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richtigen Borstellungen gewinnen würde, wenn man die Örtlichkeit nicht aus eigener Anschauung genau kennr. Daß eine endgültige Anwort auf schwebende Fragen nicht gegeben wird, erscheint mir als Vorzug. Was unser eige nes Forschen und Nachdenken nicht mehr anregt, fessett uns ja kaum noch. Herr Dr. Hueck lehrt den Besucher von Belltnchen, als welcher jeder Naturfreund willkommen ist, der sich den am Anfang des Buches abgeöruckten Bestim mungen fügt, die Pflanzengemeinschaft verstehen, in der uns die pontischen Arten besonders fesseln. Dabet gibt er nicht eine trockene Aufzählung der Arten, sondern geht auf die verschiedenen Lebensbedingungen ein und läßt den Pflanzenfreund Verständnis für das Vorkommen gerade dieser Arten gewinnen. Auch der Entwicklungsgeschichte der Pflanzenwelt dieses Sondergebietes ist ein Abschnitt ge widmet. — Herr Dr. Heöicke gibt ein Bild der Tierwelt, soweit sie bisher übersehen werden konnte, denn der Tier kundige steht vor einer viel schwierigeren Aufgabe als der Pflanzen kenner, wie Hedicke dem auseinandersetzt, der es noch nicht weiß. Mit dem in diesem Schutzgebiete Heimischen, schätzungsweise SOOO bis 6000 Tierarten ist es so leicht nicht fertig zu werden. In dieser kurzen Besprechung muß ich mir versagen, auf jeden Abschnitt näher einzugehen. Jeden falls wird auch dieser dem Besucher von Bellinchen ein sehr willkommener Führer sein. — Der bekannte tatkräf tige und unermüdliche Vorsitzende unseres Volksbundes Naturschutz, Herr Studienrat Dr. Klose, spricht zum Schluß über den sehr begrüßenswerten Plan einer biologischen Fvrschungsanstalt in Bellinchen und begründet diesen Plan in höchst beachtenswerter Weise. Daß hier endlich im Ent stehen begriffen ist, was ich den Studierenden der Lebens kunde längst gewünscht habe und wofür ich in Wort und Schrift seit vielen Jahren ohne Erfolge eingetreten bin: eine wissenschaftliche Arbeitsstätte zum Forschen mitten in der Natur selbst, ist mir eine hohe persönliche Freude. Ich wünsche dem vorliegenden Büchlein mit herzlichem Danke an die Verfasser allerweiteste Verbreitung und besten Er folg. Professor Dr. P. Deegener. Aus den Heilnawereinen verein riir «iszenrchaMiche Unterhaltung ru fiörnitr Hörnitz bei Zittau, ll. Dezember. Der Verein für wissen schaftliche Unterhaltung hat seit 1879 Obstausstellungen abgehallen, um die Sortenkcnntnts zu verbreiten und den Anbau neuerer emp fehlenswerter guter Obstsorten zu veranlassen, welches ihm auch ge lungen ist. Dies zeigte auch wieder die am 30. und 3l. Oktober abgehaltene Obstausstellung, welche ein schönes Bild von dem Stande des Obstbaues in Hörnitz gab. Die zahlreichen Besucher, unter denen sich viele auswärtige Besucher befanden, sprachen sich sehr anerkennend über die ausgestellten schönen großen Früchte aus, von denen der Vorsitzende Hermann May 80 selbsterbaute Apsel- und Birnensorten eingereiht hatte. Als Frllhkartoffelbauer hatte derselbe auch 25 erstklassige sclbsterbaute Kartoffelsorlen ausgestellt. Diese Veranstaltung hatte Herr Kunstgärtnec Augsten-Pcthau durch ein prachtvolles Blumenarrangement verschönt. Anschließend an die Ausstellung hielt Herr Obstbauinspcktor Ocklitz einen sehr beifällig ausgenommenen lehrreichen Vortrag über „Die Befruchtung der Obstblüten", welchem eine längere diesbezügliche Aussprache folgte. Einen öffentlichen KUnstlerabend veranstaltete der Verein für wissenschaftliche Unterhaltung am 13. November im Albertsaal. Die aus drei Teilen bestehende Vortragsordnung, ausgestellt nach dem Grundsatz „Ernstes, Heileres, Lustiges", wurde in jedem Teil eröffnet mit Rezitationen ernster und heiterer Gedichte von Herrn Lehrer Kurt Nierich aus Kötzschenbroda. Als Meister zeigte er sich in Dialektvorträgen, seine Darbietungen In sächsischer und ober- lausitzer Mundart erregten wahre Lachsalven. Das Künsllcrpaar Elsbeth und Erhard Nierich aus Ncukirch, vom letzten Sliftungs- sest noch in bester Erinnerung stehend, bot auch diesmal wieder Herr- liche Gaben aus dem deutschen Volksliederschatz. Einzel- und Zwic- gesänge zu ein und zwei Lauten solgten in bunter Reihe. Reine, wohlklingende Stimmen, deutliche Aussprache, Mimik, die aber selbst bei sprudelndem Humor die Vornehmheit nicht vermissen läßt, sowie technisch vollendetes, ausdrucksvolles Lautenspiel sind beiden Vortragenden eigen Auch drei Lieder eigener Komposition, die alle volkstümlichen Charakter tragen, hatte Herr Nierich der Bortrags- solge eingeretht. Die in stattlicher Anzahl erschienenen Zuhörer spendeten begeisterten Beifall und hätten gern noch weiter zugehört, als nach reichlich zweistündiger Dauer das Konzert mit dem Zwie- gesang „Abendlted aus dem Oüenwald" seinen Abschluß fand. Nicht endenwollender Beifall veranlaßte die drei Künstler noch zu je einer Zugabe. Sevilgrverein belchena« Veranstaltungen tm ersten Vierteljahr 1923 Freitag, den 20. Ian.: Ltchlbildervortrag des Herrn Oberlehrer (Schützenhaus) Baler- Löbau: Die Elbe von der Quelle bis zur Mündung. Sonnabend, d.18.Febr. . Familienabend. Herr Vortragsmcister Emil (Stadt Zittau) Kühne-Berlin, chem. Hosschauspieler: Deutscher Humor. Dienstag, de» 6. März: Zeichnerische Darstellungen und Dortrag (Stadt Zittau) des Herrn GewerbeUudienrat Sch arisch- Zittau: Mit dem Skizzenbuch durch das Riesengebirge. kumdoiaiverrla klvau Veranstaltungen im Winter 1927/28 Mittwoch, 19. Oktober: Lichtbildeivortrag von Professor Dr. Neu gebauer-Berlin: Die Akropolis von Athen zur Zeit des peloponnesischcn Krieges. Sonnabend, 29. Oktbr.: Herbstvergnllgen. Montag,7.November.: Schriftsteller Gustav Herrmann-Leipzig: Heiterer Abend. Mittwoch, 23. Noobr.: Ltchlbildervortrag von Oberstudiendir. Prof. Dr. Popig-Löbau: Durch Bosnien und die Herzegowina nach dem Sonnenlande Dalmatien. Mittwoch, 7. Dezember: Lichtbildervortrag von Lehrer M. Hohl scheider- Ebersbach: Schneeschuhfahrten im Bannkreis des Großglockners. Mittwoch, 11. Januar: Lichtbildervortrag von Oberlehrer Bäte r» Löbau: Eine Donausahrt nach Wien. Dienstag, 24. Januar: Lichtbildervortrag von Fräulein Emma Kot tm ann-Berlin: Frühling am Neckar. Freitag, 17. Februar: Bortragsmeister Emil Kühne-Berlin: Frohe Kunst. Mittwoch, 7. März: Lichtbildervortrag von Studienrat Walter Reche-Löbau: Die Zugspitzen-Bahn. Änderungen Vorbehalten. iMbrtvelrammilmg Ser Sevirgsvereinr Ovbin mit Isain Dec Gebtrgsverein Oybin mit Hain hielt am 8. Dezember unter reger Beteiligung der Mitglieder seine Herbstoersammlung im Hotel „Klosterhof" ab. Des vor kurzem verstorbenen Herrn Joses Fcry wurde durch den Vorsitzenden ehrend gedacht und bann ohne Aus sprache die ersten Punkte der Tagesordnung erledigt. Während des Sommerhalbjahrcs sind die projektierten Arbeiten im Vereinsarbeits gebiet durchgesllhrt worden. Den Wasserfall im Hausgrunde, dessen Laus stark zerfallen und verunstaltet war, hat man unter geschickter Anpassung an die Umgebung gründlich in Ordnung gebracht. Zu gleich wurde die Brücke unterhalb des Wasserfalles erneuert. Wald- taseln sind angebracht, die Markierungen nachgebessert und günstiger ausgestellt worden. 2 Tafeln können aus dem vorhandenen Bestände noch aufgestellt werden. Die Forstmeisterei hat den Gebirgsvereinen durch den Zittauer Verein „Globus" Richtlinien über die Anbringung von Wcgwetsertafeln und Markierungen im Walde zugehen lassen, die eine einheitliche Anbringung ermöglichen und dem Interesse des Forstes gerecht werden. Von den Richtlinien nahm man Kenntnis. Der Promenadenweg durch die Rttterschlucht wurde ausgebaut. Dabei mußten in viel größerem Umfange, als zuerst angenommen worden war, Bodenbewegungen vorgenommen werden. Die Arbeit hat sich vollaus gelohnt, der seit dem 20. Juni für die Allgemeinheit offene Weg wird stark benutzt. Im Herbst hatte man den Scharsenstcinweg wieder vorgerichtct und dort, sowie an anderen Stellen, aufs Beste mit dem Forstpersonal zusammengeardeitet. Der Weg nach der Edmundshlltle erforderte ebenfalls dieses Jahr wieder viel Arbeit. Die Edmundshütte selbst befindet sich in gutem Zustande. Im nächsten Jahre sollen Wegearbeitcn am Pserdebcrg vorgenommen werden. Dann dürste das Arbeitsgebiet wieder vollständig in Ordnung ge- bracht worden sein. Die Baukolonne hat die vorstehenden Arbeiten in sehr kurzer Zeit geschaffen; bei den Arbeiten am Wasserfall wurde sie durch auswärtige Mitglieder fachkundig und entgeltsrei unterstützt. In den Dank an die Baukolonne schloß der Vorsitzende die Herren Baumeister Leuter-Zittau und Taubmann-Ionsdors sür ihre