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Nun sei noch auf die laut Wanderplan durchgeführten Wanderungen hingewiesen, darunter die Wanberversamm- lung des Verbandes „Lusatia" in Reichenbach OL., die uns in unsere und die weitere Umgebung unserer Heimat führ ten und den Teilnehmern manche frohe Wanöerstunde ver schafften. Nur wäre es zu begrüßen, wenn sich in Zukunft mehr Mitglieder an den Wanderungen beteiligen und so dazu beitragen würden, das Band mit unserer Heimat und unter uns noch fester zu knüpfen. Am 29. Juli begrüßte der Verein im Auftrage des Verbandes „Lusatia" eine Ab ordnung des Gebirgsvereins Tetschen. All denen sei herz lichst gedankt, die im vergangenen Jahre den Verein tat kräftig unterstützt und mitgearbeitet haben an seinen Be strebungen und Zielen. Möge der Verein weiterarbeiten im alten Geiste, die Liebe zur Heimat zu pflegen, die Natur schützen! Berg Heil! Nach Vortrag dieses ungefähr wiedergegebenen Jahres berichtes hielt Herr Ernst Steglich einen Vortrag über Freiballonfahrten mit Lichtbildern. Dieser fast einstündige Vortrag war hochinteressant und es wäre zu wünschen, daß derartige Vorträge bald wieder zu hören sind. Für die März- und Aprilversammlungen sind bereits Vorträge in Vorbereitung. Es ist zu wünschen, daß dem Verein noch fernstehende Berg- und Wanderfreunde hinzu treten und die gemeinnützigen Bestrebungen des Vereins mit unterstützen helfen. krimat- «nü Sercdichtrvrrein ZAirglrwaiae, Mttchan «nü Lr-rrau Am Sonnabend, 26. Januar, hielt der Verein in Schir giswalde seine Hauptversammlung ab, die von Lehrer Steude-Kirschau geleitet wurde. Als Vertreter der Bautzner Hauptgesellschaft und als Redner des Abends war Herr Dr. Frenzel erschienen. Sein Thema lautete: „Haben vor den Burgunder: auch Westgermanen in der Oberlausitz gewohnt?" Der Redner, der viele vorgeschicht liche Gräber geöffnet und durchforscht hat und der ein gründlicher Kenner der ganzen Fachliteratur ist, beschäftigte sich hauptsächlich mit dem Zeitraum von 560 vor bis 200 nach Christus. Gerade diese Jahrhunderte sind in der Ge lehrtenwelt die am meisten umstrittenen. Die Polen er klären unsere Oberlausitz als slawisches Land,' andere mei nen, sie sei während jener 700 Jahre unbewohnt gewesen. Die zweite Annahme ist kaum haltbar, da wir ja auf Grund der Grabungen aus der Zeit vor 500 v. Chr. schon an 300 Ortschaften in unserem Oberlausitzer Flachland zwischen Löbau—Weißenberg und Elstra—Kamenz kennen. Im drit ten Jahrhundert nach Christus wohnten genau an denselben Stellen die Burgundern Herr Dr. Frenzel rangierte nun in dem umstrittenen Zeitraum die zahlreich vorkommenden Attrappengräber, von ihm „Bautzner Typus" genannt, ein Typus, wie er sonst — an der Ruhr, am Harz, in Branden burg, in Sachsen — den Westgermanen zugesprochen wird. Daraus folgert der Redner, daß zur Zeit Christi in unserer Oberlausitz Westgermanen gewohnt haben. Anschließend bot Herr Steude den Jahresbericht. Der Zweigverein ver sammelte seine Mitglieder zu acht Monats- und einer Hauptversammlung, außerdem tagte der Gesamtvorstand zweimal. Der Versammlungsbesuch war lobenswert, stets wurden wertvolle Vorträge, meist eigene Forschungsergeb nisse, geboten. Die Mitgliederzahl stieg von 58 auf 56. Zwei treue Mitarbeiter, Oberlehrer Rohde-Schirgiswalde und Oberlehrer Wauer-Köblitz starben. Das Verhältnis zum Bautzner Hauptverein war stets harmonisch. Das Kirschauer Burgmuseum erfreute sich eines guten Besuches, es hofft auf stärkere Berücksichtigung durch Schulen und Vereine. Der Büchereibericht des Herrn Swoboda sprach von reger Benutzung des vorhandenen Büchermaterials,' wertvolle Neuerwerbungen sind: Knothe — „Geschichte des Oberlau. fitzer Adels" und „Sachsens Kirchengalerie — Oberlausitz". Der GrabungSbericht zeigte, baß trotz geringer Mittel doch vieles geleistet worden ist. Die Kasse hat 465 Mark Ein nahmen, 397 Mark Ausgaben und 68 Mark Bestand. Die Museumskasse schließt mit 32,13 Mark Überschuß ab. Der Mitgliederbeitrag wurde auf 8 Mark erhöht. Wegen bevor stehenden Wegzuges des bisherigen Kassierers wurde Herr Oberlehrer Stoy mit diesem Amt betraut. Herr Haupt- Wehrsdorf übergab der Bücherei „Lausitzer Fundstellen an tiker Münzen" und „Der Brakteatenfund von Straßgräb chen" — zwei Sonderdrucke aus der irumismatischen Fach presse. — Nachdem Herr Swoboda nochmals um Überlas sung alter Urkunden und alter Bildnisse an das Orts museum gebeten hatte, schloß Herr Steude die Versamm lung. Alte Volkslieder und Gedichte Oie blaue §arbe Von allen warben auf der Well Mir dock am besten blau gefällt, Blau ist Les Vimmels licbter Vogen, Val ibn kein vacktgewölk umzogen. Blau ist des kolden Veilcbens kleid, Wenn es sicb aus lZefckeidenkett In dunkelgrüne IZIäller küllet Und dock die Lukt mit Balsam füllet. Blau ist das Vlümcken, vvelcbes sprickt: Icb bitte dick, vergiß mein nickt, Vas sick die §reundsckak> ausersekn §ür Liede, Liebe zu erklekn. Lius blauen Llugen straklet rein Oer Vuld und Liebe milder Sckein, Drum baden immer auck vor allem Nur blaue Llugen mir gefallen. Mau ist sckon seit der Lorbenzeit vis §arbe der Beständigkeit, Vas Not der Liebe zu erbeben Und scköne vauer ikr zu geben. Orum soll die blaue §arbs mein Stets meine Lieblingskarbe sein, vrum will ick nur in blau mick kleiden Und mick an blauen Llugen weiden. (In allen patenbrieken gefunden, kiesdork a. C. 1809.) vsricvligungsn: 2n dem in Nummer 23 des Jahrgangs 1928 erschienenen Nus satz«: „vis litircds zu Srotzfcvönau" haben sich einige Fehler eingeschlichen. Es must heistsn: Seite 355, linke Spalts: Lberm Christus zu „sehende" (statt zu stehende, Fenster. Seite 355, links Spalts: „18 7S" statt 1SS7 (bei den Siffer- blättern). Seite 35S, links Spalts: Der Kanzel Bedachung wird von einer „Taube" (statt Laube) bekrönt. Seils 35S, links Spalte: „1 5 7 0" statt 1517 (beim Taufsteine). 2m Heft Nr. 2 des Jahrgangs 1929 aus Seits 31, rechts Spalts must es in dem Aufsatz über den Warnsdorfer Spitzbsrg heistsn: „Dieses" (nicht nächstes) Jahr soll ein Gebäude auf demlDerge errichtet werden. Ireklamationen beim Ausbleiben der „OdsrlsuLittsr tteimst- reituns" bitten wir nur an das zustiindige Postamt des Beziehers, nickt an unsere Geschäftsstelle zu richten. Ksrekätt88tsUs üsr „OüsrlsErsr SstmLlrsttnng"