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M GbeelauMss Llukkassungsformen unseres Gewußtseins gesckakken Koben, danken wir es iknen, indem wir nun mit deren Silke nocb einmal eine Welt und ein Leben ersckakken." Oie Fülle der Scköpfungen Dunges anzugeben, würde nur ermüden, und die Erkorsckung des Kernes der ganzen Kunst eines bildenden Künstlers kann eben nur durcb IZetracbtung seiner Werke gesckeken. Oer Lindruck der Gilder läßt sicb in Worten nickt ent kernt wiedergebsn. Llus diesem Grunde ist kier nur ein oberkläcklicker Überblick über das künstlerisckeSckakfen angekükrt. In mannigkacken Zeicknungen, Linoleumscknitten, Aquarellen und Radierungen versuckte er die Sckön- keit der deutscken Landsckakt zu verewigen. Vie natür- licke Freude, das geistig Gesckaute auck anderen Men- scken übermitteln zu können, sprickt aus jedem Glatte. Sein Lekrer Ganns Lindner batte ikm dic Grapkik als sein ureigenstes Sckakkensgebiet bezeicknet, und er war der geborene Grapkiker. Oiemais tritt die ganz aus dem Grapkiscken keraus empfundene formale Gestal- tung gegenüber der Freude des Stofflicken zurück. Gerausarbeitung von §orm und Linie wurden zum Grundsatz seiner Kunst. Oas Meer mit seiner einkacken Linienkükrung bildete den Ausgangspunkt seines Sckafkens. Erekkend erzäklt Max Golsckeider von ikm: lii . . i „Oünenkerrlickkeit und Grandungstosen kaben es ikm angetan. In einkacken großen Zügen bannt er mit Griffel und pinsel die Seele und die ab geklärte Wuckt der reinen Landsckakt. Endlose, graue Wattkläcken, sckwsre kriesiscke Werkten, die trutzig über das graue Meer lugen, und über dieses Stückcken Erde ein wetterdrokender Simmel gespannt, sind Motive, die oft, jedock in stetem Wecksei, wisderkekren. Ge- sonders kaben es ikm in den letzten ^akren die sma ragdenen lnseleilande der Sättigen angetan, flus diesen Gildern sprecken l^uke und verkaltene Kraft." Er Kat sick in allen bildenden Künsten vsrsuckt; aber immer wieder kekrte er zur Grapkik zurück. Oer duf tige Sauck der Pinselstricke eines Aquarells, wie die krätige Spitze der kalten Oadel lassen das leidensckakt- lick beseelte Feingefükl des Zeicknenden nackempkin- den. Immer tritt der Grapkiker kervor. Sekr kein Kat das künstleriscke Arbeiten und somit die ganze Kunst Gunges sein Freund Ewald Sckmidt im ^anuarkekt 1927 des Wanderers im Oiesengebirge gesckildert: „Glitzscknett erfaßt der Künstler mit seinem Stift die große Linie und gibt durck Knappe Llkzente dem Gilde Raumtiefe und Komposition. Oiese Liebe für Linie und Form zeigen ikn als den geborenen Grapkiker. Feder und Stikt sind seine ständigen Gegleitsr. Und wenn er einmal pinsel und Farbe fükrt, sprickt dock aus allem der Zeickner." Seins Llrt des Zeicknens war eigentlick nur ein Sckreibsn mit einer temperamentvollen, persönlicken Sandsckritt. Er sckrieb Wackträume über die Landsckakt nieder. Oünne Stricke lassen den Kern des Wirklicken, wie durck einen Sekerblick kervorgezaubert, ersckeinen. Oas Füllmaterial der Landsckakt verfließt, und nur das knockengerüst stekt fest. Uber nickt von Unfang an war dies die Eecknik seiner künstleriscken Urbeiten. Oie Platten der ersten Radierungen zeigen Ützungen mit Hsimaizettung Nr. 13 einkacker und engster Strickkükrung. Zweiter er aber reifte, desto sparsamer wurden die Uusdrucksmittel und desto einkacker die Linienkükrung, mit denen er die großen Züge der Landsckakt festzukatten vermockte. Oer Zug zum Großen, der Einzelketten beiseite läßt, wurde sein Ideal. Oie Kaltnadelradierung bildete das Ziel. Uls Scküler Lindners katte er unwillkürlick manckerlei Unleknungen an dis Kunst seines Meisters bsibekalten. Immer sprack aus ikm der Landsckakts- zeickner, der das deutlicke Gestreben der Stilisierung Kat. Uunge blieb aber nickt als getreuer Oackakmer an seinem Vorbilde kakten; sein persönlickes Künstler tum kükrte ikn einen eigenen Weg. Was er selbst über seine Kunst dackte, lesen wir in seinem Oagebuck aus einem Eintrag vom 8. 10. 1922: „So ein Sonntag zu Sause ist dock was Feines! So nack Serzenslust experimentieren und radieren und zeicknen. Eine verflixte Kunst ist und bleibt das Drucken, ^ja, da gebären jakrelange Erkakrungen dazu! Uber das Selbsterkinden ist besonders sckön. Oie Malerei ist jetzt kaut geworden. Meine näcksten Radierungen fußen auf den ersten. Ueine Linienkunst. Kattnadelakzente. Massige temperamentvolle grapki- scke Sandsckritt." In seinen Zeicknungen pulsiert viel quellendes Leben; alles ist geradezu meisterkakt ausgedrückte Gewegung. Ganz besonders stark kommt dieser sckwingende Ukvtbmus in seinen grapkiscken Darstellungen vom Uiesengebirge zum Uusdruck. Mit einkacken Stricken stellt er immer wieder die erkabsne Sckönkeit des Uiesengsbirges dar. Wie vielgestaltig vermag sein SM die trotzigen Gergkäupter im Winter kinzuzaubern! Uus allen diesen Glättern blickt Winterkreude und Wintergenutz. Er wurde zu einem Künstler der winter- licken Sckönkeit des Uiesengebirges und stand würdig neben Eoni Sckönecker und Friedrick Iwan, wenn auck seine Eecknik eine andere war. Oer Sommer kennt nur Massenwirkungen, der Winter dagegen die Linie und bietet so das ureigenste Urbeitskeld kür den Gra pkiker. Daß er dabei markante Landmarken nickt übersak, war selbstverständlick. Lesen wir, was der sckon oben angekükrte Ewald Sckmidt über diesen Zug Uunges zu berickten Kat: „Mit dem Uiesengebirge ist er wie verwacksen. Ist es da zu verwundern, daß seine Kunst außerordentlick lebendig ist? Gei aller Einkackkeit in der Eecknik sind dock die Motive trekksicker gelöst. Dabei versäumt er es nickt, ckarakteristiscken Einzelkeiten der Landsckakt, wie Lcttsckenbüscken, lZaumstümpken, Markierungs stangen, liebevoll nackzugeken, wenn er sie gerade brauckt. Immerkin bleibt er ein Quecksilber durck und durck. Man seke sick daraukkin einmal seine Skizzen an. So empfindet nur der verwegene Skiläufer, der einen Guckel nack dem andern nimmt und im losen Gannwald seins Sprünge reißt." Er ist mit dem Oiesengebirge wie verwacksen, und in der bekannten Greslauer Zeitsckrikt „Oer Wanderer im Oiesengebirge" ersckienen seit 1924 sekr ott seine durck wuckttge Strickkükrung ausgeprägten Feder- zeicknungen. In der „Oberlausitzer Seimatzeitung" treffen wir 1922 auf Seite 230/31 auf die ersten grapki scken Darstellungen. Es sind vier Federzeicknungen von Oeusalza-Spremberg, die auck als Postkarten ge-