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auf dem Halse — und die Bezeichnung für die Häuser war gegeben. Neu-Waltersdorf oder Ober-Waltersdorf. „Neu Waltersdorfs" abgestecket. 1665. Dieses Jahr hat auch E. Wohl Edler und Hw. Rath der Stadt Zittau, durch fleissige Vorsorge der hl. Verwalter sTit.s Herrn Bürgermeister Anton von Kohl und Herrn Andreas Hammerschmied unter dem „Spizzen Berge", wo vorhin Pusch und Hayne gewesen das Dörfflein Ober Waltersdorfs abstecken und bauen lassen. Der Schenke Hanns Heber hernachmals Rich ter hat bekommen in die Breite 126 Ellen und in die Länge ? Ellen." Man baute vom Oberkretscham bergabwärts bis allmählich an Alt-Waltersdorf. „Auch Christoph Schneidern Bauern allhier ein Stück Acker abgehandelt damit zu Ober Waltersdorfs noch mehr Häusler können Platz zum Bauen gegeben und also das Dorff vermehret und gebessert wer den." 1672. Im Jahre 1848 vereinigte man das Dorf mit Alt-Waltersdorf, indes lebt eine historische und volkstüm liche Selbständigkeit fort. „Neudörfler Ktrmst" und „Schie ßen" und dergleichen. Die Neundorfer Wiesen, jetzt Forst Hinterm Buchberge längst des Hohlsteinweges an der Abzweigung des Saubvrnweges, erinnern an ein früher hier bestande nes, wohl aber durch den 30 jährigen Krieg oder durch Krankheit entschwundenes Dorf, dessen Überreste man bei Anlegung des Neudorfes verwendete. Der „N i e d e r-B ä ck e" ist der zu Unterst wohnende Bäcker in Nr. 41. Der Nieder-Bornweg läuft vom „Bornwege" am Buchberge bis zum Talwege in der Hölle, jetzt jedoch bis zur Eisgasse so benannt. Z. Rev. 4, 5 und 11. Das Ntederdörfel, der niedere und älteste Teil von Herrenwalde. Der „Niedere" Hickelweg geht von der Eis gasse ab, erst neu so benannt und ist der eigentliche Siege mundweg. Z. Rev. 6. Der Nieder-Kretscham hat wohl schon 1409 be standen. Das jetzige riesige Gebäude wurde um 1800 er baut, kurz vor dem Kriege vergrößert und mit der male rischen Durchfahrt versehen. Nr. 124. Daneben die Kretscham- Scheune und der Kretscham-Stall am Kirchturme und mit diesem eine schöne Gruppe bildend, früher im Hofe ein tiefer Brunnen, von dem berichtet wird: „Anno 1673 hat der Richter seinen Ziehbrunnen ausbessern lassen und un gefähr 14 Ellen drunten in denselben einen geraumen Kreuzgang angctroffen, nehmlich eine Stolle, welche oben von der Höhe herunterkömmt, und biß unter die Mühle gehet, und zweene Fehloerther oder Quer Schläge, davon einer sich hinauf gegen den Garthen zu der andern aber in den Hof herein wendet," usf. Die N i e d e r - S ch e n k e ist Zschuppes Gasthof alter Fachwerkbau mit Saal; früher hinter ihr der Turnplatz. Nr. 170. Die Niedcr-Schulc ist die Kirchschule. 1898 in Gebrauch genommen. Der nördliche Buchbergweg läuft vom Sau born- zum Sandwege am Nordhange des Buchberges. Z. Rev. 32, 31 und 30. Der Obere Bäcker ist der letzte Bäcker unter der Wache lNr.320). Der Obere Vornweg, in seinem unteren Teile nur Vornweg benannt, beginnt am Städtler Wege, läuft am Osthange des Buchberges an der Grenze des Stadt waldes, verliert an der „4" und „5" den niederen Vorn weg, wendet sich bei Einlaufen des Siegemundweges scharf nach Norden, dann auf dem Buchberge wieder nach Westen und endet auf der Grenze. Wohl der interessanteste Weg. Z. Rev. 2, 3, 4, 5 und 6. Das Ober-Dörfel in Herrenwalde am Wald rande wurde um 1782 von einem Gottlieb Kahlert gegrün det. Auch Rehziegen-Dörfel. Der Ober-Dörfel-Weg führt von der Gründer Straße nach dem Ober-Dörfel. Von ihm ein schöner Blick ins Grundtal. Der Obere Hickelweg läuft von der Eisgasse über dem Hickel aus den Vornweg und die Grenze zu. Z. Rev. 7. Der Ober-Kretscham, mit Gründung von Neu- Waltersdorf angelegt, siehe dieses. Später „Gasthof zur Lausche", jetzt „Sonnebergbaude" getauft lNr.309). Ober-Lichten walde, ein altes, in einem hohen schönen Tale gelegenes, früher zu Waltersdorf, jetzt zu Großmerktal eingepfarrtes, schon vor 1400 bestandenes Dorf mit Kapelle, Schule, Friedhof und 600 Einwohnern in 146 Häusern. Die Obere Mühle, jetzt außer Betrieb. „Anno 1715 den 2 ten May als am Tage Sigismundi Ist zur Ober- Mühle der Grundstein durch die Herren Verwalter und Herr Licent. Johne Stadtschreiber in Zittau geleget wor den." An ihr eine Inschrift. Auch Schiefermühle benannt. Die Obere Schule auf der Heide wurde 1876 er baut; in ihr findet im Winter zeitweilig Gottesdienst fürs Neudorf statt. Der Ochsen weg läuft von der Eisgasse auf den Kamm. Z. Rev. 8 und 9. Die Ölmühle ist die ältere Bezeichnung der Holz mühle. Der Ottoberg oder Ottsberg, eine befelderte Kuppe, zu „Hans Ottens Garthen" gehörig, 520,1 m hoch, an ihm eine Sprungschanze. Auch Rengers Kippe genannt. Ott's Loch oder Wünsches Loch, nach dem ehem. Be sitzer Otto Wünsche benannt. Die romantische Schlucht unterhalb der Lausche, in der der schwarze Graben fließt, und der Schlangenweg hoch geht; teils Z. Rev. 19 und 20, teils Gemeindeflur. P a ch t e r - K a r l s - E ck e bei Nr. 66, dem Geburts hause Friedrich Schneiders; „Göhls" Fabrikweg, die Frted- rich-Schneiderstraßc kreuzen die Dorfstraße daselbst. Das Pasch er wegel fängt bei Nr. 289 im „Neu dorfe" an, läuft westlich über Feld bei Z. Rev. 19 im Walde hoch, durch den Wände-, Mittel- und Heidesteinbruch auf den Kamm nach Böhmen. Die Papiermühle, Nr. 22 in Nieder-Waltersdorf, in welcher früher Papier erzeugt wurde, vordem war die Fabrikation in der Sorgemühle, jetzt Kuhnerts Gasthaus Nr. 209. Der Peterborn, zwischen Winögasse und dem Sonneberge, ein gutes Wasser habender, seit 1903 zur Großschönauer Wasserleitung geschlagener und deshalb ver deckter Born. Z. Rev. 35. Der Peterborn weg führt von der Dorfstraßc bei der Windgasse, am Peterborne vorbei, im Walde (Z. Rev. 35, 34) nach dem Haselsteinbruche. Der Pfarrborn, südlich von Herrenwalde auf der Pfarrwiedemuth, jetzt zu und zur Herrenwalöer Wasser leitung geschlagen. Der Pfarrbusch, südlich vom Städler, Wege am Ratswaldc. „1572 hat ein Wohl Edl. und Hoch W. Rath hinter der Wiedemuth ein Stück Wald zur Wiedemuth ge schlagen um 50 Zittische Mark, welche 1597 gäntzlich bezahlt werden." Der Pfarrgarten um der Pfarre, in dem bis 1872 die Pfarrscheune stand. „Durch Verordnung der Her-