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Erscheint allen ,14 Aage A^eiVags' Druck u. Verlag: Aiwi» INcrrr,Duch^druckLrsi und Jeiiungsverlag Rsrcherrcru i.Sa. SchrMertung und (Aeschastsfkelle tt^V^eichenau.Sa. Fernfprect)erAK'.300 Gescfüohie, ^Kunft,Lüencltur^ Blütiep für" ^?eimaikunöe ll n bevechtigter' Naciiönuei^ verboten Mitteilungsblatt des Vorbandes „Lujatia" der Humboldt-, Fortbildungs-und Gebirgsveroine der gejamtsn Gberlausitz. — Hauptirbriftloitung : Gtto M a rx, Deichsnau, Sa, unter Mitwirkung zahlreicher bewährter H-imatjchriltlt-ller. Schristleitung sür das Gebiet dar Geschichte einlchlieplich der Heimatkunde und der Kuultgeichichte jowie da» der Volkskunde: D r. Wolfgang Mittsr, Aitlau, Prinzenstrape 15b, wohin allo diesbezüglichen Arbeiten direkt zu fenden find. — Manuskripten ist Lvückporto beizu lügen, da fonft Nnfpruch auf Duckfendung nicht besteht — stlnberechtigter Nachdruck aus der „Gberiausttzer Äeimatzeitung" wird strafrechtlich verfolgt. — Erfüllungsort und Gerichtsstand sür Dezi-Her und lZnferenten Deichenau, Sa. — Postscheckkonto: Leipzig Nr. 27534. — Bankverbindung: Goworbebank und Girokasss Aoichonau Nr. IS Nr. Itz 3. August (Erntmg) 1S3V n.Jahrgang M Kettmsr, ein Mteivmkt LMM Wmderwegr. Die Zeit des Wanderns in unsrer schönen Heünat ist wieder gekommen. Dazu leben wir gegenwärtig in Zeiten, da die Zahl derer, die sich nicht kostspielige Reisen gönnen können, beträchtlich zunimmt. Für sie alle kann die Hei mat voller Ersatz sein und mancher sonnige Sonntag oder Ferientag mehr Genuß werden, als eine weite Reise mit ungenügend Mitteln und mangelhafter Vorbereitung. Allerdings scheitert so mancher erhoffte Wandertag schon an der Vorbereitung über Weg und Ziel. Dem einen paßt die Verbindung nicht, dem andern wird die Fahrt zu teuer, denn viele wählen auch in der Heimat noch das Ziel zu unverständlich, zu weit. Sie übersehen die Schönheiten der Nähe, weil sie oft keinen Weg kennen als den durch all bekannte Dörfer und auf oft begangener Straße. Der Zau ber der heimatlichen Schönheit liegt aber zumeist abseits von Dorf und Verkehrsstraße und hat als Zugabe noch jene nervenstärkende Ruhe, die der abgehetzte Mensch von heute über alles braucht. Wer solche Wege sucht, findet einen treuen, zuverlässigen Berater in dem Wegekarten- heft der Oberlausitz, das der Verband „Lusatia" heraus gegeben hat. Hierin sind nicht nur alle markierten Wege der Lausitz bunt eingetragen, sondern auch die eines großen Teiles der Sächsischen Schweiz und des nordböhmischen Wandergebietes. Ein Schnittpunkt und Ausgangsort wichtiger ober- lausitzer Wanderwege ist der Kottmar, den die Bewohner der großen südlausitzer Jndustrieorte ja in so bequem er reichbarer Entfernung haben. In Eibau, Neugersdorf, Obercunnersdorf hält die Bahn an seinem Fuße und das Verkehrsauto macht Waldöorf, Eibau, Kottmarsdorf, som mers sogar die Kottmarhäuser zum Ausgangspunkt der Bergbesteigung. Auf dem Kottmar beginnen zwei neumarkierte Wege, die an die Grenze der Ostlausitz führen: der rote und der blaue J-Weg, so genannt, weil sie an der Schwelle des Jsergebirges enden. Beide vermeiden nach Möglichkeit eine Längswanderung durch die Orte, sondern führen durch Wald und über aussichtsreiche Höhen, ohne jedoch auch allzugrvße Umwege zu machen. Der rote J-Weg ist der südliche. Er berührt Ruppersdorf, Großhennersdorf und gipfelt hier im Großen Berg s435 m). Am Eingang zum Neißetal wird Hirschfelde durchquert und nun steigt der Weg wieder an über Türchau, Bad Oppelsöorf, Lichten berg zum Gickelsberg mit seiner wundervollen Sicht auf Jsergebirge und Jeschkenmassiv und das weite Tal zwischen beiden. Der blaue J-Weg nimmt nördlichen Kurs über Herrnhut, Neundorf und erreicht die Neiße nördlich des Tales beim Kloster Marienthal. In weitem Bogen um geht er Königshain und endet in der Wallensteinstadt Friedland. Für den andern Wanderweg, den —! -Weg, ist der Kottmar nicht Ausgangs- sondern nur Scheitelpunkt. Wer aber nicht genügend Zeit für die ganze Mittellausitzer Höhenwanderung hat, der tut gut, am Kottmar zu teilen und hier zu beginnen. Südwärts geleitet das blaue Zeichen durch Walddorf, Eibau, zwischen beiden Spitzbergen hindurch zum Wald am Lindenberg. Der Weg senkt sich nach Hainewalde und übersteigt den 810 m hohen Breite berg mit der feinen Gebirgssicht. An den letzten Ausläu fern von Bertsdorf vorüber gelangt man nach Jonsdorf und durch den Grenzwald zum Hochwald als Endpunkt. Der nördliche Teil ist eine Mehrtagswanöerung und gewährt einen umfassenden Überblick über die gesamte Lausitz und den Nordzipfel Böhmens, da er zumeist Tal und Orte meidet und sich Kamm und freie Höhen sucht. Gipfelpunkte sind Kottmarsdorf, Bieleboh, Kälbersteine, Weifa und Battenberg. Hier kann man die Wanderung trennen, da steil unten und kurz erreichbar der Bahnhof Neukirch-West liegt. Das nächste Stück ist eine Waldwande rung durch die Ausläufer des Valtenberges zum Rüben berg und nach Bischofswerda mit einem Abzweig zum Ftchteort Rammenau. Es folgt wieder ein aussichtsreicher Höhenweg über Butterberg, Burkauer Berg, Hochstein, Ohorner Berg. Nach der Noröseite schweift das Auge in die nordlausitzer Ebene, im Süden Berg- und Hügelland. Durchs Wohlaer Ländchen gehts und über die „sieben Berge" zum Kamenzer Hutberg, dem letzten Vorposten vor der weiten Ebene. Man sollte den Lnsatiavereincn die Arbeit der Mar kierung dadurch danken, daß recht viele Wanderer diese Wege benützen. Gerade die Bewohner der Orte um den Kottmar haben in diesem Berge einen Ausgangspunkt, von