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Vereinigung von Kipper und Schlade wird 1823 die Schwarze Lache gebilbet, daneben befinden sich die Kau wiesen (Stelle, wo eine Bergbaukaue gestanden hat), nicht weil davon erhebt sich der Silberberg. Diese Fest stellungen bekräitigen wieder die deutsche Erklärung des Kippernomens als Kupfer-, d. h. rote Bach. Die Gru- nauer Flur tritt bis an die Reihe heran. Hier liegt 1823 das kahle Büschel mit dem Mönchsfhckel am hohen W g. Uber dem Kühwehr, dem langen Wehr und der Kuhvrücke an der Neiße erheben sich der Hätzschplan (aergl. die Reichenauer Häschpsütze) und die bekannten Räuden (^ gerodetes Land). Weiter südlich auf Reut- nitzer Flur befinden sich der Heidelberg (— Waldberg), die Bergsträucher, an der Wanschaer Flurgrenze die Betteleiche (nicht wie bei Kühnel auf Wanschaer Flur). An letzterer kann gebetet worden sein, ein Bettler ge sessen haben oder es kommen in Frage noch Bete (Ab gabe), die Beete (wie Flurteile ost genannt wurden, wo die Flur in Blöcke aufgeteilt wurde), schließlich Bett (Grab, vergl. Buck S. 25). In Freiberg wurde die Bertholdoorstadt zu Betteloorstadt verstümmelt. Aus dieser Musterkarte müssen ortsgeschichtliche Untersuchungen das Richtige herauefinden. Bon Reutnitz gelangt man durch den Wolf-Winkel in das Wittigtal. Die bei Kühnel genannnte Sienwiese gibt es auch als Fln. in Ober- deuischland und bedeutet Senn- oder Heuwiese. Ein Sinlehen ist z. B. verpflichtet, Heufutter zu liefern. Ob hierher auch die Weigsdorfer Siewiesen (Kühnel) ge hören? In Thüringen (Gerbing z. B. S. 70, 100, die Sichen) wird See stets mundartlich zu Sie. Deutung - feuchte Wiese also möglich. Dagegen ist der kleine Sims (eine Wiese) im Nonnenwald abzuleiten von obd. Simse — Binse. Die Kleinschönauer Siemswiese ist da gegen nach einem Besitzer benannt. Im genannten Wald lesen wir noch: schwarze Pfütze, der Knoblich (an der Weißbach). Ob letzterer wie der Großschönauer Knobels busch nach einem Besitzer Knebel benannt ist? 1823 lesen wir auf Trattlauer Flur: die Baßge, die Hurke (sl. hürka — Hügel, auch an der Blumberger Flur grenze hinter der Uberschaar. Wenn auch hier die horke sl. zu erklären ist, so kann der Fln. anderwärts auch auf ahd. horo, obd. Hör Sumpf, Kot, adjekt. horac — hörig, horg ssumpfigs) zurückgehen, Galgenquire (bei Kühnel als Galgenruine, sie liegt auf dem Gemetndeoiehbigt), die Herbe Grube; um den Iauer (sl. -- Ahorn) fließt die Iauerbach, ferner werden genannt: der Teufelsbusch (ein auf sl. Fluren in sl. Sprache oft vorkommender Fln., daher hier wohl nur eine deutsche Übersetzung). Die Hufe ist gerade da, wo die Mttielflur in Hufen auf geteilt ist. Der Pick ist eine nasse Wiese, daher wohl von altjl. pik-, pikanina — Harn, tsch. pikati harnen abzuleilen. (Ableitung wie beim Bückeberg oder wegen des fehlenden Zischlautes von wend, pich pijec — trinken, tsch. pijce — Trinker kommen nicht in Frage). Die Schoftreibe mußte die Herrschaft erst als schmalen Weg über das Mittelflurstück nach ihrem später erworbenen Westflui block anlegen. Der Iauer stellt mit dem Teufels busch die östliche Flurausbuchtung dar, die der Berfasser als spätere Rodungsfläche ansieht. Ganz eigentümlich ist die Bezeichnung Baxge. Möglicherweise entspricht sie dem obd. Fln. Bas, der Basach, das Bast, die wie Betzen und Butzen auf Barz — Stummel, Strunk eines abgehauenen Sirauches von Buck zurückgesührt werden. Butz heißt auch die Hagebutte, der Zwerg. Erinnert sei auch daran, daß z. B. in Bayern mit Buß, Bussen eine Erhöhung, ein Buckel bezeichnet wird. Auf Flur Man sch a treten außer den bekannten Flurnamen 1823 auf: die Potenzge (bei Kühnel die Potentie), die halbe Hufe, gr. und kl., obere und niedere Wiesen an der Wittig, der Kirchhof (ebda.), die Uberschaar, Schäferey, Torfgrube. Die Potenzge ist ein Feld. Slawisch kann Kühnel den Ausdruck nicht erklären. Nach Buck gibt es die obd. Fln. die Boden, die Bödelen, Bodensee (alt Bodmensee), die alle auf ahd. podam, mhd. bodem — Boden, über haupt Grund, Ebene, Terrassenstücke an Halden zurück geleitet werden. Vielleicht könnte das auch hier zu treffen? Bei St. Marienthal wird unterhalb des Sta- tienberges (Kühnel: Stationsberg) die Herrenau genannt. In Drausendorf gibt es eine Hirnwiese Herrenwiese, die man nach dem sumpfigen Gelände aber auch von obd. Hirn, das aus hurn, hurwin (hur, hör — Sumps) entstammt, ab leiten kann. Buck sagt (S. 110): „die Fluren dieser Sippe, die ich selbst sah, paßten alle zu hurn (Sumps)". Von der Marienthaler Herrenau aus führten ein Wässerchen und der Kirchweg waldwärts hinauf in das Alte Dorf. Nördlich von diesem schieden sich die Fluren von Marienthal weit in den Klosterwald in einspringendem Winkel vor. Sie sind ein Teil des eingegangenen Dorfes Seifersdorf ge wesen. Die Kemmlitz mündet gerade zwischen der Roh nauer Wurzelbrücke und den Trappwiesen (ob Besitzer name?, oder vom Vogel Trappe, da nach Kühnel im benachbarten Rosenthal Fln. Geierstein, Adlerstein) in die Neiße. Übrigens kann man bei Rohnau neben der treffenden sl. Ableitung von tsch. roonzr — flach, eben auch an mhd. rone --- Baumstock, Stumpen, (also etwa -- abgeholzter Wald) denken. Der Ort wird aber wohl sl. so im Gegensatz zum benachbarten Rosenthal (sl. ron — Horn, B rg) benannt worden sein. Die Deutschen sanden um Ostritz bereits von Slawen bebautes, günstiges Acker baugelände vor, daher sind die Ortsnamen Grünau, Schönfeld, Blumberg (nach Buck Blum Weide und Saat, Saatfeld) verständlich. Gehen wir 1823 einmal am Seitendorfer Bach aufwärts! Er fließt südlich vom Dorf am Sahlberg (mhd. sal — dunkel, grau oder mhd. salhe, salch, Salweide; oder nach einem Salhof — Herren hos benannr) und an den Glatzen (vielleicht — die Klassen, da dieser Fln. oft bei uns austritt. Die Klasse bezeich net wie der ebenfalls sehr ost auftretende Fln. Artseld, Artacker usw. sArt — Acker, Bodens guten Boden), vor bei, nördlich kommt vom Alten Manns-Loch, von den Fuchshöhlen (hinter dem Eichberg) das erste Wässerchen herein, dann mündet dem Hofeteich gegenüber die Pfarr bach, die Wasser aus dem tiefen und schwarzen Graben, dem Harth- und Mittelgrund empfängt. Beim Pfarr holz liegt an ihr die Schwarze Schule (es ist kein Ge bäude zu erkennen, vielleicht Sule — Wild- oder Wälz lache, da sul bekanntlich bis Sülze vom Volke umgeformt wird). Nach den Ingenieurkarten sind der Eckartsberger rote Hübel und das Burkersdorfer rothe Land durch Ziegelbrennerei bedingt. Zu den bekannten Drausen dorfer Fln. kommen 1805 noch der Garnsackzipsel (auch auf Gießmannsdorser Flur), der heilige Brunn (hier stand nach Peschek ein Heiligenbild), die Mägdegrube (Gießmannsd.: am Bergwerk, bei Kühnel noch: beim Schacht, das Schlammstück), das Brandweinstück. Das bekannte Drausendorfer Hubteichel ist vielleicht deshalb ein Bergbauname. Wasser, das durch ein Kunstgezeug aus der Grube gehoben wird, heißt Hubwasser. Wir