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3S Gberlauflher Helmatzeltung Nr.Z haben diesen Fln. aber auch dort, wo kein Bergbau war, z. B. Rosenthal: Hubenbrunnen: Marienthal: Hubegarten. Der Oberullersdorfer Lag-Graben (— Sumpf, 1805) ergänzt die dortigen Sumpfbezeichnungen. Zwischen Seiten dorf, Scharre und Hirschfelde sind folgende Teiche 1823 genannt: Der Steinstock-, Scharre-, Kranich (hier wohl sl. granlce — Grenze)-, Straßen-, kleine und große Stöcker-, großer Schröder-, Conrads- und ein kleiner unbenannter Teich. Zwischen Türchau und Seitendorf liegt der Welchteich. Ob aber alle Kranichflurnamen, z. B. die Gersdorfer Kranichpsiitze, so zu erklären sind, ist sehr fraglich. Der Kranich ist ein bei uns aus gerottetes Tier, in Thüringen gibt es ebenfalls mehrere solche Fln. Um Pöritzsch gibt es den kl. und großen Poritzscher Teich mit je einer Haischhütte (sl. haeck — Teich), den langen Teich (der auch Steinteich später heißt), den kleinen Feldteich. Am Dorf Großporitzsch liegt das Lämmchen, das seiner Lage nach hier als Land wehr, Dorfbefestigung aufgefaßt werden kann. Weiter sind 1805 das Schweitzer Fleckchen, die lange Wiese, das Neiße-Gewände, das Bergwerk und an der Ullers- dorfer langen Grenzwiese der Kirmsmyrthen erwähnt. Zwischen Neiße und Gut Kleinporitzsch heißen die Wiesen: der Eichberg. Am Rübeteich ist eine Hemmwiese er wähnt. Sie hieß vielleicht früher einmal Heimwiese, d. h. die am Heim- oder Anwesen liegende Wiese. In Oberdeutschland und im Erzgebirge gibt es die Ent wicklung von Heim zu Hemm. Nach Kühnel gibt es in Schönau a. d. E. einen Hemmberg, auf Marienthaler Flur die Hemme. Demnach könnte der böhmische Ort Hemmehllbel bei Zeidler den Hügel bezeichnen, auf dem Anwesen erbaut wurden. Für eine junge Waldsiedlung recht bezeichnend! In Olbersdorf sind am Gute, das der Kaltenstein heißt, der Buttenhübel (in Wanscha der Butterberg) und zwischen Gut und dem Gemeindebusch die Buttergruben angeführt. Butte, Bute, Boden gehen auf fränkisch biunda — Prioatweideplatz (im Gegensatz zur Allmende) zurück. Wie in Nr. 7 der Zittauer Ge schichtsblätter erwähnt, hatte Hainewalde») drei.Fln., die Weideplatz bedeuten: Wiedeberg, Hutberg und Butterberg. Der Wiedeberg ist auf der dort und im N. L.M. 102 jl926j gezeichneten Flurski,ze an sascher Stelle leider eingetragen, er befindet sich da, wo ungefähr Diehbigt steht. Südlich des Ortes liegen 1823 der Hinterberg und der Farthsberg. Sicher erinnnert letzterer nicht an das Ein- und Anfahren der Bergleute, sondern geht auf die obd. Fahrt — Bieh- betrteb, Trift, Fahrtgasse (öfters dort die urkundliche Redewendung: Trieb und Fahri) wie der Mittelherwigs dorfer Furths-Berg (Floerz.) zurück. Neben dem Schloß liegt die Liede-Mühle, neben dieser führt der Mittel- mühlenweg nach dem Pfarrteich und der Krahenhütte am Heyde-Berg. Der untere Teil des Höllegrabens (mit dem Hell-Teich) heißt hier Klottigs Graben. (Familienname Kluttig, früher Klottig, wie in der Sächs. Schweiz Kumpe aus Kampfe, Sturm aus Storm.) In der nordöstlichen Waldfläche treffen wir den Rollig, das Rölligt (bei Kühnel der Rölliggrund) und den langen Streifen. In Eckartsberg ist ebenfalls ein Rollberg. 3u der Tabelle der tzainewalder Hufen Im N. L. M 102 st926s' 122 ist Folgendes noch zu bemerken. Die Flur ist 2311 Acker groß' das find 26 /, Königshuse (diese zu 87 Acker gerechnet). 43,5 Acker ist als halbe Königshuse angenommen, dann müßten demnach 53 bäuer liche Bermessunushufen herauskommen Das stimmt tatsächlich mit den Insgesamt ca 52—53 Husen der letzten Tabellenreihc überein. Den Familiennamen Rolle und Röllig gibt es in unserer Gegend, anderseits kann aber auch der obd. Fln. Röll — Steingerölle zu Grunde liegen, denn der Groß schönauer Roll- und Psefferberg zeigen säulig gespaltene Porphyrschieferfelsen mit Geröllanhäufung. Auf dem nördlichen Hainewalder Waldzipfel erhebt sich der Hintere Pfarrhübel, breiten sich im Walde die Kohl- und Ltnden- wiese aus. Auch die benachbarte Großschönauer Flur, die in der Südlausitz wohl die vollständigste Fln.-Samm- lung aufweist, wird durch unsere Karten neu bereichert. Auf dem Hofefeld (Block 49) lesen wir: der Augen Braun, der Birkenbusch, der breite Grund. Am nörd lichen Hofebusch-Flurrand gibt es einen Biehwegschlnng, einen Kirchenbusch, die Hintere Pfarrwiese, die Drei- Hörner-Wiese, den Blankplan. Dieser ist nach blank — hellglänzend oder einem Plankenzaun benannt. Uber dem Hammertumpf (ahd. tumpfilo, mhd. dumpf«) — Gumpen, tiefe Wasserstelle) und der Walke erhebt sich der Zahnens Berg: die Mandau heißt das alte Wasser, die Lausur muß sich 1823 wie auch auf modernen Karten die Verballhornung Lauseohrbach gefallen lassen. Der schwarze Busch heißt Hofebusch. An dem Prtschelteich (bei Kühnel fälschlich Pelschelteich, der T. ist nach dem Besitzer genannt) gab es damals Torfgruben. Dor den sechs Pethauer Teichen liegen 1805 die Genschwiesen an der Mandau (wahrscheinlich Gänsewiesen wie z. B. der Hirschfelder Gänseplan (Kühnels). 1805 werden aus Wittgendorfer Flur u. a. der Hopfengarten, am Mittel dorf der Katzengraben (— Wildkatzen?), am Markbach das Drey-Brode-Stück (— Wiese), die Müllerwtesen ge nannt. Durch die Romerey (— wo Wald gerodet wuide) fließt das Feldwasser. Auf Oberseifersdorfer Seite liegen hier die sumpfigen Wiesen „der Dinker" nördlich vom Harthweg. Der Name kann vielleicht auf sl. Tilke --- Tal oder auf osl. ton, Deminut. tonka, Plur. tonki — Tümpel zurückgehen, denn das Freiberger Tilkental hieß auch Tinkental. In Frage kommt aoer auch Dung — Mist, die Tunke. Für wässern sagte man früher auch tungen. Donk — flache Erhebung (das Wort kommt in Niederdeutschland, am Oderrhein und in Württem berg vor), auch als Dunk trifft sachlich hier zu wenig zu. 1805 lesen wir im Oybin-Ionsdorfer Wald: Stangen-Hau, der grüne Plan, die Schalkslöcher, die Gabel, die Krätzer-Steine (sl. wie Kreischen- oder Krit- schelsträucher oder der Tllrchauer Kretschenteich (Kühnels deuet der Name auf eine Stelle, wo nicht viel wächst; oergl. unser sog. Kritschelobst!), hohe Heyde, Töpserberg, die Radesäulen, die Backofen, die goldene Ader, der Einsiedel, der Ameisenberg, der Riegel, Ziegel-Hain, die Mäusel-Wiese, die Schneider-Wiese, das warme Bad, Hunger-Brunn, das Mayguth, der Brandenburger Hau, die Wiedmuth, der Ochsenstein, der Jonsdorfer Winkel. Der Hunger-Brunn hat wohl seinen Namen „von einer alten Gepflogenheit der Hirten, das Vieh zu gewissen Zeiten in einen eingezäunten Ort zusammenzutreiben, den man Stellt oder Hungerplatz hieß. Angeblich so, weil das Vieh hier nichts zu fressen bekam ... So verstehen es die Hirten in Overschwaben jetzt noch. Da zu stimmt auch, daß die Hungerberge häufig bei den alten Weidegründen lagen" (Buck S. 119). Bei Ions- °) „tump nennt der Bergmann eine flack», feuchte Boden senkung", Flurverz. v. Deutsch-Neudorf u. Wegefarth (Haupt staatsarchiv) Bergt, am K'ottmarwald „die Tümmeln",