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das in erster Linie dazu bestimmt ist, der Heimatkunst, der mundartlichen dramatische» Dichtung eine Stätte zu biete». Ganz besonders vorteilhaft war cs, daß Gutsbesitzer IMar Herwig das in Frage kommende WÄldgelände der Heimat- spielschar in hochherziger WAsc vollständig ohne Entschäoi- gnng zur alleinigen und unbeschränkten Verfügung gestellt hat. Andere Herrschaften hatten nach Kräften Baumaterial und Arbeitsleistung kostenfrei geliefert und Mitglieder der Heimat spielschar opferten hier jede frei Zeit, um die eben so schwierigen als umfangreichen Erd-, Maurer- und Zimmererarbeiten fertig zu stellen. Das Wialdtheater ist dank all dem Zusam mentreffen so vieler günstiger Umstände ein richtiges Schmuck kästchen geworden, und cs wird nicht viele Freilichtbühnen geben, die cs an Schönheit und Zweckmäßigkeit der Anlage übertreffen. Jin Rahmen der Tausendjahrfeier in Reichenau findet am Sonntag, 23. Juli, in diesem TDaldtheater die Aufführung des Wilhelm Friedrichschen Volksstückes „Im Strohkranz" in starker Besetzung statt. Die schöne und abwechslungsreiche Matur- und Berg-Welt der Oberlanfitz bietet ihren Bewohnern eine Fülle herrlicher Wanderungen zur Erfrischung von Körper und Geist und zur Ertüchtigung der Jugend. Die Vereine, welche die touristische Erschließung unserer Heimat durch (Markierung der (Wege auf sich genommen und mit nicht unbedeutenden Geldmitteln durchgeführt haben, er achten cs nun neben dieser Förderung der Volksgesundheit und Heimatliebc als ihre Pflicht, den Eigentümern der (Waldungen und Näturschönhciten gegenüber diese gebührend vor falscher oder fahrlässiger Benutzung zu schützen und darauf hinzuwir- ken, daß dem darin befindlichen Wildbestand hegend und in erforderlicher Rücksichtnahme gegenüber getreten werde. Die (Markierungen, die in einem vom Verband Lusatia herausgegebenen vorzüglichen (Wegekartenhest (l,30 RIM.) zur allgemeinen Kenntnis gebracht worden sind, sollen neben der richtigen (Wegweisnng ein planloses und den (Wildbestand beunruhigendes Streifen in (Wald und Feld verhindern. Lär men lind Schreien, sinnloses Verlassen der von den Grund besitzern sreigegebencn Wege, selbst Singen am Abend der Sommermonate nach 6 Uhr, wodurch das (Wild vergrämt wird, sind von den 'Wanderern unbedingt zn unterlassen und können anderensalls zu forstpolizeilichen Anzeigen und Bestra fungen führen. (Wir bitten daher Eltern. Lehrer und Erzieher insbeson dere, den ihnen »»vertranten Kindern die Ehrfurcht vor Wald und Flur, sowie Wild und Flora als einem zu schützenden Gut des Volkes und der Besitzer anznerzichen. Im Besonderen und Allgemeinen sind zu Unterlasten: 1. das gedankenlose Abreißen von Schwuppen, Zweigen und Blumen; 2. das willkürliche Verlassen der (Wege nnd das schädigende Betreten von Schonungen; 3. das unachtsame Wegwcrfen von Streichhölzern, Papier resten, Obstschalen und das verbotene Feueranmachen; 4. alles Lärmen und Singen besonders abends nach 6 Uhr; 6. das Anfscheuchen des ruhig äsenden (Wildes durch Schreien und Händeklatschen. Wir bitten die Einwohnerschaft der Oberlanfitz, uns dabei in unseren gemeinnütziaen Bestrebungen zn unterstützen, damit nicht etwa geschädigte (Waldbesitzer sich veranlaßt sehen, für die (Markierung freigeacbene Waldwege für diesen Zweck wieder zurückzuziehen. Eine derartige bedauerliche aber vom Standpunkt des Besitzers ans verständliche (Maßnahme würve eine erhebliche Schädigung unserer Volksverbundenheit mit der Heimat bedeuten, nachdem der immer mehr überhandneh mende Autoverkehr mit seinem Staub nnd schlechten Gerüchen die Benutzung der Staatsstraßen und der meisten Verbindungs wege für den (Wanderer unmöglich gemacht hak. Wir holten uns der verständigen Unterstützung unserer (Mitbürger im Sinne eines aufbauenden Schutzes unserer (Markierungsgebiete versichert und hoffen, auch darin am Um- nnd Neubau unseres Volkes Mitarbeiten zn können. Der Verband Lusatia e. V. der Humboldt-, Volksbildungs- und Gebirgsvereine der Oberlanfitz. !c^> Lausitz, Ans „Henna! stimmen" von Heimann Gocht Beriac; von Mester <L Borries, Zwickau, Sa. Wo der Hochwald sich hebt Und die Lausche aufstrebt llnd des Kottmars weitragende Hänge, Wo die Höhen voll Glanz Rings sich runden zum Kranz Wie in waldigem Wogengedrange, Da grüß' ich dich, Lausitz, du liebe. Wo der Spreeborn entspringt Und die Neiße sich schwingt Durch die Tale in silbernem Bande, Wo am rauschenden Bach Das niedrige Dach Eines (Weberhäuöchens zu Lande, Da grüß' ich Dich, Lausitz, du liebe. Wo die Hütten so traut, Ganz von Holze gebaut, Ans den blumigen Gärten herschauen Und aus Fenstern so klar Hellen Auges fürwahr Mir das Glück ihres Friedens vertrauen, Da grüß' ich dich, Lausitz, du liebe. Wo die (Menschen so treu, Sonder Listen und Scheu Ins vertrauende Auge mir blicken llnd mit innigem Wort, Ihrer Heimat Hort, Zum Brauch lieber Laute sich schicken, Da grüß ich dich, Lausitz, dn liebe. Dich lieb' ich noch heut', Wie ein lieblich Geläut Aus der Heimat kommt es gezogen, Vernehm' ich den Klang, Den die Kindheit mir sang — Komm', schlage um mich deine Bogen! Ich grüße dich, Lausitz, du liebe. Hermann Gocht, Pfarrer i. R. Zwickau (aus Ebersbach).