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chen Stellen flogen jedesmal die Augen von dem langen Papierstreifen hinüber zum Brautpaar. Und es floß da nach der kräftige Kaffee oder der kühle Wein noch einmal s» gut. <Fo!is>tzung sahst.) Der Hohe Schneeberg Mit seiner gewaltigen Hohe von mehr als 700 Meter und der weithin sichtbaren, dominierenden Stellung ist der Hohe Schneeberg wohl einer der charakteristischen, höchsten Berge des Elbsandsteingebietes. Man sieht seinen schlan ken Aussichtsturm schon lange bevor man an die Elbe, seinem eigentlichen Bereich kommt, ob man sich ihm nun non Süden, Osten oder Westen nähert, ob mau mit der Eisenbahn, mit dem Schiffe, oder auf Schusters Rappen in seine bewaldeten Gefilde einöringt. Von Tetschen-Bvdenbach aus kann man dein Recken am besten beikvmmeu, in dem man die Walöstraße rechts der Schüferwand bei Bodenbach iiber Peiperz—Kalms- wiese, oder auch jene über den Rvtberg und über Tscheche benützt. Es geht dann über Biela—Maxdorf, rechts des „Rabensteines" um den „Höhenkegel" herum und man er reicht den mächtigen Hügel von der rechten, der nördlichen Seite beim „Jägerkreuz", südlich Dienels Koppe, knapp an der sächsisch-böhmischen Landesgrenze. Einen wundervollen Rundblick gewährt schon der Aufstieg, obwohl er sich fast durchwegs durch hohen Wald bestand schlängelt. Im Rücken sehen wir die Elbe bis tief ins sächsische Land hinein, mit Hunderten leichterer, mun terer Kähne nnd Schiffe belebt. Weiter hiniiber ins Böh mische Sandsteingebirge schweift der Blick ungehindert bis in die Felsenwelt von Dittersbach, über Loosdvrf—Arns dorf—Stimmersdorf und in iveiterer Ferne — das Pvl- zental hinauf — blitzen gar die Dächer des kleinen Städt chens Böhmisch-Kamnitz, ja wir sehen selbst das Berg städtchen Steinschönau am Fuße des Tannenbergesliegen. Vom Aussichtsturme aus reicht der Rundblick wohl an die hundert Kilometer weit, sowohl nord- wie west wärts,- im Süden soll man an „sichtigen" Tagen gar die hundert goldenen Türme von Prag erkennen können <!j. Ein wirklich großartiges Panorama liegt vor unseren staunenden Augen, ein Ausblick, wie er sicher nur ganz selten von einem Aussichtsturme aus zu genießen sein wird. Interessanter fast noch wie der Aufstieg kanu der Rück weg an die Elbe vollzogen werden. Über Dorf Schnee berg geht die steile Straße herab nach Riegersdorf oder über Tyssa—Königswalde an den charakteristischen Sand steinfelswänden vorbei ins liebliche Bielatal hinab. Hier bietet sich Gelegenheit, sowohl an die Elbe, wie auch hinauf gegen Teplitz—Komotau zu kommen, denn eine Seitenbahn schlängelt sich neben der Sraße durch Wälder und Auen an vielen Jndustrieortcn vorbei, bis tief ins westliche Böhmen der Bade- und Weltkurorte. Südlich wieder grüßen die Rebeuhügel aus dem Leit- meritzer Elbekessel, ferner die gewerbefleißige Stadt Aus sig, die eine elektrische Kleinbahn mit der Staatsbahnlinie verbindet, und noch weiter ins Land hinein, am Mtlle- Ichauer Donnersberge (über 800 Meter Hochs durchs Kletschener Gebirgsgelände bei Dubkowitz vorbei klettert ein Schienenstrang nach Radzein gegen Teplitz zu. Ein reiches, gesegnetes Strick Heimat liegt vor uns. Das Auge erfreut sich an dem Anblicke fruchtbarer Täler und schmucker Hügel, erfüllt von üppigen Feldern und satten, grünen Auen. Allüberall haust das Volk eines Stammes, dessen Gewerbefleiß sprichwörtlich, dessen Sinn aufs Hohe gerichtet ist und das äußere Gepräge seiner alten, ererbten Güter, seiner Wohn- und Werkstätten, sei ner Bau- und Kunstwerke, drückt diesen Sinn ganz be sonders aus, wohin wir auch blicken. Den Mittelpunkt bildet der Hohe Schneeberg. Und zu seinen Füßen zieht der heimatliche Strom der Elbe das blaue Band von Volk zu Volk, von Reich zu Reich. Anton Jos. M a r s ch n e r - Warnsdorf. D' weitn Hosn Hoasn-Guttlieb woar a Moan, wie'r a d' Walt poaßt. Bei dann woar oalls z'hoann und dar macht oalls, woas abn an Labn groad vürkoam. Woar a Seegr azwä, dann brucht'r wiedr zun Giehn, toat a Schepptippl nemmie 's Woassr hahln, do ging's abn zun Guttliebe. Kurzsch und gutt, Hoasn-Guttlieb macht oalls, woas krumm und loahm woar, wiedr wie neu. Nabnbei toat'r o a bissl handln. Sei grißtr Stulz woar abr, doaß'r jed Juhr ee odr zwee Mol mit 'n Steenbook noa Liegnitz fuhr und durt an Fuhr Gurkn hüllte. Die toat'r an Durf su vrschachern. Ar ver- gvaß o ne bei jedr Gurk, die aus senn Händn ging, drzu z'svin: „Sein richtg Lieguitzr. Hoa se falber ghullt." Mit dann goab'r'ch noa ne zfrieön) denn woas'r su noa uffn Waig Schienes sag, woas'n a bissl vastand, doas brucht'r o noa mitte. Bahl woarn's a poar schien gstickt Hoshebn, dernv a Poar kvalbladrn Schuh odr a Poar fest Hosn. Wenn'r vu su a Foahrt heemkoam, woar dr Steenbook groammlt null. Eemol, do wvar'r o groad wiedr Gurkn- hulln gwast. Im Obd giug'r as Gricht,- denn 's woar an letztn Tagn merkwurtg heeß gwast, und do wullt'r'ch mit au Neegl Bier senn Durscht vrtreibn. Ar ging eegntlich jedn Obd as Gricht, wenn'r heemkoam. 's goab doa su oallerlee z'drzähln. Uff su a Rees woar immr woas Neues z'sahn und do koam v moanchmol su oallerlee vür. Wie'r a d' Schenkstnb neikoam, soaßn schunn a Restl poaroat, die of'n woartn toatn. Doas goab nu ein Hallo. Schmieds Grußr, Beckn-Ernst und Groofn-Gutthelf, die tronkn Hoasn-Guttlieb glei zu. A dr Eck soaß Liebschersch August. Dar noahm ock a klee Schlickt, doaß's ne z'fix oall wurd. 's woar dr zweetrechst Bauer an Dürfe. Dar ging abr ock as Gricht, wenn'r wußt, doatz Hoasn-Guttlieb durt woar. Ar woar enner vu dann, die jedn Pfenng zwee mol im- drähn toatn. Gleisgutt ivullt'r abr o gern oalls wissn, und moanchmol kunnt'r doa woas Billges drwischn. Heut wulltn Hoasn-Guttlieb abr amol ausreechern. Urscht dr- zahlt'r oallerlee, doaß'r ei Liegnitz an Zurkus gwast wär und doaß'r durt richtg Koamel, Barn und Oaffn gsahn hätt, die oallerlee Kunststück! gmacht hättn. O, doaß ds Gurkn Heuer an Zweer billgr woarn vas ander Juhr, goab'r zuu besten. Mei Liebschersch August ruckt schunn a brinkl nändr hie. Wie se nu su richtg drin woarn, nnd wie'r bis zu dann andrn an Tiesch noakumm' woar, soit Hoasn-Guttlieb: „Ich hätt a Poar schien ladrn Hosn, schien und fest, wie d'r'sche selltn krigt. Ich wellt se gern lus sein und brauch o nntwendg Geld." „Woas sinn se kustn," woarf Liebschersch August ei, stellt'ch breetbeeng vr'n Tiesch, h' Händ an Gabsn, oas wenn'r su au Handl jedn Tag machn tät. Nu woar ju Hoasn-Guttlieb hubn druffe,- denn doüruf toat'r ock woartn. „Nu, woas sollch'n glei soin," meent'r druf. „Machs ne z'teuer!" soit dar andr wiedr. „Weil Du's bist, zahn Moark." „Wennst mer sche vr drei Toaler läßt, sein se meine," meent Liebschersch August druf. Hoasn-Guttlieb toat 'n Kupp a poarmol vu ennr Seit noa dr andrn, doas macht'r immr su, wenn'r ne wußt, wie odr wenne. Derno hullt'r raicht tief Odu und soit: „Wenn 'ch o an Haufn Geld eibüß, meintswaign, frieß se net! Ich vrkeef drsche abr ne gern) denn die warn dr z'weit sein." „Ock har drmitt," meent Liebschersch August druf) „hust eemol zugsoit!" — „Die warn dr z'weit sein, ich vrkeef dr'sche ne gern," soit dr andr wiedr. „Ich war mich schunn drmitt kümmern!" ploatzt Liebschersch August raus und