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„O du kreies Meeri O du weißer Oünenzauber, Du großer, freier Himmel Und ikr, ikr weilen, weilen Wolken Und du, du Krone aller prackt auf dieser Erde, Ou IZrandungswunder, Sckaum und Ewigkeit zugleick! Lebensspenderin warst du mir." Luck die LIpen Kallen auk einer einzigen großen Skifakrt „über (Zipfel und Hänge und Luckel und Mulden und Gräben" am Salzackjock, Ostern 1925, einen starken Eindruck kinterlassen und ließen ikn ge nug vom Kampf mit IZergen merken, so daß er dieses Erlebnis als großen Posten bucken konnte. Ganz be sonders die sckneidigen Lergkakrten im Liesengebirge und um die Salzackquellen mackten ikn krok und stark zu friscker Lat. Mit Keller Begeisterung sckilderte Lunge dann die tiefen Eindrücke, die er empfangen Katts. Mit seinen Licktbildervorträgsn über die „untergekende Inselwelt" zeigte er sick als eckter Vorkämpfer des Heimatsckutz- gedankens. Oie von dem Verfall unrettbar bedrokten Naturdenkmäler und Lauten Kat er uns wenigstens im Lilde festgekalten. packend kükrte er „den Kampf des kräftigen, gesunden §riesenstammes mit der ker- riscken Nordsee und ein Stück präcktigen Heimatstolzes" vor. Glücklickerweise sind uns seine sckwungvollen Vor träge in den Niedersckrikten nock erkalten! Seine Leisen bildeten aber nickt nur die innere Grundlage seiner Vorträge, sondern auck in seinem Leruk fükrte er die Kinder durck die große von ikm durckwanderte deutscke Heimat. Er war ein erkolgreicker Lekrer und sak in seinem Erziekerwerk nickt Arbeit, sondern — Künstler- sckast. Ein neuer Lbscknitt seines Lebens kalte begonnen: die am 2. Oezember 1925 geborene Losmarie trat in den kreis seines Seins. Vielleickt war es auck das große Svlterlebnis gewesen, das ikn umgekormt kalte. In die Wanderjakre trat ein Lukepunkt ein, über den wir folgendes in seinem Eagekuck lesen: »Lind ein be sinnen tut gut nack dem tollen Jagen nack Eindrücken und Daten." Wieder ergriff er die §eder, die zum Dick ten so lange gerukt batte, und der größte Dell seiner sckriststelleriscken Arbeiten entstand in dieser kurzen Zeit der Muse. Ostern 1926 zog er das letzte Mal, mit den Scknee- sckuken, in das Liesengebirge. In seinem Eagebuck gedenkt er mit folgenden begeisterten Worten derkerr- licken Zeit: „Oas war ein Scklämmen in §irnscknee und Hökensonne, und der Skikok gekörte uns allein volle secks Sonnentage." Oer LIpinist Max Lolsckeider besckreibt in einem uns freundlickst zur Verfügung ge stellten Manuskript treffend den Sportsmann Lungs: „Lui leicktssten „Lretteln" strolckt er durck sein Oebiet, rast in übersckäumendem Lebensmuts die Steilkänge kinunler, prasselt durck den Lannwald und kaust in irgend einer verlorenen Laude, kern dem Getriebe der Skikaserl und Modetouristen." Ein weiteres fröklickes Erlebnis bildete Hoknstein mit seiner neuen Fugend burg. Lm 15. Mai 1926 weilte er erstmalig mit einer Gruppe Jungvolk in ikren Läumen. Oock nickt lange sollte diese §röklickkeit und innere Luke andauern; denn sckon lauerte ein sckrecklickes Unkeil kinter seinem Lücken. Sckwer erkrankt mußte Georg Lunge am 24. Juni die Klinik von Or. Wanke in Ebersback auksucken, wo man durck eins Leinamputation sein Leben zu retten versuckte. Lack der Operation wurde er in sckauer- licken §ieberträumen von einer anwidernden, gruseln den Welt von Geistern gequält. Glücklicksrweiss über stand er dies große Leid; das sckwsrste, das ikn als Sportsmann treffen konnte. Sein sonniges, krokss Wesen ließen ikn bald das alte seeliscke Gleickgewickt und die ausgeprägte Lekarrlickkeit wieder gewinnen. Mit festem Llick sckaute er in die Zukunft, und mit starkem Willen wollte er das gesteckte Ziel erreicken. Lm 3. Juli 1926, secks Oage nack der Operation, sckrieb er in sein Eagebuck: „Leben wollen und wieder sckasten wollen, dieser Glaube ist eine kalbe Heilung. Was ick mir erkämpft kabe, was ick erlebt und er- sckakkt kabe und was alles nock werden soll, das ist die feste Lurg, auf die ick sckaue." Mit ungebrockener Hoffnung begann er wieder zu sckasten. Er entwarf Pläne kür ein kleines eigenes Häuscken, sein „Llaues Lest" erstand vor seinem inne ren Luge. Oer unrukigs, nie rastende Geist suckle einen Ersatz kür den Sckneesckuksport und glaubte ikn im §altbootkakren gefunden zu kaben. Oock nickt so scknell wurde sein Wunsck nack §reikeit erfüllt, und erst im Herbst 1926 konnte er nack manckerlei Sckwäckerück- källen endlick die Klinik verlassen, um sein altes ge liebtes Heim mit der ikm so vertrauten Werkstatt auk- zusucken. Oer Winter zog ein. Hart kämpfte Lunge mitseinem Sckicksa! und folgende liekergreifende Skizze gibt am besten den sckweren inneren Kampf wieder: Oieersten§locken. lck lekne am §enster und seke in das Spiel der ersten Sckneeklocken und fange ein paar mit warmer Hand. Ob auck ein leiser Sckmerz durck meine Seele gebt, ick kann mick nickt wenden. Oie weißen Vögel sckweben wieder vom Himmel, dock nickt wie sonst so wild, leise, ganz leise, als wollten sie mick nickt ersckrecken in meinem Leid. Wokin ist meine §reude? Wokin die Lust, die sonst beim ersten §Iockentanz in meinem Herzen glükte? Es sckneit und sckneit. Ick presse die Lippen, ln meinen Lugen grollt das Leid. Sckicksal ist Kart. Es sckneit und sckneit. Sckicksal ist immer neu und immer gleick. Oer Garten leucktet kerein, so Kell, so weiß, daß ick mick wenden muß. Ick taste mick durck die Stube und lasse mick in einen Sessel fallen, lm Oken knistert 's vom kommenden Winter. Ick kabe keinen mekr. Gebunden sitze ick kier und kann nickt mekr mit. Sckicksal ist Kart. Es sckneit und sckneit. Sckicksal ist immer neu und gleick. Oie Lerge kommen mir nake, Gipfel türmen sick, Lawinen donnern, ick will mit und kann nickt. Jung volk umsckwirrt mick. Es rausckt und stiebt. Kobolde packen mick, zerren mick in den Scknee und sckleiken mick fort. Lite Wunden brecken auk. Oa werde ick wack. Ourck die Stube tappst mein Kind, Kat gestern den ersten Sckrttt gemackt und wagt sick bis zu mir und kält sick fest. „Oa, dal" kreisckt der Wildkang- Und sckon kab ick 's im Lrm und steke wieder am