Volltext Seite (XML)
Jeden Monat erscheint rm ganzer Bogen Lert niik einem illuminirten Mcdeblatt, so wie ein dopxelt bedruckter gro ßer Royalbogcn milZu- schneide-Mustern oder Patronen. - Alle Buch handlungen und Post ämter nehmen Bestel lungen darauf an. Der ganze Jahrgang kostet S Rthl.oderS A. 24 Kr. Vorausbezahlung und muß vom Januar bi« Deebr. zusammen- genommen werden. — Neue Abonnenten kön nen mit jedem Quartal eintreten, muffen dann aber ebenfalls diS Le- cember auShalren. für Herren - Kleidermacher und Mvdefremide. „Das Reich der Moden hat keine Brenzen." Sechszehnter Jahrgang. Al«. IO. Oktober L8LL Verlag, Druck und Lithographie von B. F. Voigt in Weimar. Unter verantwortlicher Redaction von Louis Rausch ^un. und G. Gleißner in Gera. Obgleich mit dem Monate October eine neue Saison, der Herbst, beginnt, so können wir doch bei'm Berichte der Moden für diesen Monat nichts Neues und EigenthümlicheS erwähnen; denn die Herbst- moden, deren wir einige bereits in der September- nummcr gegeben haben, schließen sich mit einigen Ver änderungen in Form, Schnitt und Stoff an die Som- mermodcn an und bilden den Uebergang zu den Win termoden. Die Saison der Paletots naht nunmehr mit großen Schritten: vorbereitet und darauf hingcdeulet haben bereits die leichten Paletots, die man an rauhen Sommertagen über den Frack oder die Jaquette trug. Man kann noch nicht große Veränderungen in ihrer Form erkennen, da sie ein eigentliches Winterkleid sind, und die Mode sich erst mit dem nächsten Monate über sie bestimmt auösprechcn zu wollen scheint; indeß glaubt man, daß sie etwas weiter, als im vorigen Jahre werden getragen werden. Die Röcke, die nun bereits vier oder fünf Mo nate vergessen und fast verschwunden zu sein schie nen, tauchen wieder mächtig empor. Die man jetzt macht, unterscheiden sich von der Jaquette, durch welche sie verdrängt und theilweise ersetzt wurden, durch einen längeren Schoß, eine Patte in der Schoßfalte, eine Der Elegante. XVI. längere und schmälere Taille und dadurch, daß sie an den Kanten nicht eingefaßt sind. Die Pantalous haben unstreitig dic mannich- faltigsten Veränderungen erlitten: aus dem weiten wurde ein enges und halbweites, aus dem langen ein fast kurzes; auch die sonst so beliebten Stege verloren sich. Dazu kommen nun noch die Ausnäher in die Länge und in die Quere, in der Kniekehle und an den Hüften, und Alles dieß bezweckt, dem Pantalon die jetzt noch herrschende halbweite und anliegende Form zu geben. Die Westen richten sich in der Taillenlänge nach der Taille des betreffenden OberkleideS, Rockes oder Frackes; sie werden einreihig getragen und haben einen Shawlkragen, dessen Größe verschieden ist. Die Jagd westen sind entweder gerade oder sie haben einen klei nen Shwalkragen; sie sind aber stets etwas länger, als die gewöhnlichen Westen. Wir kommen nun zur Erklärung der colorirtcn Kupfertafel und betrachten zuerst die erste Modestgur. Sehr netter Anzug für die angenehmeren H erbsttage. Diese Figur trägt einen braunen Halb-Pale- tot mit einer Reihe Knöpfe und verdeckter Patte; er 10