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280 Nr. 22 Vberlausitzer Heimatzeitung Jahre. Im 7 jährigen Kriege hatte ein Gottlieb Fischer einem österreichischen General mit geheimen Aufträgen wichtige Dienste geleistet. Nach dem Friedensschluß erhielt er vom Kurfürsten die Erlaubnis, sich an einer beliebigen Stelle ein Schank- oder Gasthaus zu bauen. Er wählte sich den Berg westlich von Marienthal und baute die heutige Bergschenke, die damals Fischerschenke hieß. Später ging das Gasthaus durch Kauf in den Besitz des Klosters über. Heute gehört es der Taubstummenanstalt zu Leipzig, die hier Sommer und Winter ihre Zöglinge unterbringt und eine Schule darin eingerichtet hat. Stolpen. Wie mitgeteilt wird, ist auf der Burgruine Stolpen die Südmauer des Zeughauses in einer Länge von etwa 28 m eingestürzt. Bäume und Sträucher wurden weggerissen. In der geschlossenen Mauerfront klafft eine Lücke, die den Gesamteindruck der Burg zerstört. Es wird darauf hingewiesen, daß bisher alle Versuche, die verant wortlichen Stellen zu veranlassen, dem fortschreitenden Verfall der Ruine entgegenzutreten, ergebnislos geblieben seien. Rothenburg OL., 13. Oktbr. Einem besonderen Glücks umstand ist es zu verdanken, daß ein Dachziegel, auf dem sich eine interessante Widmung befindet, bei dem Abbruch der alten „Wcndcnkapellc" wohlbehalten geborgen werden konnte. Der Dachziegel trägt in kunstvollen Schriftzügen folgende Gravierung: „Ich liebe meinen Neidex und Hasser gleich, wie das Regenwasser, das von Gottes Dächern floß. Zöblitz, den 30. September 1774." Dieser Ziegel ist noch gut erhalten und auch die verschnörkelten Schriftzüge sind deutlich lesbar, was darauf zurückzuführen ist, daß er von anderen Dachziegeln verdeckt und damit vor Witte- rungscinflüsscn geschützt war. Mit Bestimmtheit ist an zunehmen, daß die Kapelle im Jahre 1774, der Jahres zahl, die sich auf dem Ziegel befindet, errichtet wurde. Der Dachziegel stellt somit die einzige Urkunde dar, die uns über das Geburtsjahr der Kapelle Aufschluß gibt. Nur be sonders glücklichen Umständen und der Umsicht der Bau arbeiter ist es zu verdanken, daß das Dokument rechtzeitig entdeckt und nicht zerstört wurde. Damit ist ein wichtiges Stück, das Ausschluß über einen Teil unserer Heimat geschichte gibt, der Nachwelt erhalten geblieben. W—l. Naumburg a. Qu., 13. Oktober. Funde aus der Bronzezeit. Bei Erdarbeiten sind neuerdings im Be reiche des Ullersdorfer Gräberfeldes, das sich unmittelbar hinter dem Baumeister Herselschen Holzhofe im Mittel dorf befindet, aus der Bronzezeit wundervolle Funde aus der Zeit zwischen 1500 und 1200 vor Christo gemacht wor den. Früher hat man hier außer Buckelurnen, Bronze ringen und Bronzespiralen eine Bernsteinperle, die auf Handelsbeziehungen der Menschen der früheren Zeit mit Ostpreußen und Graphitschwärzungen der Tongefäße, die aus Böhmen und Bayern hindeuteten, gefunden. Der Ullersdorfer Heimatverein unter Führung seines Vor sitzenden Baumeister Hersel hat eine Anzahl Funde im Ullersdorfer Heimatmuseum vereinigt. W—l. Warnsdorf. Die Ruine Tollen st ein soll durch das staatliche Denkmalsamt restauriert werden. Der Tollenstein an der alten Straße Meißen—Gabel hatte zu erst unter den Wrschowetzen ein hölzernes Wachhaus; später unter den Herrn von Berka, denen das ganze nörd liche Gebiet gehörte, wurde die Burg erbaut, die viele Stürme erlebte und später durch die Zittauer in Schutt und Asche gelegt wurde. Die späteren Kriege setzten das Zerstörungswerk fort, und schließlich wurden die Steine der Ruine für den Bau der Häuser verwendet und damit manch wertvolles Gut verschleppt. Heute liegen die Steine nur lose aufeinander und man denkt daran, eine feste Bin dung zu schaffen, um den weiteren Verfall hinanzuhalten. BalmWswirtfchM Mau 2nh.: Anna verw. Gottwald und Sohn Küche und Keller von Äuf:: Fernruf 3802 ?enn»p^echcr dla. 2676 KO^VIIOI^I 5 per i«I-l^onciitoi'ei::Vornelline» kl « s s e e Konchloi-eivvsren ttotel weißer Lngel mm koruruf)5Z » 6ut bürgsrlickros 4 sltbeksrintes kiuus. k>. Winkler Ssrs "".»^7. Glasveranda mit Aussicht. Fremdenzimmer und Jugendherberge. Speisen sehr preiswert zu jeder Tageszeit. Kühlanlage. Streng reelle Bedienung. Fernsprecher Großpostwitz 24b. Paul Hantnsch Herrlicker Ausflug nach der KSnig-ZoLfann-ÄueUe ElchgradeN.Gartsnanlage.auch geeignet für Vereins u.Schulen. Auto-Haltest. Linie Sittau-Lückendorf. Tel. 4153. verssnckeu Wir bsinuks t üg! i cü unser« vor beste Sewei» für ckie LZüte unck k>reis- Würckigkeit 1 — (-eben sucki Sie uns Ikre Bestellungen uuf I — Von s0.- kkdl.versencken wir portofrei I Anzeigen-Berechlumg: Der Inseratenteil besteht aus vier Spalten. 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