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Mal im deutschen Bautzen, daß im Stadttheater ein Schauspiel in wendischer Sprache über die Bretter geht. 3n dem Kon zert, das geleitet wurde von dem Dresdner Komponisten und Musikdirektor Bernhard Schneider, wurden Chöre und Lieder der wendischen Komponisten Kacor, Seiler, Pilk, Schneider und Schatze (Bautzen) zu Gehör gebracht. Aufgejührt wurde ferner das ins Wendische übersetzte tschechische Drama „3an Wicaz", das den Kampf der Bauern um die Befreiung aus der Leibeigenschaft behandelt und im 18. Jahrhundert auf einem Rittergute der Oberlausitz spielt. Die Veranstaltung, die für die Wenden der Lausitz ein Ereignis bedeutet, bot Gelegenheit, ein reines Wendisch zu hören. Wie verlautet, sollen wettere derartige wendische Beranstaltunaeu folgen. IINIIIllIIIUIIIIIIIUIUIIIIIIttttIII«UIUUUUIIIIIII«IIII>III,IUUUIUIIttUIIIIIIIIIIIU>IIIIII»IIUIUUttIII Aum Schutze der sächsischen Heimat — Die Rettung des Oybin. Die aus dem Im Zittauer Gebirge gelegenen Oybin befindlichen Kloster- und Burgruinen gelten als die schönsten und eindrucksvollsten, die Sachsen oufzuweisen hat. Umsomehr ist zu bedauern, daß dem immermehr sichtbar werdenden Verfall dieser wertvollen Kulturdenkmäler nicht genügend Einhalt geboten werden kann. Die Ausbesserung erfordert außerordentlich hohe Mittel. Der Artikel 150 der neuen Reichsverfassung besagt ausdrücklich, daß Schutz und Pflege der Denkmäler eine Aufgabe des Staates sind. Das sächsische Landesamt für Denkmalspflege steht deshalb auf dem Standpunkt, daß für die Erhaltung der Ruinen des Oybin die Mittel beschafft werden müssen. Die erste Verpflichtung dazu hat als Besitzerin des Oybin und der dazu ge hörigen Wälder die Stadt Zittau. Sie hat auch schon viel für das ihrer Obhut anvertraute Kleinod getan und ist auch jetzt bereit, nach Kräften zu den Erhaltungskosten beizutragen. Aber die Lasten dieser Erhaltungsarbeiten, die sich auch in gewissen Zeiträumen wiederholen werden, können billigerweife nicht allein der Sladt Zittau aufgebürdet werden, die trotz früherer Wohlhabenheit durch die wirtschaftlichen Anforderungen unserer Tage, durch große Auf wendungen für den nicht mehr aufschiebbaren Bau des städtischen Museums und anderes sehr in Anspruch genommen ist. 2n zweiter Linie ist die Regierung des Freistaates Sachsen verpflichtet, bei der Erhaltung des Oybin als eines seiner wertvollsten Natur- und Kunst denkmäler mitzuwirken. Aber für die Einstellung einer größeren Summe in den Haushallplan des Jahres 1920 ist es einmal zu spät, zum andern erscheint die Finanzlage unseres Staates gegen wärtig gar zu trübselig, als daß von der Volkskammer eine wirk same Bewilligung ausgesprochen werden könnte. Für die Zukunft freilich hofft inan auch für die Kunstdenkmäler auf staatliche Hilfe. Das Erneuerungswerk am Oybin aber kann nach dem Gutachten des Zittauer Hochbauamtes nicht weiter hinausgeschoben werden, ohne daß den Ruinen unwiederbringlicher Schaden geschieht. Deshalb will man mit den notwendigsten Ausbesserungen sofort beginnen, die Mittel dazu aber will man durch eine vom Staat zu genehmigende Geldlotterie beschaffen. Freiberg. Erf o l g rei ch er H c i m a t sch u tz. Die Ver schandelung und Vernichtung eines der lieblichsten Landschaftsbilder des Tharandter Waldes, nämlich des unteren Colmnitzbachtales bei Nanndorf, Bezirk Freiberg, des sogenannten Tünnichttalcs, durch die Anlage eines Steinbruches war dringende Gefahr. Dieser Steinbruch sollte die malerischen schroffen Felsen der „Diebskammer" ausbeuten und auffressen und wäre auch dem „Lips-Tullianfelsen" allmählich ans Leben gegangen. Ferner sollte dieser Steinbruch mit den Steinbrllchen des Bobritzschtales bei Naundorf durch eine Hänge bahn verbunden werden, deren Tragekonstruktionen und Seilwerk das Tal überquert und auch den letzten Rest von Poesie aus diesem lieblichen Erdenwinkel verscheucht hätten. Es ist dies die Gegend, wo Lips Tuilian, der große Räuber, seine Schlupfwinkel hatte,^und die daher von der Phantasie des Volkes durch den Reiz der Sage den romantischen Zauber erhält. Sachsen ist nicht reich an solchen Stätten, wo Sage und Märchen daheim sind. Ihr Schutz ist darum besonders Sache der Allgemeinheit, um unsere Heimat nicht veröden zu lassen. Den Bemühungen des Landesvereins Sächsischer Heimat schutz' ist es gelungen, diese drohende Gefahr von diesem lieblichen und romantischen Erdenwinkel in letzter Stunde noch abzuwenden. Man darf dem Finanzministerium aufrichtig dankbar sein, daß es diese Aufgabe klar erkannt und die Genehmigung zur Anlage des Steinbruchs versagt hat. Es ist zu hoffen, daß das Tännichttal mit seinen malerischen Felsen als ein Naturdenkmal auch späteren Ge schlechtern unberührt erhalten bleibt. Meißen. Ein neuer Naturschutzpark in Sachsen. Wie Professor Dr. Naumann in den Neuesten Mitteilungen des Landesvcreins Sächsischer Heimatschutz mitteilt, ist es ihm nach Über windung einiger Schwierigkeiten gelungen, einen Teil der Hänge des Ketzerbachiales bei Meißen sür den Landesverein zu erwerben. Ein neuer bedeutungsvoller Naturschutzbezirk ist damit gewonnen und eines der ursprünglichsten Flurenbilder Sachsens vor dem Untergang gereitet. Die auf den Hängen des Ketzerbachtales heimische südliche und südöstliche Pflanzengenossenschast gibt Kunde von dem Wechsel der Pflanzendecke in Deutschland im Laus der Jahrtausende. Wichtige erdgeschichtliche Schlüsse sind aus diesen Pflanzen möglich. Grimma. Urnensundc bei Grimma. Auf dem westlichen Abhange der Klingaer Anhöhe bei Grimma sind Urncnsunde gemacht morden. So fand man dieser Tage etliche Gefgßtypen von der sog. Buckelurue, deren Bauch mit einigen aus der Wandung herauc- gedrllckicn Buckeln geziert ist. Außer verbrannten Knochenresten und Äsche enthalten die Urnen als Grabbeigabe Bronze ringe aus der ältesten Zeit und Bronzenadeln mit kugligem Kopf. Des wei teren wurde noch ein großer Mahlstein einer Handmühle und ein Spinn wirtel aus Ton zulage gefördert. Studienrat Professor Dr. Liedloff aus Grimma stellte fest, daß diese Urnen ums 2ahr 2000 bis 1500 vor unserer Zeitrechnung stammen und von den ältesten Ein wohnern der dortigen Gegend, den Hermunduren, herrührcn. Auch der Berbrennungsplatz konnte nachgewiescn werden. Deutsche Heimatbild er von IZsrtka Zillesssn Licktbildervorträas r» M N-r- , ... eine und Schulen in ous der Overlausitz - s^dt und Land. - Näheres durch D. Sillesien, Bautzen, Wettinstr. 40.^ Verlag der Postkarten und Kunstblätter Deutschs Heimat bilder und der Sächsischen Heimatjchutzpostöarten. Nr. 1,10,11,12 der „Gberlausitzer Heimatzeitung" werden zurückgekauft. Die Geschäftsstelle der „G. H? W LekrerObst'sllerventee zum kurgebraucb b. Nervenkrankheiten, Kopf schmerzen, Schlaflosigkeit v. bssterprobter Wir kung, zugi. Nrterien-Verkalkung vorbeugend. Probe (Mr eine Wocbs)^ . . . Mk. 4.— Monats-Menge Mk. IS.— Nuhsrdsm bssterprobt: Lsbrsr Obst's 6stbma-, Vias.-, vlut- rsinig.-, vlsicksucbt-, Darm-, Lieber-, Lrausn-, IZerz-, kZals-, iöäinorrb.-, Lun gen-, Leber-, Magen-, Nieren-, Nbeu- mstismus-, XVassersuckts -^ee u. a. m. :: Genauere Nngabsn srkorvsrlick. :: N. Obst:: lÖerrmcmnsdorf "E aus meine Siedlung mit Gartenbau u. Klsintisrfarm einige tausend Mark? Hohe Verzinsung in bar und Erzeugnissen. Gesamte Anlage und Be stand als Sicherheit. Sievlung Nuvolpb in klotzscbs. der Gberlausitzer Hsimatzeitung bei freier Au- A -i. stsllung durch dis Post Mk. 3.50, durch den Boten Mk. 3.80. Zahlungen können auf das Postscheckkonto Amt Leipzig Nr. 275.34 erfolgen. 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