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das Lamm genannt wird. Aspen scheint in dieser land schaftlichen Umrahmung tatsächlich auf die Bedeutung eines umzäunten Weideplatzes zurückzugehen, der im Gegen satz zur Allmende nur einem oder mehreren Bevorrech tigten offen stand. Die Steinklunsen im Königsholz (1805) gehen wie die Lunewalder Steinklontzen, die Ebersbacher Klunst (bewaldeter Stein), die Jonsdorfer Nonnenklunsen (alle nach Kühnel) auf mhd. klumse, klimse, neben Klinse, klünse ---- Spalt zurück; dagegen hat die Pansche, wie die Rohnauer Saupantsche (Kühnel), ein Sumpf gegenüber dem Pfalzbusch, ihren Namen von Slawen erhalten. Pansche kann aber auch ein früh mittelalterliches deutsches Lehnwort sein. Der Trüben oder Triebenbach bedeutet deutsch entweder der trübe Bach oder slawisch, wie die entsprechenden vogtländischen Orts- und Bachnamen Holz- oder Waldbach. Hey, die sl. Siedl, im Kgr. Sachsen, S. 300, führt letztere auf fl. Roden zurück. Zwischen Niederoderwitz und Oberherwigs- dorf (1805) wird die Flurgrenze neben dem schwarzen Graben und dem Höllgraben durch die Gohlige (wo Grenzwald beseitigt und das Waldgestrüpp abgebrannt wurde, um Ackerboden zu gewinnen) bestimmt. Für das Waldhufendorf Obersohland sind 1824 die vielen, ver streuten Wiesen und Wäldchen charakteristisch, z. B. der Berbelbusch, Kühbusch, die Pfasfichten, der Silberberg, die Ochsenwiesen, der weiße Grund westlich vom Dorfe. Östlich liegen der Kramer-Garten (Wald), die langen Schwaden (Wiese vom Mähen oder obd. Schwad --- seichtes, sumpfiges Wasser), der nasse Diehweg, Miltel und Bornwiese, der Steinberg, Heide- und Spttzberg, am Flursaum wie bei sehr vielen Fluren der Galgenberg. Das Feldwasser bildet die natürliche Ostflurgrenze. Kramer dürfte in Kramers-Garten kaum ein Familienname sein, f sondern wie der obd. Fl. Kram aus Bude, Hütte zurück gehen oder besser wie obd. Kram, Krom einen Holzhaufen bezeichnen, wo alles Holz vom ganzen Schlag zusammen kommt. (Im 15. Idt. der Cramen, daz Crämly, Cromen) Kram ist oft auch -- Kran --- niederes Nadelholz (oergl. ahd. chranawitu, chrana poum). Der Mauke- (neben Eichenbusch) und Tetzelbrunnen am Dorfe Großhenners dorf (1805) sind wohl wie der bei Kühnel genannte Niederstrahwalder Mauksberg nach der Lausitzer Familie Mauke und nach einem Tetzel genannt, dagegen ist der Elsberg (bei Kühnel fälschlicherweise Eisberg) vor dem hohen Gewände an der Löbauer Straße wohl als Erlen- berg aufzusassen. Kluge erwähnt unter Erle: nd. ellcr, ndl. els, nhd. Elsbeere. In Bayern kennt man den Elz- beerbaum. 1823/4 erwähnen unsere Karten bei Hen nersdorf neben dem Buttermilch-Borwerk (--- biunda usw.) den Windmühlenberg. In Burkersdorf liegt letz- lerer neben dem. Tännigt. Viele Windmühlen zeigt die Weigsdorfer Flur. In Dittelsdvrf lernen wir den Galgenberg, in Oberkiesdorf die Galgenwiese und den Gänsehals (eine Wiese) neben dem Amsenberg ken nen. In Niederhennersdorf heißt hinter den Fichtel- häusern am Weißbach ein Wiesental die tiefe Gasse. Auf westlicher Flur liegen der Eichler, der Mörder-Busch, der rothe Weg, der schwarze Hübel (1823). Um Kem nitz (1824) ltsen wir „die Niehaer Folgen" im großen Nonnenwald hinter dem Kieserberg. Am unteren Dorf eingang liegt die Alte Hölle am Heidberg. Auf der westlichen Flurhälfte sind ausfallend viele Waldparzellen vorhanden. Vielleicht war die Löbauer Straße hier ehe mals die Feldergrenze, jetzt liegen an der weiter westlich gelegenen Flurgrenze: Das arme Leut-Büschel, der Mark- Berg, das Kemnitzer Pfarrholz, das Rott-Land. Nörd lich von Schönau a. d. E. (1823) kommt der Busch bach in die Plteßnitz, in sie münden auch der Katzen-, Birkgraben und der Schosgrund. Auf Oberherwigs- dorfer Flur (bei Löbau) ist 1824 der Tausstein ge nannt. Neben dem Hoseberg bei Feldleuba (1823/4) werden an der Steinbach als Flurgrenze genannt die Hölle, Hanigwiese (^ Hainwiese) und der Eichelteich. Der Hölle liegt die Höhe „Auf dem halben Mond" gegenüber. Im Kottmarwald werden 1805 genannt: Kleppelborn, Iacobsborn, Buchborn, der Ruhestein, Ker benbörnchen (obd. Karbe, kerbe --- Wiesenkümmich. Ein anderes kerbe, Kerf bedeutet im nördlichen Schwaben Mergelerde), die tiefe Schlucht. In Lesern Zusammen hänge sei auch auf die alten Schreibformen für Körbigs- dorf hingewiesen: 15. Jahrhundert Korbirsdorff, Kerbiß- dorff, Kerbsdorff, 1554 Kerbsdorff. 1838 bestand es nur aus 7 Häusern. Korb heißt obd. kleines Haus. Nach Buck (S. 115) heißt Korb aber auch „ein viereckiger Lattenverschlag am Ablaß des Weihers, der beim Auf- ziehen des Strümpsels das Fortschwimmen der Fische verhindern soll". Korb kann aber auch aus „gehorwe" (ahd. horo, Genitiv horawes ---- Sumpf, Kot; vergl. Hirnwiese in Drausendors!) --- Sumpfland entstanden sein. Westlich von Oberruppersdorf werden 1805 angeführt: Langenmichels- und Aldners Gut. Das Tilkengewände (Wiesen an einem Grunde) liegt nahe am Galgen (Wiese und Busch). Der untere Teil der Galgen wiese bei Ninive heißt die Kretenwiese (vergl. Walters- darf, Rumburg usw.), die borstige Kiefer. Zwischen Zuck mantel (nach Meiche eine Weggablungsbezeichnung) und Oberottenhain finden wir Schelzens Kraut und den Taatz-Busch. Dieser Name läßt sich deutsch ebenso schwer erklären wie etwa die Bezeichnung Gosse für die Walters- dorfer Butterbergspitze. Letzterer Fln. würde geographisch und sprachlich als sl. „dichter, kleiner Wald" (nach Küh nel N. L. M. 67 s1891j, 75 unter Schleisse, Gustk, Goßk) genügend definiert sein. Obd. Gosse -- Sennhütte kommt wohl kaum in Frage, da es diesen Namen in keiner ähn lichen Form bei uns gibt. Gaatz ist wie die Gatsch- Linie (Görlitzer Heide, Oberförst. Penzig) von altsl. gatr --- Damm eo. mit Kühnel abzuleiten. Außer Höllengrund und alte Frau (auch bei Kühnel wie in Cannewitz Fln. Babina) werden 1805 als Bischdorf-Dolgewitzer Flur grenze der Lerchenberg und Horkenberg genannt (sl. Horka -- Hügel). Übrigens liegt neben der Zuckerwiese die Dürre Wiese (Kühnel) wie in Kleinschönau; mit dem Gießmannsdorfer Fln. „auf Zuckers" geht sie auf sl. sucha --- dürre Pflanze zurück. Auf Flur Groß schweidnitz finden wir einen Ameisen-Busch und ferner zwischen dem Ort und Dürrhennersdorf die Folgen. Zum Schlüsse wollen wir noch einige bereits bekannte Fln. besprechen, deren Deutung z. T. ebenfalls noch un sicher ist. Semmelsteige gibt es in ganz Sachsen; auch die Fluren von Zittel und Kleinschönau haben einen solchen. Nach Gerbing (S. 546) sind sie meist eine Verstümm lung von Sammelsteig. Unseren Semmelsteig nennt nun Kühnel auch als Sammelsteig, ferner kennt er noch die sprachlich ähnlichen Fln.: am Samenberge, am Semmel-