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Hberlausttzet Helmatzettung Ar. 4 Sammlung von Oberlausitzer Reimen, Sprüchen und volkstümlichen Gedichten wie auch seine reichen Erfahrungen zur Verfügung. Albert Iirklrrs Buch, das er dem Dichter Kurt Arnold Find eisen zueignct, ist ein gutes, volkstümliches Lesebuch geworden, das in Schule und Haus nicht fehlen sollte. Kann es hier zur Unter haltung und Anregung dienen, so kann es dort ein wertvolles, gern gelesenes Lehrbuch sein. Möge sein Hauptzweck aber, die Beach tung und Pflege der Mundarten, in recht hohem Maße sich erfüllen, denn es iit ein Volksbuch im wahrsten Sinne des Wortes, ein Hausschatz jedes Heimatfreundes. Herbert Henkner, Bautzen. SNein SNutterß Das Köstlichste in meinen alten Tagen ist mir dis Stunde der Erinnerung, und alle Pulse höher schlagen, denk ich der Seit, da ich noch jung. Da ich als Knab im Vaterhaus geweitet, erzogen ernst in treuer Eltern Hut, und sorgenlos dis Kindheit mir enteilst: Ach, Müttsrl, wie warst du jo lieb und gut! Du herztest mich und lerntest mir das Beten und hast zur Schule mich gebracht, mit dir bin ich ins Gotteshaus getreten, du pflegtest mich und hast mich treu bewacht. Wie schön war doch am Abend jene Stunde, wo bei der Lamps Dämmsrschsin ich hört jo manches liebe Wort aus deinem Munds, du hieltest mir die Seele rein. Wie fleissig schasstest du vom frühen Morgen in Haus und Hof bis spät zur Nacht, du weintest oft, dich drückten Sorgen, das Leben hat dir manches Leid gebracht. Nnd stand betrübt ich dann an deiner Seite, da zogst du stumm mich an dein trauernd Herz und küsstest mich, ich war ja deins Freude, und banntest wieder Gram und Schmerz. Du halfst so gern den armen Leuten und schenktest ihnen oft vom täglich Brot, dein Glück war, wenn sich andre freuten, kamst du auch manchmal selbst in Not. Der Vater starb, ich hört dich nimmer klagen, war unversorgt auch noch der Kinder Schar, dein Gottvertrauen half dir auch das Schwerste tragen, — Die Mutterliebe schasste immerdar. Hab Dank! — Ich hab ein herzig Mütterlein besessen, zum Friedhof trugen wir es längst hinan, doch nimmermehr will ich vergessen, « was es in treuer Liebs mir getan. Lmil Meißner, Kreilcha. Aus den tzeimawereinen Hörnitz. Der Verein für wissenschaftliche Unter haltung feierte am 23. Januar im „Alberisaal- sein StifIungs - fest. Getreu dem Grundsatz, für die Mitglieder bei Festlichkeiten nur edle Unterhaltung zu btetcn, war es der Leitung des Vereins gelunoen. für diesen Abend ein Sängerpaar zur Laute, Herrn Lehrer Erhard Nierich nebst Gattin, Frau Elsbeth Ntertch, aus Neukirch, zu gewinnen Herr Nierich, ausgestattet mit einem weichen lyrischen Tenor, und Frau Nierich mit schönem, vollen Mezzosopran boten Gaben aus dem reichen Schatz deutscher Volkslieder, und zwar hauptsächlich Lieder, die fast schon vergessen sind. Während der erste Teil ernsteren Charakter trug, brachte der zweite durchgängig heilere Gesänge. Der Schluß der Vortragsordnung klang in zwei Abschiedsliedern aus, in denen Herr Nierich als Komponist und Dichter Proben seines Könnens gab. Die auf klangvollen Instru- menten gespielte Lautenbegleitung verstanden die Vortragenden so recht ihrem Gesänge anzupassen und verschafften damit den zahlreich Erschienenen einen seltenen Kunstgenuß. Im Lause des Abends fand eine Ehrung von vier Mitgliedern statt, die dem Verein über 25 Jahre ihre Treue bewahrt hatten. Es waren die Herren Heinrich Döring, Joseph Beutel, Gustav Hinke und Oswald Tasche. Unter ehrenden Worten wurden ihnen durch den Vorsitzenden, Herrn H r- mann May, der selbst dem Verein 56 Jahre als Mitglied angehört, Diplome überreicht. Die musikalische Unterhaltung wurde in bekannt guter Weise von dem Trio Döring-Kittel ausqeführt. Ein gemüt liches Tänzchen bildete den Schluß des wohlgelungenen Abends. Vie Oberlaurittrl Vereinigung grsri-veriin besteht nunmehr fünf Jahre. Aus diesem Grunde feierte sie vor Kunern ihr fünftes Stiftungsfest im „Gefelischastshaus des Westens" in Berlin-Schöneberg unter großer Veteiligung. Dir Feier wurde durch herzliche Begrüßungsworte des zweiten Vorsitzenden, Adolf Güttlcr, und durch einen von Frl. Else Tonig schwungvoll gesprochenen Prolog eingelette». Frl Israel und Herr Wittstock erfreuten die Festteilnchmer durch künstlerisch vorgetragcne Gesangsstücke, Herr Taubert durch zwei Brolinftli. Sieben Gründer des Vereins wurden durch eine Ansprache von Landsmann Alfred Schmidt, der ihnen auch eine Auszeichnung überreichte, besonders geehrt. Im Namen der Gründer dankte der erste Vorsitzende, Walter Fleck, dem Verein sür die Ebrung und brachte ein Hoch auf dessen weiteres Gedeihen aus. Die Kaffeetafel mit verschiedenen Vorträgen erhöhte die allgemeine gute Stimmung. Bis früh sünf Uhr wurde das Tanzbein geschwungen. Alles in Allem: es war ein schönes Fest. Am 15. Januar 1927 sand die Generalversammlung statt. Die verdienstvollen ersten und zweiten Vorsitzenden, Waller Fleck und Adolf GUttler, die zum großen Bedauern der Mitglieder infolge beruflicher ü >erlastung ihre seit Gründung des Vereins hervorragend verwalteten Ämter nicht wieder übernehmen konnten, wurden zu Ehrenmitgliedern ernannt. Die Neuwahl des Vorstandes hatte fol gendes Ergebnis: 1. Vorsitzender: Herrn. Scholze, Neu-Tempelhof, Burgherrnstr. 11 2. Vorsitzender: Friedr. Frömter,Berit»0.112,Boxhagenerstr.291' I. Kassierer: Alfred Schmidt, Berlin SW. 47, Monumentenstr. 18' I. Schriftführer: Rich. Knoblauch, Berlin W. 57, Bülowstr. 88' Die Monatsversammlungen finden jeden 2. Sonnabend im Monat im Veretnsheim: Alter Askanier: Anhaltstr. 11, statt und sind Landsleute aus der Heimat stets herzlich willkommen. Adressen von in Grotz-Berlin wohnenden Landsleuten nehmen die angegebenen Vorstandsmitglieder dankbar entgegen. Der Verein wird auch weiter hin die Liebe und Treue zu unserer schönen Heimat pflegen. Wegen Platzmangel kann der Jahresbericht der Gesellschaft für Heimaikunde zu Hoyerswerda erst in nächster Nummer erscheinen. Buchbesprechungen Das Glücksheim. Der neue Weg zum Eigenheim. Als Beispiel ersolgietLcr Selbsthilfe den Familien in Stadt und Land daraestellt von Lehrer E. Neumann Mit Bauanlcitungen und vielen Hausbeispielen in 125 Abbildungen. 26 Neuauflage 1927. Nm. 1.60 franko. Heimkulturvcrlag E Äbtgt, Leipzig 80. Postscheck Leipzig 1052. Diese Veröffentlichung Nr. 7 der „Hetmkuliur-Bücherei" will aus Wohnungsnot und -Elend zum Besitz einer Heimstätte mit Garten hinsiihren „Wie ich mit meinen Jungen das Gliicksheim selber mir errungen", sagt hier der Verfasser und regt zur Nacheife rung an. Wenn er 1914 nur insgesamt 1000 M Baraufwenoungen dafür hatte, das wirklich schmucke Häuschen schlüsselsertig herzustellcn, wie es uns in Bild und Plan gezeigt wird, so wird man für die reizenden Hausbeispiele des Buches etwas mehr anlegen müssen, kann aber dafür auch wieder mit Hauszinssteuer-Hypoiheken und anderen Vorteilen rechnen, die das Bauen ermöglichen. In Nr. 3 „Das Vaterhaus", „Ein Führer zum Eigenheim mit Garten". Mit 100 Abbildungen, 20 Tausend, zeigt Professor Schwindrozheim, daß für jede Familie das Eigenheim statt der Miet wohnung auch in der Stadt erreichbar ist und schildert, wie „Wohnungs- fuchccs zu einem Vaterhaus kamen". Er hat Recht: Ohne Eigen heim kein Vaterhaus! In Nr. 6 „Die Gesundheit im Eigen - heim" hat A. Baumgart in 20. Auflage einen Ratg. der geschrieben für alle, die eine gesunde Wohnung suchen oder bauen wollen. Diese drei Heimkulturbücher ergänzen sich und bilden so ein dreiteiliges Insormationswerk mit insgesamt 300 Abbildungen, einzeln je M 160, zusammen bezogen sür M. 4.20 franko, die Neuauflage von 10 Teilen dec Heimkultur-Bücherei zusammen für M. 12.50 statt M 16.— bet M. 1.60 Einzelpreis des Bändchens, Mitglieder der Gesellschaft „Heimkultur-, Leipzig 80, erhalten sie kostenlos als deren Buchgaben lt. Prospekt.