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._L 8. Jahrgang Nr. 1 Schristleitung und (Aeschäiftsstelle >>. Reichenau,Sa. ,?ernspresherNf.2!A 22liileuungsvlall oer Vefsüjchaft für Anthropologie und Nrgsjchichts der Gberiaujitz-Bautzsn, der Mittelsteüe für Hsimatsorjchung im Mark graftum Tbsrlausitz fDautzen, Gtisbsrstraste 36), des Vereins für Hsimatforjchung zu Crostau, Kirschau und Schirgiswalde, der Gesellschaft für Heimatkunde, Hoyerswerda sowie des Verbandes „Lnsatia" dec Hmrboldt-, Fortbildungs- und Gebirgsvsceins der Dberlausttz Hauptschristleitung Gtto Marx, -Reichenau, Sa., unter Mitwirkung bewährter Heimatschriststeller. Manuskripten ist Rückporto beizufügsn, da sonst ein Anspruch auf Rücksendung nicht besteht. Unberechtigter Nachdruck aus der „Dberlaulitzsr Heimatzsitung" wird strafrechtlich verfolgt. Erfüllungsort und Gerichtsstand für Bezieher und Inserenten Reichenau, Sa. -Postscheckkonto: Leipzig Nr. 27 534. Bankverbindung: Gewsrbsbank und Girokajss Reichenau Ne. 76. Dbsrlausitzer Dank, Abteilung der Allgemeinen Deutschen Lredit-Anstalt, Sittau. 9. Januar (Hartung) 1927 Blatter füp L Heimatkunde, D GescbicHie nst, Litepatui^ Drucf u. Verlag.(Alwin Marz) (Inh. Otto Marx) SüdlausiTzer Nachrichten, Reichenau^Sa Vsrdsnck U ^usskis Vsiknsckts-Vsrssmmluns der Mitglieder unserer Verbandsversins am Sonntag, dem 9. sfanuar 1927, 3.30 Ukr im Krstseksm Lpremderg Dialektvorträge, sowie gesangliche und turnerische Darbietungen unter freundlicher Mitwirkung des löerrn Konzertmeisters §ranz gcbmidt (Lelio) von der Staatsoper und §rau löaydes Srön- wald ^löarfe) aus Dresden. Oie Wanderversammlung in Pulsnitz findet Sonntag, 22. Mai, statt. 0er VerdLnrisvorrtsn«!. Dr. Weder, Vors. Zehn Leitsätze für den Naturschutz von Konrad Guenthsr, Freiburg i. Dr. 1. Nicht auf (Reichtum und Eroberungen beruht die Kraft eines Volkes, sondern auf lebendigem Verwachsen sein mit dem Heimatboden. Aus der Nrheimat heraus wuchsen Charakter und Empfindungswelt des Deutschen, die Heimatnatur ist noch heute die Guelle seiner Ver jüngung und die Grundlage der Erhaltung seiner Art. 2. Die Heimatnatur besteht ebensowenig nur aus Bergen, Tälern und Wasser, wie der Wald nur aus Bäumen, die Wiese nur aus Gräsern. Alle Tiere und Pflanzen der Heimat gehören dazu. Vernichtet man sie, so geht die Schönheit des Ganzen ebenso verloren, wie bei einem Dom, dem die Verzierungen der Architektur abgeschlagen werden. 3. Denn die Natur jeder Gegend ist ein organisches Kunstwerk. Ihre Gesundheit wie ihre Schönheit becu yen auf dem Zusammenwirken all der Tiere und Pflanzen, die ihr eigen sind. Sie alle hängen an unsichtbaren Fäden miteinander zusammen, und rottet man eine Art aus, so kann an ganz unvermuteter Stells Schaden entstehen. Das feine Getriebe wird dann ebenso gestört, wie ein Nhrwerk nach Entfernung eines (Rädchens. 4. Wie ein in unserem Körper erkrankendes Organ durch herzuströmendes Blut in doppelter Ernährung her gestellt wird, so sammeln sich an Stellen, wo sich Insekten zu stark vermehrt haben, Vögel an, um sie zu fressen, (Raupenplagen werden durch Schlupfwespen gedämpft, kurz, überall stößt eine in ihrem Bestände erhalten ge bliebene Natur Schädigungen ab. Mag man auch in Forst- und Landwirtschaft augenblickliche Schäden mit Lhemikalien bekämpfen, wie der Arzt Arzneien an wendet, das stets im Auge zu behaltende Ziel ist, die Natur wieder so herzustellen, daß sie sich selbst hilft. 5. Bedecken daher in Forst und Feld eins oder wenige Pflanzenarten weite Strecken und leisten so der Äber- vermehrung der von ihnen lebenden Insekten Vorschub, so haben Stücke freier Natur voll verschiedener Tiere und Pflanzen das Gegengewicht zu bilden. Wo angängig, an Miesenrändern, Steinbrüchen, im Walde, soll man die natürlichen Sträucher und Kräuter stehen lassen. Wenn wir die uns nützlichen Vögel vermehren wollen, so müssen wir ihnen auch Gebüsch zwischen den Feldern und hohle Bäume zum Brüten erhalten, aber auch (Raubvögel dürfen nicht fehlen, da diesen die kranken und schwäch lichen zum (Opfer fallen, wodurch die anderen gesund bleiben. Kein Tier kann für sich allein bestehen, und auch das scheinbar Nutzlose hat seinen Wert, sonst wäre es nicht geschaffen worden. tz. Zu der praktischen Bedeutung der Natur kommt die ideale. In der Natur erholt sich das Volk von der