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Gberlauflher Helmatzettung Är. 2 25 Lrotzmutter Kaste Leid und Kummer genug durcklitten, sie sprack nie davon. IZibel und Lssangbuck lagen stets auk dem §snstsrbrett bei ikrsm großen Lebnstukl. Ick wußte, datz dis Verse „vekiskl du deine Wege und was dein Lerze kränkt" ikre Lieblingsvsrse geworden waren. Dun liegen alle, Srotzmutter, Onkel und lante auk dem §ried- kok. Llber auch dort ist es sckön zu verweilen, und im Lrotz- mutterbäusel ist nock eine liebe Mukms. Wenn icb dort bin, Kat eine lösimat sick mir wieder aukgetan. Dann bin ick nickt scbon wie jetzt, fünfzig und darüber, nein, dann bin icb wie einst: 12 und 14 und 20 )akre! Was ist es dock kür ein stilles, beglückendes Leben, wenn die Erinnerung uns an die Land nimmt und uns in unsere Kinder» und Jugendzeit zurückkükrt. Und wie wokl tut es einem Menscben, der scbon viel verloren Kat, nock einmal ksimisck sein zu dürfen in Stätten, dis ikm teuer sind. Darum, du kleines, liebes Srotz- muttsrkäusel an stiller Dorkstratze, sei mir gegrüßt! Marg. Deichel-Karsten. Neigfoalln! An wohr G'schöcht ä Sättndorfer Mundoart a paar Wochn woar'ch off a Stell zo Körms. Ich 7h m will's aber lieber nö soin, wie doas Dors heeßt. Oack suvill soi'ch: 's woar siähr schien. D' Leut hoattn an Haufn Kuch g'backn, Gäns hoattn se g'scklacht, an Hock Schweinfleesch hoattn se g'kauft, a poar Hiehnern hoattn se'n Hoals ömg'driäht, doaß a poar Aug'n off d' Sopp koamn, wie'ch ahm sprech: 's woar qrußoartch! Omds, wie'ch derno doas ville Affn a böffl än Magn gsoatzt hoatt, do ging oall's, woas Been hoatt und iber fufzn Iohr woar, än Kraischn zo Musiki. Dort ging's zu wie an Nudltopp. Wenn se tanztn, könnt ees goarne wegkriegn, woas Moannsn oder Weibsn woar, su siähr ging's dorchananner. Weil d' Weiber no sich weit' und lang' Räck oahoattn, do woar bä an hort'chn Walzer d' ganz' G'sellschoaft röcht'ch eigwecklt, und 's dauert orndlich an Zeit, eeb a jeder Tänzer woßt, wäch's sein Been woarn. Nö weit von Ausschank soaß Biehmer Wenz, der Schuster, mit sänner Gust. Biehmer woar groad kee Körchnlicht. Doas wohin oalt Leut än Dors, aber falber macht a kecn Lahnung deroon hoan, denn a hielt'ch für an G'witztn. Und a woar o nö gscheut zo machn. A poarmol hoattn se 'n töcht'ch aus- g'wtscht, 's nutzt' aber nischt. An Körmssonittch hoattn se wieder woas mit'n viär. Ibern Soal driebernieber, glei nabn eisern Ufm, hoattnch Lobls Heinerch und Gruschns Emil mit ihrn Liebst» ajn Tiesch g'macht. Die beedn Karin sein euch a poar duft'che Brieder! Nischt wie Luderei hoan se än Kcpp. Wie se sogn, doaß'ch der Biehmer-Schuster ver senner Nobberschoaft goar su siähr uffblusiern toat, noahm se sich viär, dan Großtuer wieder amol an Denkzettl oazohängn. Die beedn bischbertn a böffl mit ananner und soitn ganz sacht woas iber ihr beedn Maidl. Wie se sogn, doaß Biehmer off'n Schankttesch zuging — a wollt fer sich und sein Leut no a Bullchn Reen huln —, do standn se uff, noahmn 'n Schuster mit a d' hinnerscht Soaleck und soitn ibern: .Du, Biehmer," soitn se, „Du böst o änner, mit dan ees a Psard mausn koan. Hätt'st nö Lost, der Pazlt-Rees au Schoabernack zo spieln? Mir tiätn gern su an röchtche Teiflei ausfraffn. Mir hoan uns schon woas ausg'docht, aber alleen könn's mir beedn nö machn. Und do dochtn wer, Du." Schon wie Biehmer dan Noam „Pazlt-Rees" hort, woar a nömmie zo haln und tremplt vo än Been off's anner und fuchtlt mit'n Oarm ä der Loft röm. 's sogn ees orndlich oa, doaß a ömmer miär ä d' Wut koam, je länger die beedn Borschn off'n neiriädn toatn. Wie se'n aber goar o no uf» soderten, a sellt mitmachn, do könnt a nömmie ruh'ch sein. „Woas? Der Pazlt-Rees ees auswischn? Off der Stell! Die ahl Schachtl hoa'ch groad off'n Gicker. Die bild'ch ei, se wiär woas beffersch wie iähr Nobberschweiber, und gestern Hot se goar g'soit, mein Gust sellt'ch oack no ihrer Wörtschoast omsahn, ehb se iber d' Leut harzieht. Se hätt — mein Gust ahm — se hätt ja nö amol a ganz Hemd än Bermiegn. Dar unverschämte Basn mag'ch oack öm sich kümmern." Der Schuster woar su ä der Wul, doaß a'ch bal falber nömmie kenn toat. A guckt ömmer no der Fansterbank, wu d' Pazlt-Rees mit dan annern aln Weibern soaß, die nömmie tanztn. Die beedn Borschn toatn 'n Schuster mit der Zeit a böffl besänftchn. Se braucht» ja keen Angst zo hoan, doaß d' Rees 'n Schuster bliäkn hort, denn 's woar a Mordskrach än Soal, und derno ös doach d' Pazltn schwiärhiärch. Aber d' Leut sollt» doach nö dan Schoabernack zo zeit'ch derfoahrn, sonst hätt'n amend goar ees 'n Spoaß verdorbn. Biehmer froit nu, woas denn eegntlich viärgiehn sellt. Der Heinerch goab 'n Bescheed. „Wenz," soit a ibern, „Du müßt doach, doaß d' Pazlt-Rees su an schien weiß Zieg hott." „Ja," meent do glei der Schuster, „schien weiß Zieg! Wenn mir o suvill Zeit iberlee hätt'n und uns' Ziegn oall Wochn kämm und börschtn kennt», do siägn uns' Ziegn groad su schien aus. Aber " „Loß oack gutt sein, Biehmer," soit Heinerch, „mir war n der Rees'n Glaign. heet gähn, doaß se off ihrn Viech woas zo börschtn Hot. Wie wiärsch, wenn mer die weiß Zieg recht schien schwoarz machtn?" Der Schuster macht an Hops ver Freede, fill dan beedn öm Hoals und wollt se zo'n Ausschank schleppn. „Kommt oack, a hoalb Seidl ga'ch, wenn'r mich mitmachn laßt. Oack wu er die Eifäll harnammt, ihr Racker! 's sttt's euch änner goarne oa!" Heinerch toat oabwinkn. „Wenz, Dei hoalb Seidl wolln mer trink», aber oarscht, wenn mer unsn Spoaß gmacht hoan. Hiär oack har! Mir dochtn'ch die Sach su: wenn ötz dar Walzer wörd verbet sein, do zieht Emil naus, oas wenn a draußn woas zo verröchtn hätt! Ich tanz no amol mit menner Liebstn und verschwind derno o. Und noch'» zweetn Tanz do machst Du D'ch dünn. Mir beede, ich und Emil, mir machn ömmer oalls zoracht. Mir huln d' Zieg aus'» Stallchen und bin» se ä der Pazltn Hof oa. Nei warn mer schon komm, denn d' Rees macht d' Stoaltiär su gutt nö zu wie ich und Du. Heut ös Bulmond, do brauch« mer keen Loatern zo unser Oarbeit. Wenn's wörd suweit sein, do leefst Du troab heem und hulst an grüß Schacht! Schuhschmiär oder Wichs, und dodermit machn mer die schien weiß Zieg schwoarz." Der Schuster lacht ibersch ganz G'söcht und konnt's dal nö derwoartn, bis dar Spoas lusging. A soit: „Schmiär breng'ch nö, ich hoa ötz oack sich kleen Schachtln än Loadn, und Wichs hält o besser. Tut mer oack dan eenzchn G'soalln und laßt mich d'Zieg ömfärbn. Ihr könnt'ch druff verlossn, ich will mei Ding machn, doaß er mit mir zofriedn sält. Die ahl Pazltn soal morn frieh guckn, woas oas ihrer weitzn Zieg fer a schwoarzer Teifl g'worn öß! Heinerch! si'st's, der Walzer ös oall. Macht'ch oack sacht naus. Ich war menner Gust'n soin, woas mer viär hoann. Wenn ock nö d'Pazltn zo zettch heemging! Lieber will'ch drei Wochn keen Oarbeit hoann, oas wie öm den Spoaß komm." Biehmer ging zo senner G'sellschoaft, Heinerch zo dan beedn Maidln, und Emil schlenkert d' Soaltrepp driebernonner. Oas wieder a Tanz verbei woar, rockt Lobls Heinerch oab, und noch'n zweetn do macht'ch der Schuster off d' Been. A hoatt's nutwendch. Bal wiäe a d' Trepp nonner g'koallert. Wie a Wies'! rannt dar krummbeenche Kerl heem und wiehlt än Wichsschachtln röm. Keen woar'n grüß g'nung. Wie a endlich an poaffnde gfundn hoatt, do sog's ä dan Schub aus, oas wenn Epötzbubn no Geld g sucht hättn, oalls woar dorch. ananner. Doas woar aber Biehmern egoal. A hielt d'Schacht! ä der Hand und stürzt 's Dorf nuff. Weit hoatt a's ja nö bis zo der Pazltn. An Hof woart'tn schon die beedn annern. D' Zieg macht wühl goarne wösf'n, woas do war'n sellt, egoal meckert' se 'n Bulmond oa. Der Schuster wollt keen Zeit verliärn. Desterwaign hoatt a 's Sonntchröckl schon bän Laufen ausg'zoin. Wie a än Hof koam, schmeeß a 's oack iber an Woindechsl, macht d' Wichs- schachtl uff und zug o neu Eischmiärbörschtl oas der Hosnioasch. Und nu ging's lus. Eitunkn toat a töchtch. Bal schpuckt a off's Börschtl, bal ä d' Schachtl, doaß d' Wichs nö su kriemln