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glaubt, den Ortsnamen Oppelsdorf slawisch als Brand stätte erklären zu können, doch hält er auch eine deutsche Ableitung für möglich. Wenn man den 1823 am Dorf Lichtenberg gelegenen Pilsberg nach tsch. bily - licht, hell, weiß als den gelichteten, also gerodeten Berg auffaßt (wozu der Ortsname die deutsche Übersetzung wäre, was für die Orte Bühlau und Lauterbach, nordöstlich Stolpens zu- Irifft), so wäre im Verein mit den zwei anderen, bisher sl. ge deuteten Fln.: der Schauderwald und die von Kühnel er wähnte Reichenauer Häschpfütze (osl. hactk Teich, vergl. die Iannowitzer Hätschken und den auf den Ingenieurkarten genannten Hätzschplan an der Neiße bei Grunau) die Tatsache noch lange nicht in das Bereich der Möglich keit gerückt, daß Slawen bereits im Küpper- und Schlade bachtal aufwärts drangen, um sich hier mit Rodung ab zugeben in der Absicht, Erze für die Bronze- oder Eisen- bereilung zu graben und zu verhütten. Es werden auch deutsche Kolonisten gewesen sein, deren Bergbautätigkeit den Slawen besonders ausfiel. Oder die Deutschen haben Slawen zur Rodung mit herangezogen. Unsinnig wäre es, im oberen Schlade- und Küpperbachtal sl. Sied lungen annehmen zu wollen. Solange keine weiteren urkundlichen Belege für Pilsberg und Hätsche bez. Häsch pfütze vorliegen, kann man auch daran denken, daß die Kolonisten aus dem Westen die Bezeichnungen Bühel, I Bühl, Biel — Hügel, Anhöhe (von ahd. puhil, mhd. buhel) und auch Hetsche — Kröte mitgebracht haben. Auch im Mandautal verraten die Flurnamen Queitzsche (Hainewalde, wo die Pochebach in die Mandau mündet; vergl. Zürners Korte) und Quetsche (Seifhennersdorf), wenn sie auch von wendisch kwiöee und kwjecec — greinen, einen schrillen Ton hören lassen, abzuleiten sind (wie unser deutsches Lehnwort quietschen!). Keinen slawischen Pochhammer-Betried! Die genannten zwei Flurnamen sind nicht einmal von Slanun an Ort und Stelle geprägt worden, sondern entstammen der alten deutschen Bergmannssprache als Wort „quetschen" für: durch ein Pochwerk, Walzwerk, schroten oder mit der Pochschlage grob zerkleinern! Der frühere Name roie (Bergbau!) Eldritz für die Seifhennersdorfer Mandau braucht übrigens nicht slawisch zu sein, kannten doch in Westdeutschland unsere Kolonisten bereits einen Fisch Elritz, Ellritz und das Wort Eliitz (ahd. halza) für den Elzbeerbaum. Der Kleppelborn (1805) im Kottmarwald ist vielleicht, aus tsch. kl-pati — hämmern zurückgehend, mit Bergbauversuchen in Verbindung zu bringen. Zahl reiche andere bekannte Flurnamen und urkundliche Nach weise würden, vollständig verwertet, die hier nur an gedeutete Frage nach altem Lausitzer Bergbau besser be antworten. Jedoch können in unserem Kleppelborn auch die gut obd. Fln. „Kleb, Kleeb, in Kleben" — in der Regel ein nasser (!) Oct wiederzuerkennen sein. Weniger einleuchtend ist Ableitung von Klapf, Klops — Fels, das z. B. bayrisch zu Kläpserbach, nach Gerbing (S. 66) in Eischleben (Ttzür.) zu Klapperborn („eine Quelle, die Sprünge macht") gewandelt ist. Wohin gehört die Hoch kircher „Klapper"? Weiterhin wollen wir die Fln. nach geographischen Gesichtspunkten anordnen. Nach unseren Ingenieurkarten bildet 1805 westlich von Sommerberg das Gemeine-Büschel Gemeindewald) die Flurgrenze, südlich von Obermarkersdorf Neffen wir 1823 an der Landesgrenze die Namen: Der Hempel, der Dingeberg. Ahd. tinc, dinc heißt das Gericht, die Gerichtsstätte; dasselbe könnte wohl auch der Hempel (1835 war dieser Familienname im Flurkaiaster nicht vorhanden) bedeuten, wenn man die Zwischenform Heimpel mit mhd. Heimgerten (eingezäunte Plätze, die in Oberdeutsch land meist alte Gerichtsstätten sind; dazu hier schon die Entwicklung Heimer zu Hemer) in Verbindung setzt. Kühnel kennt südlich von Dornhennersdorf die Lausche (ein Berg), den Buchberg, den Mühlberg; wir finden 1823 noch: Heideberg, Sauberg, Holzweg, den tiefen Grund, die Erlichtwiese, nördlich des Dorfes ferner den Kirschgrund, die Heidelehde (Heide Wald). Aus Weigsdorfer Flur sind neu 1823 nördlich: der Stein knöchel (die Bergbezeichnung Knochen entstammt be kanntlich der fränkischen Mundart, vergl. weiter: der Knöchel von Mittelfriedersdorf, das Knöchel von Her- wigsdorf bei Löbau — es liegt ahd. hnack fauch Hügel!), mhd. knoc, nhd. Nacken zu Grunde. In alter Bedeutung ist jetzt noch bayr.-österr. knock ein kleiner, steiler Hügel), auf der Quere, Pilqersteig, (am Gut Fried rich), auf dem Schafgute; auf Niederweigsdorfer Flur: die Krückewtese, aus der Krücke, die Lache. Die Krücke ist eine Wiese mit Sträuchern und geht daher sicher auf tsch. krik — kleiner Strauch zurück (vergl. auf der Krücke in Großkrauscha und die Krücken in Lodenau). Viel leicht geht der bekannte Fln. „In der Umkehr" auf mhd. Kere — Damm, Wehr zurück? An den Wittigbach- hängen Alt- und Neudörfels finden wir 1823: den Benusstein, den Oelberg, den Bückeberg. Hinter Venus- stein verbirgt sich wohl kaum ein Besitzername; wie die selben obd., unterrheinischen und erzqebirgischen Fln. geht er wahrscheinlich auf mhd. venich — Heidekorn, Buchweizen Mhd. venne — Sumpf oder das bayr. Fenn — Riedweide kommen wohl weniger in Frage. Bückeberg kommt entweder von sl. buka — Buche oder es ist ein deutscher Name. Ahd. piugo, mhd. biug, beug — Beugung, Krümmungs stelle eines Baches oder Berges würde etwa nd. so heißen müssen. Anderseits bedeutet — dick, biki nach Buck (S. 26) in mitteldeutschen Bachnamen soviel wie Bach. Die letzten beiden Erklärungen kommen nach der topo graphischen Lage sicher in Frage. Blumberg hat auch einen Venusberg (N. L. M. 73, 177). Auf tschechischem Boden liegt 1805 an der Gabl.-Zittauer Straße der rothe Hübel; im Hospitalwald liegen am oberen Pfaffen bach neben den Höll-Löchern und Höllen-Steinen am Zigeunerberg der Zigeuner-Brunnen und der Grenzwcg. Kurz vor ihrer Einmündung in die Kipper bildete die Schlade bei Türchau mit zwei Wasserarmen eine Insel, die eine Wiese mit Gesträuch trägt, sie hieß 1823 der Hundschberg. Zwischen Elbe und Neiße bezeichnet man rmt Hantsch und Huntsch das männliche Schwein. Als Schwetneweideplätze sind demnach wohl ferner noch zu bezeichnen der Hansche-Berg (nördlich von der Neusalzaer Biehrreibe, bei Kühnel Häniscbebera) und manche der bei Kühnel (N. L. M. 74 fl898j, 232, 241) angeführten Namen wie Hansberg, Hundsberg usw. Hantsch und Häntsch kommen als Flur- und Familiennamen in mannigfachen Schattierungen in der Sachs. Schweiz, im böhmischen Niederland und z. T. auch bei uns vor. Nach Kühnel war das Burkersdorfer Hanschbachstück früher ein Bauerngut. Nach Knauth (Mitt. d. Frei berger Altertums». 56, 39 fl926s) wären manche Hunds berge auch von mhd. hün, Haun — Höhe abzuleiten. Bei der