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17—19) berichtet,' es bleiben hier nur noch ein paar Männer zu erwähnen, Sie dort wegbleiben mußten. So nennt Otto im Sch;iftsteller-Lexikon Martin Zeidler, 1576—1637, 1627 Bürgermeister von Lauban, nicht nur einen gelehrten Juristen, sondern auch als Musiker, Poeten und Historiker. Kerner erwähnt Dietmann (Ober!. Priesterschaft) den Mag. George Schwarzbach, eines Laubaner Ratsherrn Sohn, der Kantor zu Hagenau i. Els. gewesen war, 1624 Diakonus in Lauban wurde und 1626 weiterzog. Derselben Quelle verdanken wir auch den Lebenslauf von Paul Friese. Er war in Lauban als Sohn eines Leinewebers und Handelsmannes geboren, war später 3 Jahre Kantor zu Zette und zugleich Herzog!. Lüneburgscher Kapellmeister, dann Rektor zu Obisfelde und Pastor zu Haldensleben Nach seiner Rückkehr in die Vaterstadt wurde er 1586 Unter- diakonus und im nächsten Jahre Rektor des Gymnasiums. Er ist 1614 als Pfarrer in Woitsdorf bei Haynau gestorben. Während seiner Laubaner Rektoratszeit war er am 23. Aug. 1587 als Gast im Görlitzer Cvnvivtum musicum im Hause von Bartholomäus Scultetus. (Kalender des Scultetus.) — Zum Schluß sei noch vermerkt, daß die Milichsche Biblio thek in Görlitz unter B. 7 Fol. 75 einen Sammelband von Laubaner Druckschriften aus dem 18. Jahrhundert ver wahrt, der u. a. die Programme der Gregoriusfeste von 1706—1755, die Texte vom Küraktus 1751 (latein. Gesänge) und 1754 (Schuldrama von Thomas Münzer) enthält,' ferner findet sich darin: Programm zur Feier des Augsburger Religionsfriedens in der Laubaner Schule 1755: „Der An fang wird, nach Endigung eines Trompeten- und Pauken chors, von dem Herrn Kantor Morus, mit der ausbündig gesetzten Hammerschmiedischen Motette „Jauchzet dem Herrn, alle Welt etc." Ps. 100 gemacht . . . Am Schluß wird eine von Hrn. Direct. Hellmund gesetzte und von dem Nec- tore entworfene Cantate aufgeführt." Und endlich: „Can tate bei der Einweihung der nach dem großen Brande wiederhergestellten Laubanischen Schule, 12. Januar 1762. Text von Konrektor Göbel, musikalisch aufgeführt von Christ. Gottfr. Hellmunden, Chvri Musici Direct." Gemeinsame Wanderfahrt der sächsischen und deutschböhmischen Gebirgsvereine ins Elbtal Unter Führung des Verbandswanderwartes Herrn Kittel-Zittau verließen die Vereine des Verbandes Lu- satia in der Stärke von 180 Köpfen am 2. Juli um 14.35 Mit dem fahrplanmäßigen Zuge Zittau. Die Hauptzahl der Teilnehmer stellte naturgemäß der „Globus", wäre aber fast vom Gebirgsveretn Reichenau überflügelt worden. Großschönau, das bereits im Vorjahre eine Elbfahrt unter nommen hatte, war etwas schwächer, aber gut vertreten. Ab Warnsdorf 15.53 wurde zufolge eines bedauerlichen Un glücksfalles, der aber Bahnfremde betraf, erst um 7 Uhr die Elbe erreicht. Ein lebhaftes Tücherwinken, der Tusch einer Musikkapelle auf der schmucken „Loschwitz", zeigten, daß der ungefähr 400 Mann stark ausgerückte Gebirgsverein für die Sächsische Schweiz bereits ungeduldig der Lausitzer harrte, als die Elbebrücke überfahren wurde. Bereits an Bord hatten sich zum Empfange der sächsischen Gäste ein gefunden: Herr Wolfram, sowie der Vorsitzende des Haupt verbandes der deutschen Gebirgs- und Wandervereine in der tschechoslowakischen Republik, Herr Wuensch-Reichenberg, Vorsitzender des Hauptverbanöes der deutschen Winter sportvereine in der tschechoslowakischen Republik, die Vor sitzenden des Gebirgsvereins Aussig, Herr Dr. Gerzabek, des Nordböhmischen Gebirgsvereinsverbandes, Herr Brechensbauer-Teplitz, des Gebirgsvereins für die böhm. Schweiz, des Gebirgsvereins Lobositz, des Gebirgsvereins Lettmeritz und viele andere. Begrüßt vom Vorsitzenden des Gebirgsvereins für die sächs. Schweiz, Professor Dr. Lampe- Dresden, und seinem Ausschuß, unter dem Winken der sich am Landungsplätze eingefundenen Bevölkerung lösten sich die Landungstaue und majestätisch rauschte der schmucke Doppeldecker als Sonderschiff elbeaufwärts. Allerorten ließen freudig rufende und winkende Menschenmengen er kennen, daß der Ausflug der Sachsen ins Elbetal von der Bevölkerung mit Jubel begrüßt wurde. Wenn auch wäh rend der Fahrt der Regen einsetzte, so war doch die Stim mung eine vorzügliche, wozu wesentlich die auf dem Dampfer mit plazierte Nussiger Staütkapelle beitrug. Ein Rückblick auf die Doppelstadt am Fuße der Schäferwand und des Ouaderberges, stilisiert durch das felsenschroffe Tetschener Schloß und die Kettenbrücke, lohnte sich. Bald ruhte das Auge auf dem langen turmbewährten Rücken des Hohen Schneeberges, und wurde gefesselt durch die domartige Ge stalt des felsigen Sperlingssteins. Dann wiederum erschien der nun mit dem Gebirgsvereinsheim des G.-V. f. d. böhm. Schweiz geschmückte Zinkenstem. Gegen 9 Uhr ließ die breitauslaüende Masse des Marienberges Aussigs Nähe ahnen. Die schroffe Klippe des ruinenbezahnten Schrecken steines und als Gegenstück am anderen Elbufer das schmucke Heim der Ferütnandshöhe des Aussiger Gebirgsvereins, das zur Feier des Tages in feenhafter Beleuchtung prangte. Bald ward nun auch die ehemals größte Hafenstadt der Douaudoppelmonarchie erreicht. Böllerschüsse und der Jubel des am Landungsplätze vollzählig erschienenen Aussiger Ge birgsvereines, das endliche Aufhören des Regens erfüllte die Herzen mit Freuden. Dazu die Menge der mit weiß grünen Armbinden versehenen Pfadfinder, die Straßen tafeln trugen, um die Ankommenden in ihre Quartiere zu geleiten, lösten das Gefühl des Geborgenseins bet einem Brudervereine aus. Dann lockte der Blick von der Ferdi- nandshöhe wohl alle hinauf zum Festkommerse, nicht ohne vor Betreten der Räumlichkeiten mehr oder minder lange sich des Genusses, welchen der Ausblick von hier aus auch bei Nacht gewährt, hingegeben zu haben. Da lag sie im Schmucke ihrer Beleuchtung, hineingewunden in das schmale Bielatal, ausgeklammert an den Ufern des nächtlichen Stromes, der ihre Lichter hundertfältig zurückspiegelte, die gastfreundliche Stadt Aussig. — Auf der Ferdinandshöhe hielten verschiedene Vorführungen, Musikstücke usw. ge fangen. Die erschienenen Vereine wurden namentlich be grüßt und durch die Überreichung zweier schmucker Bilder dafür Sorge getragen, daß auch spätere Geschlechter dieses Tages nicht vergessen. Nur ungern wurde das Nachtquar tier aufgesucht, doch bas „Muß" des kommenden Tages mit den geplanten Wanderungen war stärker. Punkt 7 Uhr begann auch tatsächlich am 3. Juli die Weiterfahrt mit dem Dampfer, den die „Lusatia" diesmal fast allein ausfüllte. Vereinigten sich doch beide geplante Wanderungen für eine kurze Strecke. Der Gebirgsverein für die sächsische Schweiz, geführt von Aussiger Gebirgs- vereinlern, hatte sich in 6 Kolonnen mit verschiedenen Ab gangszeiten zerlegt, um die Bergwelt des Mittelgebirges zu durchstreifen. Vorbei an dem fächerartigen Säulen absturz des basaltigen Workotsch, immer wieder nach dem Schreckenstein zurückblickend, tauchte gegen 8 Uhr bas Du- bitzer Kirchlein auf, die Perle des Elbdurchbruches durch das böhmische Mittelgebirge, und bald ward auch Salesl erreicht. Zum Glück hörte der Regen wieder auf, der leider auch diese Dampferfahrt begleitete, und auf rutschigem schlüpfrigem Wege gings den steilen Hang hinan. Ein Aus blick, wie es wenige auf Erden gibt, belohnte die Wanderer. Vor sich den auswärtsgekehrten mächtigen Elbebogen, der die Mache und den Aarhorst umklammert, an den Ufern des mächtigen Stromes die lieblichen Sommerfrischen Sa lesl, Sebusetn, Zirknitz und Ltbochowan, im Süden und Norden die Steilabfälle der Bergesmassen gegen das Tal und im Westen die von hier aus kegelige Gestalt des Glet- schen, doch keine Spur vom Donnersberge, der schwer mit