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Magen. Dieser wirkt durch die Kraft seiner Wände zerkleinernd (zerreibend — Kieselkörnchen, Kalkstückchen rc.) auf die Nahrung ein. >») Der kleine runde Kopf, welcher oben mit einem roten Kamme und unten mit zwei runden Flcischlappen verziert ist, hat an den Seiten zwei fcuerfarbcnc Annen, die zum Aiifspürcn der Nahrung sehr geeignet sind. Für das Aufnehmen derselben ist der spitze hornige Schnabel ein treffliches Werkzeug. Der Schlund des Huhnes erweitert sich zu einem weiten Kropfe, in welchem die trockene Nahrung aufgewcicht wird, damit der dickwandige Magen sie besser verdaue. I). Wermehruug. Eine Henne legt jährlich 70—150 Weiße, länglichrunde und nach vorn spitze Eier. Durch besondere Ernährung und Pflege haben Züchter es dahin gebracht, von einer Henne jährlich bis zu 25 Dutzend Eier zu erhalten. Die beste Legezeit ist bei uns von Anfang März bis Ende August. Das Ei besteht von außen aus einer harten, porösen Kalkschale, darunter liegen drei Häute, welche das Eiweiß und das Dotter einschließen. Seitlich im Dotter liegt eine kleine linsenförmige Narbe, in deren Mitte eine grauliche Stelle (Hahnen tritt) den Keim zum künftigen Vogel bildet. Über der dünnen, das Eiweiß umschließenden Eihaut ist am stumpfen Ende des Eies unter der Eischale eine Luftblase, welche sich erst nach dem Legen des Eies bildet und während des Brütens größer wird (frische und alte angebrütete Eier). Sie bietet dem jungen Vogel die Luft zum Atmen. Ein Gummi- oder Ölüberzug über das Ei erstickt das Junge; aus dem selben Grunde muß man, wenn während des Brütens ein Ei zer bricht, sogleich alle anderen, die mit dessen Inhalt beschmiert sind, in lauem Wasser rein waschen. Nicht selten sind Mißbildungen der Eier (siehe Sammlung; der Volksglaube sagt, daß aus ihnen Basilisken erbrütet würden, und verlangt, daß man sie übers Haus werfe!), Doppeleier, Eier ohne Kalk nur mit häutiger Schale (letzteres dann, wenn es den Hühnern nicht möglich ist, neben ihrer Nahrung Kalk, klein gestoßene Eier-, Schnecken- und Muschelschalen oder Knochen stückchen zu fressen). Eier von Hühnern, die wenig Grünes fressen können, haben blaßgelbe Dotter. Die Hennen legen ihre Eier gern in Ecken, Gebüsch rc., wodurch diese öfter verloren gehen. Will man das Nest entdecken, so sperrt man sie ein, läßt sie erst los, wenn sie Not zum Legen haben, und beobachtet dann, wohin sie gehen, oder man sperrt sie stets bis nachmittags 3 Uhr, zu welcher Zeit die Hennen fast immer mit dem Legen fertig sind, ein; doch ist das Haupt mittel, dem Verlegen vorzubeugen, ein recht reinlicher Stall, in wel chem sich die Hühner gern aufhalten, und zweckmäßige, im Halbdunkel (jeder Bogel legt am liebsten im Verborgenen) stehende Nester. Die Nester sind Holzkästen, 40 em ins Geviert groß, auf dem Boden einige