Rußland. — Aufschwung in der Industrie — An die OrtSgerichte i,n Verwaltunasbezirke des Landgerichts Chemnitz. — Aus dem Plauenschen Grunde, 21. Septbr. 1833. — Chemnitz, 14. Oktbr. >836. — Tannenberg bei Anna- berg, 14. Oktbr. 1836. — Handel mit Japan. — Der Grünberger Champagner auf der Welt.JndnstriauSstellung. — Russische Industrie. — Die Fälschung von Banknoten in den Vereinigten Staate» von Nordamerika. — Vorurlhcile der Gcwcrbsleute. — GesundheitSmärtirer^ Bericht über -ie GewerbeaussteLmrg irr Arnstadt (Thüringen) 18SS. Von Fried. Georg Wieck in Leipzig. Berufen durch das mich sehr ehrende Vertrauen deS löbl. Komitees für die Ausstellung von Grwerbscrzengnisscn des Fürsten thums Schwarzburg-Sondershansrn in Arnstadt unter Betbeiligung einiger Orte des Fürstenthums Schwarzbnrg-Rudolstadt »nv der Städte Ilmenau, Saalfeld und Pösneck (im August 4856) hei Bildung eines Prüfungskomilees behufs von Vorschlägen zu Verleihung von Auszeichnungen an würdige Aussteller seitens hoher fürstlicher Negierung mitzuwirke», fand der Zusammentritt jenes Komitee am 17. September v. I. statt und in Folge deS Eifers, der Umsicht und der angestrengten Thätigkeir der betref fenden Mitglieder konnte schon am 19. Septbr. das Schluß- Protokoll mit den einstimmig beschlossenen Anträgen auf Preis verleihungen, wie es hoher fürstlicher Regierung zugekommen ist, abgefaßt werden, woraus erhellt, daß die Ausstellung in Arnstadt viele Gegenstände zur Anschauung gebracht hat, die eines Preises würdig waren, und, ich darf es mit Ueberzeugung hinzufügen, auch eines Preises in den großen Ausstellungen von London, München, Paris würdig gewesen wäre». Daß die Zahl der Ausstellungsnummern (1070) und deren Aussteller (189) nicht so groß war, als sie dem Umfange der Industrie in den bekheiligten Bezirken nach hätte sein können, hat seinen Grund in Umständen, die sich bei allen größer» wie kleinern GewerbauSstellungen wiederholen, daher es nicht zulässig ist, die Ergebnisse einer Ausstellung als untrüglichen Maßsigh zur Abschätzung des Kunst- und Gewerbfleißes eines Landes an zulegen. Dennoch gibt sie Dem, der einen weiteren Umblick zu ge winnen vermag, wichtige Anhaltungspunkte zu einer lolchen Ab schätzung und Bcurtheilung im große» Ganzen. Es empfahl sich, von einer Zerlegung der ausgestellten Gegenstände behufs der Beurrheilung nach dem Muster größerer Ausstellungen in viele einzelne Waarenabtheilungcn abzusehen, dahingegen die vorhandenen Artikel in nur 3 große Waarcn- gruppe» einzureihen, wie solches im Protokoll des Prüfungs ausschusses bemerkt worden ist und zwar in 1) Langwaaren, wie auch Bekleidungsgegcnstände, Sattler arbeiten, Putz und Stickerei. 2) Kurzwaaren, wie Metallwaaren, Drechslerarbeiten, Por-, zella», Glas und Spielwaaren. 3) Buchbinverarbeiten, Kunstdruck und sonst allerlei Kunst arbeiten, Musikinstrumente, Möbel und Tapezierarbciten. 4) Maschinen und Instrumente. 5) Mineralien und Chemikalien. Bei dieser Gruppirung ist von scharfer technologischer Be stimmung nicht die Rede und die Rangordnung lediglich nach Maßgabe der Betheiligung in der Zahl getroffen. Sie bezeichnet keineswegs die Wichtigkeit einer Industrie im Bereich der bei der Ausstellung bethciliglen Länder. Die Langwaaren mache» auf allen Ausstellungen den bei Weitem größten Theil der Gegenstände aus. Ihre Aussteller sind immer sehr zahlreich. Die mechanische Spinnerei, als die Grundlage aller Weberei, scheint mir in den Gewerbsgebieten, warum es sich handelt, noch nicht recht Wurzel geschlagen zu haben. Die Ausstellung zeigte einige nicht üble Wollgarne aus einer kleinen Spinnerei. Kammgarne und Baumwollgarne waren nicht vorhanden. Da-