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Nr. s OberlauMer Hs!matzs!tung sj streckt. Vie Gesckickte dieser Familie gebt zurück um Jahrhunderte. Liner der alten Bknen stand als ein- kacker Buckdruckkneckt in einem ganz einfachen Be triebe. Seine Loknverkältnisse beleuchten die Lage der arbeitenden Klasse der damaligen Zeit und man erkäkrt, unter welchen politischen Verhältnissen sich diese gestaltete. Von hier aus laufen die Sänge der §or- sckung in die Geschicke der engeren Beimat. Vielleicht, daß sie mit Schuld tragen an einem Un glück, das den Loknkerrn aus seinem poften drängte und an einem (Zlücke, das ikn, den Lücktigen, einen Lärmer finden ließ, der ikm die Mittel zur Selbst ständigkeit gibt. Oie Llrbeit Kat Lrkolg. Zeilen des Friedens kommen. Wieder ein Stück Beimatgesckickte! Line technische Verbesserung löst die andere ab. Lin Wochenblättcben, klein und unscheinbar, wächst sich von Generation zu Generation zur Lageszsitung aus. Was läßt sich da lernen und erforschen über die Ge schickte der Gründungen und der öffentlichen Meinung in Deutschland, über Zensurverbote und die Zeftungs- mackerei von einst. Bus dem kleinen Bäuschen ver gangener Zeit ist eine ftattlicke Beide von Gebäuden geworden. Von einem Bknen auf den andern ging die Zeitung über. Unglück im Geschäft und in der Familie gab es auch. Weiler blättert man in der Familiengeschichte und wieder siebt man Bundertevon Fäden kinauslauken in dis Welt und zurücklaufen in die Lnge. Siebt neue Kräfte und neue Menschen, und jedes gilt als ein Wegweiser nach der oder jener Seite, jedes trägt ein Zeichen an sich, das erklärt und ge deutet sein will aus der Zeit und den Verhältnissen, in denen es entstanden ist. Venn alles geschaffene Leben schafft neues Leben und jede Antwort birgt in sich eine neue Frage. Lins Frage freilick, die uns, die wir die Gegenwart versieben wollen, nickt in die Zukunft weist, sondern in die Vergangenheit, damit sich Glied an Glied reike zu einer kette, an deren einem Lnde wir sieben, an deren anderem Lnde unser Bknkerr. Und aus jedem dieser Glieder sprükt ein Funke dakin oder dorthin. Jeder Funke weckt ein neues §iämm- cken und jedes Flämmcken ein neues Lickt. Und im Glanze aller dieser Lichter seken wir die Beiden derer an uns vorüberzieken, die wir unsere Bknen nennen. Sie grüßen den Lnkel, der fortfükrt, was sie begonnen, und sie verlangen Lichtung kür ihre Brbeit, mit der sie ikrer Zeit gedient nach besten Kräften. — So wird die Geschickte einer Familie zur Geschickte der Beimat und die der Beimat ist auch die des engeren und weiteren Vaterlandes. Sie erzäklt, wie unsere BItvordern ikre Wappenschilder ersonnen und ikre Damen, eckte, kerndeutsche Namen erdacht kaben, von ikren Liedern und Sprüchen erzäklt sie, von ikrem Schalten und Walten in Bausund Bof, von ikrem Aberglauben, von ikrem Beckte, von Bandwerks- gebrauck und -Gewoknkeit, von dem Bingen deutscker Kunst nach lnnigkeit und Lieke, vom deutschen Wald und deutschen Feld künden sie, vom deutschen Strom, der ins Meer fließt und von deutscker Sehnsucht nach unbekannten Fernen I — Und das alles siebt unter dem Zeichen „Bknen- kultus"! Vrum: Beil dem Manne, der die Blicke Gern zu seinen Bknen kekrt. Seiner Väter soll sich freuen, Wer sich küklt der Väter wert. Freilick, ick weiß es ja wokl: wir Menschen der Gegenwart betreiben solche vinge oit als Sport, als Liebhaberei, als Zeitvertreib. Linser Füklen kür Fa milie und Beimat ist weniger tief und herrschend als in früheren Zeiten. Wir schätzen unser Lun und Lrsi- ben zumeist nach dem Münzwerte ein. Wir streichen alle Ideale aus unserm Bildungsprogramm und retten uns aus geistiger Leere und Oberflächlichkeit in den Pessimismus der Selbsiverspottung und Selbsiverack- tung. Bis ob wir damit das gewännen, was wir an Kräften des Leibes und der Seele kür die Wirrnisse des Lebens brauchen. Wir sind gewiß in vielen Dingen kinausgewacksen über unsere BItvordern. Wir haben vieles erdacht und erkunden, was ihnen als Beicerei erschienen wäre. Bber wir haben damit nur getan, was auch sie taten: genommen, was unsere Zeit bot und ausgenützt, was in ikr lag und liegt an Brbeits- drang und Bildungssiokk. Die vorstehenden Buskükrungen wollten versuchen, den Wert und die Bedeutung einer Familien geschichte und deren Lrkorsckung kür den Linzelnen als Glied einer Familienzusammengekörigkeit zu be- leuchten und zu erkennen. Damit ist es aber nickt genug. Bären wir nun einige Llrteile hervorragender Männer und Gelehrter über Familiengeschichte: Dr. B. Grotekend, Geheimer Brckivrat in Schwerin, sagt über den Wert der Gescklecktererkorsckung: „Ls ist ein erfreuliches Bild, daß in einer Zeit, die voll ist von zersetzenden gesellsckaftsfeindlicken Bestrebungen, sich überall der Familiensinn geltend macht, und daß in adeligen wie in bürgerlichen Familien der Wunsch kervortritt, sich fester aneinander zu schließen, um in der Familie den festen Balt zu gewinnen, der bei der größeren Zerstreuung über das Deutsche Beick das einzelne Familienmitglied leickt zu verlieren Gekakr läuft. Gerade in unserer Zeit, wo durch einseitiges und übermäßiges Bervorkeben des Linzelwesens und seiner vermeintlichen Beckte das Gesamtteben in seinen Wurzeln mehr und mekr verletzt wird, in einer Zeit, wo mekr als jemals die Selbstsucht über den Gemein sinn zu siegen sucht, ist die Fluckt in die Familie und die Linkskr in ikre Geschickte gewiß die reinste und ergiebigste Quelle des Mutes kür den, der noch selbst los genug ist, die Interessen einer Gemeinschaft über die Interessen der sie bildenden Linzeiwesen zu stellen." L. v. Baase: „Ls ist auch eine Gottesgabe, einer Familie anzugekören, die seit Jahrhunderten in ikrer bürgerlichen Linkackkeit sich ekrlick durckgekolken Kat." In einer Flugschrift der Zentralstelle kür Deutsche Personen- und Familiengeschichte heißt es u.a.: „Über den Menschen und Menschengeschlechtern stekt die menschliche Gesellschaft. Lin Gebilde, nickt weniger schwer zu verstehen in seinem Innern und Büßern als der Mensch, und nickt weniger anziehend und lohnend kür nähere Betracktung und dock in seinen Lieken von den Wenigsten gewürdigt und verstanden. Das Groß- gesckleckt der Llrzeit war einstmals die Keimzelle aller Gemeinsckafts-, also auck der6esellsckaktsbildung,und die jüngeren Geschleckter, die nun wesentlich nack Br- beitsteilung und Berufen sich zu gliedern begannen, kaben die alten Stände bilden gekosten und darüber