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wird und erzäklen soll von der Herkunft der betreffen» den Familie. Ls ist ein Irrtum, daß in Deutschland IZürgerlicke nickt berecktigt seien, Wappen zu kükren. Sckon krüker erhielten einzelne Dürger besondere Wappenzeicken vom Landeskerrn oder dessen Ver treter, okt okne gleichzeitige Lldelserteilung. Zur Zeit, als die Oberlausitz zur Krone von IZökmen gekörte, war die Erteilung von Wappen eine sekr ergiebige Linnakmequelle für die oft in (Zeldverlegenkeit befind- licben bökmiscken Könige, und wer nur das nölige Seid zaklte, wurde gewappnet, d. k. mit einem W., das mit Farben scbön ausgestricden war, verseken. — Ls gibt in Nord- und Süddeutscbland nacbweisbar zakllose, aucb bürgerlicke Familien, die auf Anprei sungen eines Wappenbüros kereingefallen sind und für ikr teures 6eld sicb im IZesitze einer meist ganz un- keraldiscb gefertigten Wappenzeicknung und einer gejtoklenen genealogiscben Öesckreibung befinden. Ls kann mit freudiger (Zenugtuung begrüßt werdens daß in neuerer Zeit aucb in zablreicben nicbtadeligen Kreisen die Freude an einem Familienwappen sicb wieder mäcbtig regt und nickt wenige Familien >.zur Dnnakme eines solcken bewogen Kat. Dokkenllick wird es wieder einmal Sitte, über den Portalen der Wokn- käuser und an den lZegräbnisstätten Wappen anzu bringen. Wenn sckon längst der Zakn der Zeit die In- sckriiten an diesen Orten bis zur Unkenntlichkeit ver tilgt bat, kann ein in einem cbarakteristiscben Leile nocb erkaltenes Wappen okt ganz sicker darüber Aus kunft geben, wer dort im Leben oder nack dem Lode zu sucben war. Dabei kükrt das Studium der Wappen kunde zur pflege der Familiengescbicbte und körden gerade in bürgerlicben Kreisen das Interesse, die Dack- ricbten von der (Zesckickte zu sammeln, den Stamm baum zu ermitteln und kortzukükren, dem Ursprünge der Familiennamen nacbzuforscben und an dem, was die Vorkakren tücbtiges leisteten, ein Vorbild zu nekmen. Lin Wappen sicb zu wäklen, das von einer anderen Familie nickt bereits gekükrt wird und dabei dock durck gescbmackvolle Zusammensetzung den Kunstsinn befriedigt, ist nickt ganz einkacb. Darum empkieklt es sicb, daß der IZelrettende sicb mit dem Vorstande oder einem erfakrenen Mitglieds eines der bestekenden Vereine in Verbindung setzt. Ls ist zu wünscken, daß reckt viele Familien statt des langweiligen nickts- sagenden und sekr leickt zu Verwechslungen iükren- den Monogramms sicb ein kübsckes Wappen bilden ließen, sintemal nock Keule der alte Spruck gilt: „Lin Wappen ist ein guotes Ding, voll ecktem Prunk und Wesen." Lin Wappen zu tükren ist weder strafbar nock eitel, vielmekr ist es ein kistorisck erworbenes keckt, das aucb dem IZürger zujtekt. Dur ein Darr oder Ungebildeter wird aus der Führung eines bürger- licken Wappens die Sekauptung der Üderkebung ker- leiten. — Wer über den Wert oder Unwert eines in seinem lZesitze bekindlicken Wappens ein sickeres Ur teil kaben möckte, wende sick an die erwäknte Zentral stelle in Leipzig, die bereitwillig und okne koke Un kosten sackgemäße Dukklärung erteilt. Monumentale Quellen der Familiengeschichte sind Surgen, kircken, Klöster und Däuser, ins besondere auck die Sra bstätten in kircken und auf Friedböken. besonders ist die 6 esckickte des 6 auses kür den Familienkorscker gewinnbringend. Sckon der Dame des Dauses kann Winke geben. So ist es z. IZ. in den obersckwäbiscken Dörfern Sitte, daß jedes Daus seit Mensckengedenken einen besonderen Damen kükrt, gewöknlick nack dem Besitzer. Öfter verkünden ln- sckrikten an den Däusern (Zenaueres über die lZe- wokner. Sie erzäklen ein Stück IZaugesckickle, nennen das )akr der Errichtung des Dauses und dessen Er bauer, manckmal auck die Ursacke (IZrand) des Deu- baues. Llngebrackte Daussprücke berickten von dem Sinne der lZewokner. (Lrenklers Out am plane.) Wie das Daus, so bietet auck das Dausgerät ge- legentlick dem Familienkorscker Llufsckluß. Mit Damen oder Dnkangsbuckstaben und ^akreszaklen sind sekr okt Dimmeibetten, Wiegen, Schränke, Lruken auf Öauernköken bemalt. Labaksdosen und pfeifen nennen Damen oder Monogramm des Vaters oder Urgroß vaters, Mörser und Spinnräder die von Urgrotz- und Oroßmutter; Zinngesckirr, alte Lassen, Krüge, Waffen, Laufgesckenke können reden. Die Denkmäler, die über die Stätte des Lodes den goldenen Sckein der Kunst und der keligion breiten, sind eine weitere Quelle der IZelekrung kür den Familienkorscker. Die Insckriiten, die auf den Orabsteinen angebrackt sind, geben über die (Zenealogie der Verstorbenen und über den Seist, mit dem ikrer von den Dinierbliebenen gedockt wurde, mannigkacke Llukklärung. Llrckive, IZibliotkeken und Museen sind ebenfalls kür den Familienkorscker Fundgruben ersten langes. Dickt unbeacktet seien die besckeidenen Sammlungen bürgerlicker Familien. Lin Beispiel: Llls Lk. Körners Litern nack dem krüken Lode ikrer beiden Kinder in verlin lebten, da batten sie in ikrer Woknung ein abgelegenes Zimmer, in dem die Erinnerungen an die irük entsckiafenen Lieben, Lbeodor und Emma, aukbewakrt waren, die IZücker, die sie gelesen, die Ürieke, die sie geschrieben, die (Zebraucksgegenstände, die sie benutzt batten, nickt zuletzt die Dndenken an das kurze, ehrenvolle und tragiscke Kriegsleben des jungen Dickters. Von Zeit zu Zeit schlossen die Eltern die Lüre zu dem geweihten LZemacke auf und erneu erten im Dnblick jener Zeugen vergangener Lage das (Zedäcktnis der Unvergeßlichen. Lln (Zelegenkeiten, das Daus mit des Dauses (Zesckickte bekannt zu macken und den Kindern ein Kolleg über die Schicksale der Väter zu lesen, keklt es nickt, sie bieten sick von selbst. Ls braucht nickt Familien tag zu sein (man Kat solche da und dort eingekükrt: die Queitzer und die korselte alljährlich in Zittau), die Dökepunkte des Lebens laden einen Dausvater von selbst ein, auk die Lrinnerungen aus der Väter Lagen zurückzugreiken. Ls ist Dockzeit im Dause, und ein altes Dockzeitskarmen aus den Lagen, als der (Zroß- vater die (Zroßmutter nabm, wird bei Liscke kerum- gereickt und belustigt die Säste. Ls ist kindtauke; und der ehrwürdige Oroßvater bringt die I^ede auk die lange (Zesckickte des alten Oesckleckts, dem im Deugeborenen ein neues I^eis entsprossen ist. Sekr beacktlick sind ferner die gedruckten Leickenpredigten. Sckon im 16. ^akrkundert ent stand bei den Protestanten der (Zebrauck, von ver«