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8«N5tverein 8a«tte» (ZtaOtmurevm) Am 8. Mai eröffnete der Kunstoerein in seinen Räumen im Stadtmuseum zwei hochbedeutsame Sonderausstellungen sührender deutscher Meister der Gegenwart: Ludwig v. Hofmann, der tzauptvertreter neu-idealistischer Stimmungsmalerei, und der be kannte neo-impressionistische Sttlleben-Malcr Eurt Herrmann sind in sorgfältiger Auswahl mit Werken ihrer jüngsten Schaffensperiode vertreten. Die Ausstellung bleibt bis zum 6. Juni zu den üblichen Besuchszeiten (Mittwochs, Sonnabends und Sonntags) geöffnet. Tle llWWMWe M die zelsMM voll Msvm 3u beziehen durch jede Buchhandlung. Preis —,5V RM. opserbereite Mitglieder war es dem Verein ferner möglich, den Grund stock zu einer Vereins-Bibliothek zu legen, in welcher der „Heimat forscher" manch wertvolles Buch verzeichnet finden wird. Besondere Verdienste um das Zustandekommen dieser Sammlung von Heimat literatur gebührt dem ersten Vorsitzenden der Bereinigung, Herrn Ober lehrer Schöne, welcher einen großen Teil seiner Bücher, vor allen seiner Sagenbücher, der Bereinigung schenkte. So mancher wahre Heimatfreund, der sinnend vor einer Burgruine oder einem anderen, mit Eseu umrankten alten Gemäuer stand, wird es unserem Vor sitzenden danken, daß er uns die morschen Überreste längst vergangener Pracht durch seine „Sagen" noch anziehender machte. Wenn auch mancher in der heutigen Zeit durch allzu einseitige, verstandesmäßige Forschung den Wert unserer Sagen herabzusetzen versucht, io wird der gemütsvolle Heimatfreund sich eines Wortes erinnern: „Sie suchen viele Künste und kommen weiter von dem Ziel." Die Vcrcinsmitglicder danken es ihrem Vorsitzenden besonders, daß er seit beinahe 25 Jahren bemüht ist, den Sagenschatz unserer Heimat der Nachwelt zu erhalten. An den Schluß des diesjährigen Jahresberichtes stellte der Schrift führer das Wort eines alten, erfahrenen Schulmannes, welches fol gendes besagt: „Die Liebe zur Heimat, auswachsend zur Vaterlands liebe, ist am Lcbenshorizonte des Menschen ein Stern, der ihn aus die Wege edler Gesinnung leitet, der ihm leuchtet im Dunkel der Lebens schicksale und der das im Kampfe des Lebens erkaltende Herz warm hält für die Begeisterung sür alles Gute und Schöne, was uns die äugend auf den Weg gestreut hat. Und nun .Glück aus' sür's kom mende Fahr." — 3m Anschluß hieran folgte der Kassenbericht, den Herr Buchhändler Dreßler erstattete. Der Verein vcrsügt über ein Vermögen von 48 RM. Die Kasse wurde von den Herren Dunkel und Dräger geprüft und für richtig befunden, sodaß dem Kassierer Ent lastung erteilt werden konnte. — Uber die Museums-Aufsicht gibt der zweite Vorsitzende Aufklärung. Die Aufsicht über dasselbe übernehmen freiwillig die Herren Nicht, Dreßler, Titze, Thomas, Kühn, Niepel, Dräger, Dunkel, Israel, Friedrich und Mitschke. Dasselbe iir, wie schon erwähnt, jeden Sonntag von V« 11—12 Uhr für das Publikum geöffnet. - Uder den letzten Punkt wurde folgender Beschluß gefaßt: Der Vorsitzende wurde beauftragt, in der in diesem Monat in Pulsnitz stattfindenden Wanderveisammlung der „Lusatta" zu beantragen, daß die Wanderoersarnmlung 1928 in Reichenbach tagen möchte. —Ferner wurde beraten über das Heimatbuch, das 193V im Druck erscheinen soll. Der Vorsitzende gibt hierzu nähere Erläuterungen über die Aus gestaltung des Buches, welches in drei Teile gegliedert werden sollr l. Einen beschreibenden Teil, der enthalten soll: 1. Die Stellung der Umgebung Reichenbachs in der Heimatlandschaft. 2. Erdgeschicht- lichcs in unserer Gegend. 3. Die Pflanzen- und Tierwelt unserer Gegend. U. Einen geschichtlichen Teil. Dieser soll enthalten: 1. Vorgeschichte unserer Heimat. 2. Entstehung und Name der Stadt Reichenbach. 3. Die Kirche Reichenbachs im Mittelalter. 4. Die ältesten Orts herrschaften. 5. Die Stadt Reichenbach im Hussitenkriege. 6. Stadt verwaltung und Gewerbe im Mittelalter. 7. Gerichtsbarkeit im Mittelalter. 8. Das Jahrhundert der Reformation. 9. Das Jahr hundert des großen Krieges. 10. Das Jahrhundert der schlesischen Kriege und des bayrischen Erbfolgekrieges. 11. Die Zeit der Be freiungskriege. 12. Die städtische Entwickelung im 19. Jahrhundert in Reichenbach und in der Gegenwart. Einen volkskundlichen Teil; derselbe soll enthalten: 1. Volks glauben und Volkssprache der Heimat. 2. Sitten und Gebräuche der Heimat. 3. Sagen der Heimat. Eine rege Aussprache entspann sich über die Anbringung einer Tasel "us dem Töpfcrberge. Auf dieser Tasel sollen verzeichnet werden die vrrschicdenen Höhen und Berge, die vom Töpserberge aus zu sehen und in allen Himmelsrichtungen. Die Vorarbeiten hierzu bleiben dem Imstande überlasten und soll in der nächsten Mitgliederversammlung darüber Beschluß gefaßt werden. — Für die altertümliche Standuhr >m Museum, welche einem Markersdorfer Gutsbesitzer gehörte, mußte oie Bereinigung jetzt 110 Mb. bezahlen, andernfalls sie der Besitzer ?»der an sich genommen hätte. Dadurch und daß der Verein auch für mn neues Museum, wozu mehrere Einrichtungsgegenstände gehören, Mdmittel braucht, hat der Vorstand beschlossen, Anteilscheine im «reite von je 5 RM. auszugeben, was auch die Zustimmung aller anwesenden Mitglieder fand. Es werden hundert Stück Anteilscheine "Usgegebcn. Die Rückzahlung erfolgt vom 1. April 1929 ab, und zwar wilen jährlich zehn Stück ausgrlost werden. — Da die Zeit schon wett Mgeschrttten war, wurde der Vortrag des Vorsitzenden über das Mma: „Der Name Rothstein" auf die nächste Mttgliederoersamm- '^g verschoben. ' W-l. Eu sieht« zu Wenn zon örsckt Mol dr Kuckuck sckreit Ond Le Oamsl wieder piekst, Dämmt dr vauerknajckt Le Mojd ok d Seit, OnL die lackt, wenn a se äkkt.») Wenn de Stoar ond Sckwoalbn wieder ziekn OnL Le leere Stoppt teil,?) Sitt mr knajckt ond Mojd vrn iZKIter') stikn; 's wurd ok sckonn vo sacktn Zeit. Sitris danno bakl öm Ls Wintersau, Wenn dr Nuppsrck sick eistellt, vrösckt dr knajckt zon örsckin Mol de §rau, Weil se iäkr Susck ns kält. Oberlausitzer Mundart IZickard vlasiu« ') neckisck bedrängt 2) liegt Mtar Buchbesprechungen Das Rieseugebirse und Ssergebirge. Mit Waldenburger-, Glatzer-, Altvater- und Zobten-Gebirge nebst der großen Kamm wanderung Tetschen—Schneckoppe als Eingangsroute durch das Lau sitzer- und Icschken-Gebirge. Mit Unterstützung der Gebirgsvereint bearbeitet (4 Karten). Vierte, neubearbeitete und verbesserte Auflage. Preis: 2,50 Mk. Das Riesengcbirge mit seinen aussichtsreichen Hoch rücken, seinen klaffenden Talgründen und alpinen randschastsbildern erfreut sich seit Jahren eines außerordentlich starken Touristenverkehrs. Dasselbe gilt vom Isergebirge; ein Strom von Touristen zieht all jährlich dorthin und benutzt die Isergebirgswege als treffliche Etn- gangsroute zum Riesengebirgskamm. Dieser Reiseführer ist nach durch aus praktischen Gesichtspunkten bearbeitet. Er bietet neben schals begrenzten Routen eine sorgfältige und übersichtliche Gliederung des Stoffes, mannigfache touristische Hinweise, gute Wcgbeschreibung und sorgfältig gewähltes, bestes Kartenmaterial. Soeben ist ein »Geologischer Führer durch da» Erg- gebirge", verfaßt von Prof. Dr. R. Schreiter, im Verlage von E. Maukisch-Frciberg erschienen. Der Führer, der ein längst gehegte» Bedürfnis endlich befriedigt, reiht sich der Gruppe sächsischer geolo gischer Führer (Beyer: „Die Lausitz", Beck: „Das Elbsandstein- gebirge") würdig an. In einem ersten, 67 Seiten umfassenden Teil behandelt der Verfasser, der Privatdozcnt an der Bergakademie Frei berg und Honorarprofessor an der Forstlichen Hochschule Tharandt ist, den allgemeinen geologischen Aufbau des Erzgebirges. Der zweite Teil des Führers ist dreizehn geologischen Wanderungen gewidmet, die da» Gebiet von Tharandt, Grillenburg, Freiberg, Altenberg, Zinnwald, Falkenau, Augustusburg, Zöblitz, Schwarzenberg, Aue, Schneeberg, Scheibenberg, Geyer, Ehrensriedersdors, Oberwiesenthal u.a.m. um fassen. In einem dritten, ebenfalls sehr wertvollen Teile sind geschicht liche und statistische Daten der vielen im Erzgebirge verstreuten Gruben bezirke vereinigt. Schließlich wird das Buch, das auch elf gut aus geführte Profiltascln enthält, durch eine Zusammenstellung der in den einzelnen Grubenbezirken einbrechenden Mineralien aufs beste ergänzt. — So bildet das geschmackvoll in Leinwand gebundene, 330 Seiten starke Buch eine wichtige Ergänzung unserer sächsischen geologischen Heimatliteratur, das keinem geologisch Interessierten fehlen sollte. „Volk und Raffe- (Illustrierte Bierteljahrsschrift für deut sches Volkstum, Organ des Werkbundes für deutsche Volkstums- und Rassensorschung). I. F. Lehmanns Verlag, München SW. 4, viertel jährlich 2 Mk. Das Maiheft bringt eine für weiteste Kreise hoch- interessante Arbeit von Dr. Folkers über „Die Ansiedelungen fremder Kolonisten in Nordwestdeutschland während des Mittelalters", ferner einen mit Karten und Bildern ausgestatteten Aufsatz von Dr. Pebler, in dem er über einen wortgeographischen Atlas von Nordwestdeutsch land berichtet, der demnächst veröffentlicht werden soll, um an Hand von Karten die Verbreitung der verschiedenen plattdeutschen Bezrich, nungcn für etwa 40 Gegenstände zu zeigen. Besondere Beachtung ver. dienen noch die Fortsetzung von Dr. Scheidt'» Arbeit über »Dl« Brr