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Eier-, Schnecken- und Muschelschalen (sie bedürfen des Kalkes zur Bildung der Eierschalen; doch darf man ihnen die Eierschalen nicht ganz geben, sondern muß dieselben erst zerstoßen; sie gewöhnen sich sonst leicht das Eierfressen an), auch Ziegelstückchen vorfinden; auch Stückchen Holzkohle sind ihnen angenehm. Schädlich sind ihnen Roggen, Roggenkleie, Wicken, Erbsen, Bohnen, Linsen, Holunderbeeren, Kaffeesatz und Traubenrester; ebenso muß man das Kehricht vor ihnen bewahren; denn sie verschlucken leicht darin enthaltene Fäden, lange Haare, spitze Glasstückchen, Näh- und Stecknadeln und werden von solchen Dingen krank. Manche Hennen haben auch die üble Gewohnheit, andern, be sonders dem Hahne, die Federn, vorzüglich junge Spulen, auszu rupfen; sie lassen nicht von dieser üblen Gewohnheit; man muß sie töten. Beobachte ein Huhn beim Trinken! Es schöpft ein und läßt dann, den Kopf hebend, die Flüssigkeit hinunterlaufen; es trinkt schöpfend (Gegensatz: die Taube; sie trinkt saugend). i») Das Huhn nährt sich von Insekten, ihren Eier» und Larven, von Würmer», Sämereien, die es durch Scharren aufsucht; außerdem füttern wir es mit Getreide, Brod und Fleischrcstcn, dabei nimmt es auch junge grüne Spitzen der Pflanzen aus. Zur Beförderung der Verdauung verschluckt cs auch Kiesclkörnchcn und Kalkstückchen und frißt Eierschalen. Es trinkt schöpfend. b) Der Kopf des Huhnes ist verhältnismäßig klein, der der Taube ist im Verhältnis bedeutend größer. Er ist oben mit einem roten Kamme und unten mit zwei runden Fleischläppchen verziert (die Hühner züchter unterscheiden 1. Einfache Kämme (sie müssen, wenn sie schön sein sollen, recht hoch und scharf ausgezackt sein und steif empor stehens, 2. Becherkämme ssie bestehen aus zwei seitwärts gebogenen ein fachen, die unten immer und hinten meist verwachsen sind), 3. Kronen oder Traubenkämme ssie bilden eine dicke, mit vielen kleinen Zacken versehene Masse; manche sind auch wie zwei aufrecht stehende Hörner gestaltet)). Der Kamm der Henne ist zur Zeit, wo sie Eier legt, besonders schön rot und wohl doppelt so groß als während der Zeit, wo sie keine legt; beim Hahne fist eine Veränderung in Bezug auf Farbe und Größe des Kammes nicht bemerkbar. An den Seiten des Kopfes stehen die beiden großen, feuerfarbenen Augen, mit denen das Huhn äußerst scharf sehen kann (Fliegeneier!). Die Wangen sind in der Regel nackt und die Ohren nur Löcher, unter den Federn ver borgen; doch ist das Gehör ebenfalls scharf. — Der spitze hornige Schnabel ist wie eine Zange zum Aufnehmen der Nahrung wohl geeignet; er ist insbesondere dem Hahne zugleich eine treffliche Waffe. An seinem Grunde liegen die beiden Nasenlöcher und in seinem Innern die spitze Zunge. Geruch und Geschmack sind gleich schwach. Der Schlund des Huhnes erweitert sich zu einem ansehnlichen Kropfe; in ihm wird die trockene Nahrung ausgequellt und gelangt durch den dickwandigen, drüsenreichen Vormagen in den muskeligen