^ine alte 8tsclt ^äc!i5t in clie !^Ieureit I_Ö^ä^ eisi5t Us^cj jetzt Wenn die Oberlausitz neben ihrem ausgeprägten Volks tum und ihrer landschaftlichen Schönheit noch eine Besonder heit ausweist, dann ist es die charaktervolle Eigenart ihrer Städte. Während in !Westsachsen mit Ausnahme der Groß städte ganz der Typus der Landstadt vorherrscht, empfindet man in der Oberlausitz sofort die Wehrhaftigkeit und die ge hobene Bedeutung der alten Sechsstädte. Tatsächlich können diese Städte ja auch ans eine ältere Stadtkultur verweisen als die meisten der heutigen Großstädte. Nkag ihre Entwick lung auch nicht in dem atemberaubenden Tempo der Neuzeit vor sich gegangen sein, desto fester wahren sie eine altehrwürdige Tradition, die ihnen in früheren Jahrhunderten Macht und Ansehen, hohe wirtschaftliche Blüte und reges geistiges Leben gebracht hat. Durch immer neue Privilegien, die sie den böh mischen Lehnsherren abzuringen wußten, nahmen die Sechs städte fast den Rang von freien Reichsstädten ein. Ihr Schutz- nnd Trutzbündnis vom Jahre 4346, der Sechsstädtebund, machte sie zu den eigentlichen Herren der Oberlausitz. Slick vom t.öt»auer Seeg über ciie ltacit Löbau, eine der kleinsten unter den Schwesternstädten des Bundes, genoß den Vorzug, Konventstadt zu sein, da es im Herzen des gesamten oberlausttzer Gebiets lag. Noch heute steht im Löbauer Ratsarchiv der Pokal, aus dem die Städte vertreter ihren Willkommenstrunk nahmen. Auch viele alte Akten geben Kunde von dem segensreichen Marken des Bun des. MA gutem Recht ist das Rathaus heute das Wahr zeichen der Stadt Löbau. Unzählige Brände und Belagerungen haben leider die Stadt der meisten Zeugen ihrer Vergangen heit beraubt. Das Rathaus verkörpert mit seinem gotischen Turm unv seinen Barockgiebeln allein schon mehrere wichtige Epochen der Stadtgeschichte. In stolzem Selbstbewußtsein be herrscht es den Markt. Der Sitzungssaal und das Rats zimmer bergen wertvolle Gemälve früherer Bürgermeister. Die Läden im Erdgeschoß sind ein letzter Rest der ehemaligen Zweck bestimmung des Rathauses, Mmrkt- und Kaufhaus zu sein. Heute ist dem Rathaus noch ein Stadthaus angegliedert, das wegen seiner Schönheit beachtenswert ist. Die reiche Fas sade dieses alten Patrizierhauses verrät neben den behäbigen Korridoren und dem reich verzierten Treppenhaus, daß hier ein wohlhabender Leinenhändler gewohnt hat. Daß schon damals, vor 200 Jahren, Oberlausitzer Textilwaren über das Nteer gingen, kann man ans dem Wahrzeichen des Hauses, einem Segelschiff, erkennen. Reizend in ihrer Eigenart sind die alten Giebelhäuser in der Badergaste, die vom MArkt nach der Promenade führt. In den übrigen Straßen der Innenstadt erkennt das kundige Auge noch manches Bauwerk ans der Zeit des Barock. Die geräumige Hauptkirche Stl Nicolai hat leider die äußeren Zeichen ihrer Jahrhunderte langen Geschichte durch einen Umbau ganz verloren. Dagegen ist in der Johannis kirche und den daneben liegenden Kirchengebäuden am Johan nisplatz noch deutlich die Anlage des früheren Klosters zu er kenne», das sich in der ResormationSzeit auslöste. Sehr reizvoll in ihrer inneren Ausgestaltung ist die Heilige-Geist-Kirche an der äußeren Zittauer Straße, über die heute die neue Hinden- burgbrücke hinwegsührt. Die inmitten hübscher Anlagen lie gende katholische Kirche stammt aus neuerer Zeit. Für den Freund klassischer Kunst ist der alte Fraueusriedhos am Thea terplatz eine Stätte reichster Freude. Schöne Grüfte und Grabmälcr träumen hier im Schatten alter Bäume. Ein Denkmal für die in Löbau gestorbenen sächsischen, preußischen und österreichischen Krieger von 4866 hält die Erinnerung an diese ereignisreiche Zeit wach, wie ein außerordentlich eindrucks voller Ehrenhain am Stadtberge an die feldgrauen Schläfer aus dem ^Weltkriege gemahnt. Am städtischen Sportplatz be findet sich eine schöngepslegte Anlage um einen Gedenkstein, l.öbau, ^ikolaikircke