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3. Ein Stück, einen zu versprechen (zu bannen) s) Komm her, Bruder, wohl gut, Mit dir hab' ich getrunken Christi Blut. Unten durchsetze ich dich, In der Mitten binde ich dich, Oben überwinde ich dich. Im Namen Gottes, des Balers, des Sohnes und des heiligen Geistes, s 1"s° Amen. d) Unten durchfahr' ich euch Oben überwind' ich euch In der Mitte bind' ich euch Wie unser Herr Jesus auch gebunden war. Im Namen Gottes, des Baters usw. 4. Diebe fest« zu machen s) Gehe nach Sonnenuntergang dreimal um da» Deine und sprich allemal, das Gesicht nach Morgen gewendet, folgenden Segen: Gut und Habe sei gebunden durch Ehrtltt heilige fünf Wunden die an statt allen das Leben haben. Das zähle (erzähle) ich allen Dieben und Schelmen zu Buße (zur Besserung) im Namen Gottes des Baters 1°, des Sohnes -s-, des heiligen Geiste» 's-. d) Den Sonntag abend muß der zuletzt sich ntederlegcnde den Tisch dreimal «drücken, so daß man früh ihn umgehen kann. Den kommenden Morgen nimmt man ein Paar Stücklein Holz, leget sie in Kreuzes Weise, tritt mit dem Fuße daraus und beginnet folgenden Spruch zu beten: Jesus und unsere liebe Frau, die gingen im Garten, täten drer Engel ihrer pflegen und warten- Da sahen sie drei Diebe hergehn die wollten die Weinbeer oder die Birnen oder das andere Obst stehlen. So sprach unsere liebe Frau: Sankt Peter bindl Sankt Peter bind! So sprach St. Peter: Es ist vorhin gebunden mit dem „frißen Band" (srießische» Band), mit dem Eisenband und mit Gottes Hand. Da soll der Dieb stehn als «in Stock, soll werden wie ein Block, soll die Sterne am Himmel zählen die auf und nieder gehn, soll blöken wie ein Bock, soll stehen wie ein Stein, soll stehen wie Mauern, soll stehen wie das Gias, soll stehen wie das Laub. Da soll der Dieb nicht weichen bis ich komme und gebe ihm Urlaub. So zähl' ich meinen Dieben zur Buß', sie sein gleich jung oder alt, klein oder groß, daß sie weder hinter noch für sich kommen, dis ich sie mit meinen Augen kann sehen und mit meiner Zungen kann Urlaub geben. c) Man betet alle 24 Stunden nach Sonnenuntergänge, nachdem man vorher die Kreuze geschlagen hat: Als der Herr Jesus geboren war, nahmen ihn die falschen Juden wahr und brachten ihn vor Herodes; Herodcs brachte ihn bald vor die falschen Juden, sagte und sprach: „Welcher der größte Dieb unter den Juden ist, der gehe hin und stehle Marten ihr liebes Kind." Bald ging Maria in den Garten, da täten drei Engel ihrer warten; einer heißt Michael, der andere Gabriel, der dritte heißt Raphael. Raphael fing an zu lachen. Da sagt Maria: „Was lachst du mein oder meines liebsten Kindeleins?" Raphael sprach: „Ich sehe dort stehn drei Diebe der Juden, die wollen dir stehlen dein liebes Kind." Maria sagte: „Das kann nicht sein; gehe hin, du heiliger Aposlei St. Petrus, in den Garten und binde sie mit Gottes Hand, mit Gottes Banden, mit Gottes Segen, sie müssen sich meines liebste» Kindes erwegen." Petrus sprach: „So binde ich heut einen Dieb und eine Diebin mit diesem Segen, der soll mir nichts stehlen in diesem Hause, hinter dem Hause, nichts vor dem Hause, wie es auf allen meinen Gründen, wie mit Rainen und Steinen umfangen sein. Der soll mir stille stehn und nicht weg gehn. So binde ich meinen Dieb und Diebin mit diesem Segen; der soll mir zählen die Schaube auf dem Dache, die Steine in dem Bache, diese stecken Reisig wie sie liegen oder kennen (?); der soll mir zählen die Sterne am Himmel, alles Laub und Gras und alles was unter dem ganzen Himmel ist. Der soll mir stille stehen wie ein Stock und soll schauen als wie ein Bock und soll nicht wcggehn, bis ich ihn mit meinen klaren Augen erschaue und mit meiner scharfen Zunge Urlaub gebe. Das zähle ich ihm zur Buße tn nomine cioi pstris (im Namen Gottes) usw. -f- ff-1° Amen. tt) Den ersten Freitag im neuen Monde kauf« dir ein neues Schlößchen vor Mittage in der neunten Stunde, wie es geboten wird. Dann schließe es auf und stecke es zu dir in deine Hosen tasche. So du nun dieses Kunststück machen willst, so tritt nach Untergang der Sonnen unter deine Haustür und sage: Im Namen des starken und allmächtigen Gottes uctonal und tetraKrammaton (-- Gott) verschließe ich N. N. mit aller Kraft und Macht allen den- jenigen Dieben und Diebinnen, welche mir etwas stehlen wollen in dem Hause, vor dem Hause, hinter dem Hause, auf dem Felde und in dem Holze, auf Wiesen und Ackern, wie sie mit einem ust (?) umfangen sein. Ihre Hände müssen starrend sein und ihre Füße steif werden und müssen stille stehn und nicht weiter gehn, bis ich ihnen im Namen des Herren Gottes und Herren der Heerscharen ihre Kraft wieder eröffne. Im Namen Gottes usw. ff- ff- ff- Amen." Nun schließe das Schloß mit Herz- und standhaftem Mute in der Hosentasche zu bei dem Amensprechen. Alsdann geh in Gottes Namen schlafen bis früh morgens. Es wird dir nachts nichts ent wendet werden. Früh, wenn du aufgestanden bist, so tritt wieder unter die Haustür und sage: „Im Namen des starken und all mächtigen Gottes uäonsi lotrs^rnmmnton. Gottes und Herrn, schließe ich aus und entlasse alles wieder, was durch dessen Namen und durch das Schloß ist verschlossen worden. Alles soll befreit sein, was dadurch verbunden und verschlossen ist gewesen. Im Namen usw. -s- -f Amen." Schließe das Schloß wieder aus, stecke es wieder in deinen Hosensack und hebe es auf dis ein ander Mal. 5. Diebe vom Bann lossprechen Du mußt Ihn wieder loslassen, ehe die Sonne untergcht, sonst muß er sterben. Sobald du ihn siehst, so blicke über ihn weg und sprich stille: „Geh hinweg in aller Teufel Namen und laß mir meine Sachen liegen und stehle mir nichts mehr und komme mir nicht wieder." Bete darauf ein andächtiges Baterunser und schlage das Kreuz über dich im Namen Gottes usw. ff- ff- ff- Amen. 6. Diebe zu zwingen, daß sie das Gestohlene wiederbrtngen sj Nimm einen seidenen Faden, binde ihn um ein srischgelegtes Ei und lege dieses in heiße Asche. Dabei sprich: „Du Dieb! Dein Angesicht soll dir ocrschwarzen wie ein Bock; ich beschwöre dich bei deinem Meister Erbegast, der aller Diebe Meister ist, daß du nicht eher Ruhe habest, bis du mir wtederbringcst und nimmer stehlest mein Gut. Im Namen usw." Solches tue dreimal vor und nach der Sonne. Ist es ein Weib, so schreib folgende Buchstaben: dä. C. li. 0. 8. U. 8. b) Tritt vor Sonnenaufgang vor deine Haustür und stich mit dem Messer bei der linken großen Fußzehe in das Erdreich und sprich: „Das walte der alte Teufel in der Höllen!" Darnach grabe die Erde unter deinem Fuße aus und wirs sie tn das Feuer mit den Worten: Luzifer! Das werf' ich dir auf deinen Leib, daß es daraus so lange brenne, bis mir der Dieb N. das wiederbringet, was er mir gestohlen hat, und daß es dir so wäre geschehen, da dich Gott verstoßen hat aus dem ewigen Himmelreiche." Und stärke (unterhalte) das Feuer auf drei Stunden. Das Feuer muß aber schon vorher angemacht sein von dem Holze, welches Kreuzdorn heißt. 7. Einen Dieb zu martern Nimm das Weiße eines Eies, vermisch es mit Lindenkohle und male damit auf ein Brett oder Papier ein Auge. Nimm eine Nadel, womit ein Toter ist eingenähet worden, stecke die Nadel tn das Auge und sprich di« nachfolgenden Wort« sowie das Baterunser