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Friedhof, zwischen dem kommen den und vergangenen Geschlecht liegt der wohlgcpstegte Ehrenhain mit dem Denkmal der im Welt kriege gefallenen Söhne. Ein sinn voller lind ausgezeichneter Platz! Es iväre Spitzknnncrsdorf zu wünschen, daß es immer (Männer finden möchte, die es nicht nur wirtschaftlich versorg ten, weife verwalteten und seel sorgerisch betreuten, sondern auch im Sinne des Heimatschutzes pflegten und leiteten. (Mit ein wenig Tatkraft und geringen Geldvpfern könnte es so eine Lösung finden, den Anblick der häßlichen Friedhofsmauer garten technisch zu überwinden. Zn ver missen ist auch das, was deut schen Friedhöfen den besonderen Stimmnngggehalt verleiht: alter Baumbestand. M. B. Michel. kittergu» keimst kopfes erkennen läßt. Von Osten, d. h. von der Spitz- Daü formenreiche Landschaftsbild unserer Heimat ist der Ausdruck einer wechsclreichen Entstehungsgeschichte. Granit, der Kern eines uralten Gebirges, bildet zwar überall den Sockel, die Basis. Doch nur in der mittleren Lausitz — und dazu in einigen ticseingeschnirtenen Tälern, wie den von Neiße und Mandan, tritt er frei zutage. Im Norden überdecken ihn eiszeitliche Ablagerungen, im äußersten Süden hingegen Sand stein und zum Teil wieder ausgelöste Decken vulkanischer Ge steine. Oder cs krönen ihn Kuppen, Kegel und schildförmige Erhebungen. Da und dort überragen auch stehengebliebene Spaltausfüllnngen maucrartig die Umgebung, seltener schars zackige Grate oder Spitzen als Reste von Vulkanschlotcn. Za alle Stufen der Tätigkeit feuerspeiender Berge lassen sich verfolgen, wie sie auch im benachbarten Böhmen nicht man nigfaltiger sind. Zahlreiche Fcuerschlündc schleuderten große Mengen feinster Asche aus, der zuweilen Lapilli und Bom ben bcigemischt find. Kalk, Ton, Eiscnvcrbindungen und Kie selsäurc verkitteten die lockeren Maassen zu feinem oder grobem Tuff. Zuletzt entquoll den Kratern als Lava schwarzblauer Basalt oder graugrüner Klingstein (Phonolith). Namen wie Spitzberg (Oderwitz, (Warnsdorf, östlich von Hainewalde), die zahlreichen Steinberge (BertSdorf, Niedcroderwitz usw.), der Schwarze und der Weiße Stein (südlich von Spitzkunnersdorf) sind meist recht treffende Be zeichnungen. Selten jedoch verdient ein Gipfel seinen Nairun besser als der Große Stein zwischen Spitzkunnersdorf Leutersdorf und Seifhennersdorf. Steht er auch seinen großen Brüdern im Süden wie Lausche, Hochwald, Tollenstein, Tannenberg und vielen anderen mit seinen 47-l Metern an absoluter Höhe bedeutend nach und erhebt er stch auch gegen Westen und Norden bloß reichlich -100 Meter über die Tal sohle, über seinen Sockel kaum die Hälfte davon, so bildet er doch eine ausfällige Landmarke im weiten Umkreis. Von Nor den zeigt er stch als fast senkrecht abstürzender Felsgrat mit einer Scharte, die einen höheren westlichen von einem um ein paar Nieter niedrigeren östlichen Gipfel trennt. Von Süden tritt er uns als steiler Rücke» mit aufsttzendcin Höcker ent gegen, der schon von ferne den Schattenriß des Goethe- kunncrsdorscr Seite, sehen wir ihn als prächtigen Doppel- gipscl, so eindrucksvoll, daß der am Fuße liegende Ort diese Form seit bald einem Jahrhundert im Gcmeindestegel sesthält. Dem Heimatforscher enthüllt der Große Stein die lange Geschichte des Vulkanismus in unserem sächsisch-böhmischen Grenzlande. (Mit Aschercgen begann er seine Tätigkeit. Zn roter Erde zerfallene Tuffe sind noch Spuren davon. Jin Norden liegen sic verborgen unter der Ackerkrume. Ein schmaler Saum solch zimtbrauner, ziegel- oder kupferroter Erde, die die (Maulwürfe ans Tageslicht gebracht haben, be gleitet den. Südhang des Großen Steines. Hingegen ist die südlich benachbarte Höhe 426 rings von einem Tuffmantel umgeben. Nach dem Asche - Auswurf überflutete hervor- quelleude Basaltlava ausgedehnte Gebiete und schuf u. a den Ostflügel des Großen Steines, der stch als flacher Rücken hcraushebt. Es handelt sich um den weitverbreiteten Nephelin- basanit (olivinführenden Feldspatnephelinbasalt, bezw. Nephe linfeldspatbasalt) von dichtem Gefüge. Aber wie an vielen anderen Stellen (Finkcnberg östlich von Scifhennersoorf, (Warnsdorfer Spitzberg, im Hofebusch und am Lindeberg südlich von Spitzkunnersdorf) folgte dem Basalt ein stock förmiger Nachschub von Klingstein, der sich zum Teil rano- lich über den Basalt schob und auch damit beweist, daß er jünger als der Basalt ist. Zm nördlichen Teil des Großen Steines besitzt der Phonolith trachytoidcs Aussehen, während er im südlichen Hang mehr hornsteinartigen Charakter annimmt. Schon von ferne erkennen wir, daß der Phonolith in iZ> Meter starke Lagen geklüftet ist, die in nordwestlicher Richtung streichen und im Osten und Süden durch frühere Schürfungen und Steinbruchbetrieb srcigelegt sind. Diese Lagen oder Platten sind durch weitere Fugen in fünf- bis siebenkantigc Säulen gegliedert. Diese liegen in den unteren Partien des Großen Steines nahezu waagerecht, richten sich aber in den beiden Gipfeln bis zu 60 und 70 " auf und sind nach Nordwcst geneigt. Dadurch kommt ein treppenförmiger Aufbau der Kuppen zustande, der sich scharf im Landschafts bilde ansprägt. Vielfach zeigt der Phonolith die übliche Helle