Volltext Seite (XML)
104 6. Pflanzenkunde. 3. Sie vermögen dem Froste kräftig Widerstand zu leisten. 4. Starker Wind und andere Naturkräfte finden an ihrem Körper keine Angriffspunkte, um ihnen verderblich zu werden. Nutzen siehe oben! Ihr Schaden ist unbedeutend. Auf feuchten, boden armen Wiesen und in Gärten kommen einige Arten als Unkräuter vor, die den Graswuchs beeinträchtigen. Man vertilgt sie durch Trockenlegung, Eggen und Düngen (besonders mit Kalk). Auf der Rinde lebender Baumstämme, besonders der Obstbäume, schaden einige durch ihre starke Vermehrung, indem sie dann zu viel Feuchtigkeit an ammeln, Stämme und Zweige an ihrer Ausdünstung hindern und auch schädliche Insekten und deren Eier bergen. Sie nähren sich dabei nicht etwa von dem Safte der Bäume, sondern rufen das Anschwellen und Bersten der Rinde, Krebsbildung, Unfruchtbarkeit und endliches Absterben der Pflanze hei vor. Man vertilgt sie, indem man sie mit einer Mooskratze oder dem Rücken eines Gartenmessers im Winter oder zeitigen Frühjahre abkratzt und dann den Stamm mit Kalkwasser rc. anstreicht. Borweltliche Moose sind nur in sehr geringer Anzahl erhalten. Unter den Einschlüssen des Bernsteines kommen Teile von Moosen vor; dagegen sind die so genannten Dendriten (Baumsteine, zierliche moos- oder baumähnliche Zeich nungen von gelbbrauner bis schwarzer Farbe), die man auf den Kluftflächen vieler Gesteine findet (siehe Heft I, S. 21!), nichts weiter als eingedrungene Lösungen von Eisen- und Manganoxyd. Einige Moosarten (besonders der Kalknacktmund, O^mnöstomum ealeärsum Ileeo et Uornsob.) bauen Tuff auf, indem sie durch kalkreiches Wasser einaehüllt werden. Solche gleichsam versteinerte Moose kann man bei Salzburg, Cilli in Steiermark und Terni (am Wasserfall des Velino) in Mittelitalien sehen. Am letzteren Orte sind in den versteinerten Moosen ganze Steinbrüche angelegt worden, und man kann einzelne Moosstämmchen hundert und mehr Meter weit verfolgen. In den engen Felsenritzen und -höhlen mancher Gebirge Deutschlands (Harz, Riesengebirge, Thüringer Wald, Fichtelgebirge (Luisenburgs, sächsische Schweiz rc.) wächst ein kleines Moos (rispenfarnartiges Spaltdeckelchen, SodibtostSKa o8wnn- ckaeoa lVsk. et Nokr.), dessen bleibender Vorkeim aus großen, kugeligen Zellen besteht, die das Licht in mildem, metallisch-smaragdgrünem Glanze zurückwerfen, eine überraschende Erscheinung, die man für ein wirkliches Leuchten des Mooses gehalten hat, weshalb dieses Moos im Volksmunde den Namen Leucht moos führt. 2. Das Haarmoos als Glied einer Lebensgemeinschaft (Wald und Heide). 3. Beobachtungsaufgabens 4. Gesetze! Anhang. Willst du stille Wunder schauens Lenk' zur Erde deinen Sinn; Dich im Niedern zu erbauen, Sieh auf zarte Moose hin! Ernst Schemel.