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änderungen im Besiedlungsverlaus jür diesen Zeitabschnitt heraus- schälen. Wir haben im Westen des Landes, von der Elbe ab, hermun- durische Stämme der Westgermanen, dir sich von den Irminonen, den swebischen Slbgermanen, herleiten. Östlich der Elbe, das heißt wenigstens in der Lausitz, wohnten damals wohl bereits ostgermanische Burgunden. Allerdings können wir diese erst um 200 n. Christus archäologisch erfassen; denn von da ab ist die Elbe ja (bis 400 n. Lhr.) der Grenzstrom zwischen Ost» und Westgermanen. Rückwärts gehend verfolgen wir die Abwanderung «lbswebischer Stämme nach dem Mittelrhein und Untermain um IM o. Chr. und sehen den Vorstoß dieser Stämme durch den Elbdurchbruch in die Gegend von Bodenbach (gedrehte, keltisch beeinflußte, germanische Keramik) im 4. Jahrhundert v. Lhr. Auf der Flur Pirna haben wir ein ganz gleiches Gräberfeld. Um 500 v. Chr. ist das Ende der qermanifchen Kultur im Lande erreicht. An der Schwelle zur frührömischen Eisen zeit kommen wir in Sachsen in das Gebiet der „Lausitzer Kultur" mit der Töpferware vom „Dillendorfer Typus". Bet uns wohnen tllyrische Stämme; bis über die Saale hin sitzen (die heutige politische Grenze des Landes aber nicht erreichend) wenigstens im 6. Jahr hundert o. Chr. die Kelten. Im Norden liegt das germanische Gebiet. Hier prägt sich erstmalig die Trennung in West- und Ost germanen aus; weiter rückwärts, während der Bronzezeit, fließen diese in einen einheitlichen Komplex zusammen. Mit dem Jahre 1700 o. Lhr. etwa erlischt da» klare Bild der germanischen Grenzen. Sachsen zeigt in der nun anschließenden frühesten Bronzezeit die sogenannte „Aunjetitzer Kultur", für welche als besonders schönes Beispiel der köstliche Schatzfund von Kiebitz bei Mügeln mit seinen Bronzen und Bernsteinperlen und das Pracht beil von Löbschütz bei Lommatzsch als heimische Funde besonders interessieren. Im zweiten Abschnitt, Germanen und Indogermanen, wird die Heimat der Indogermanen nach den Schlüssen der Sprachforschung in das Zentrum der blonden Rasse, nach Nordeuropa, und zwar in alle Lande um die Ostsee herum, verlegt. Der dritte Abschnitt ist der Entstehung der nordischen Rasse gewidmet, welche aus die altsteinzeitlichen Cromagnon- und Aurignac- Menschen zurllckgesührt wird. Dr. Georg Bierbaum-Dresden. Otto Eduard Schmidt: Die Wenden. Dresden 1926. Verlag der Buchdruckeret der Wilhelm und Bertha von Baensch- Stistung. 136 Seiten. Mit 8 Vierfarbendrucken, 5 Autotypien und I Karte. Gehestet in künstlerisch geschmücktem Umschlag 2 RM. Das Buch ist eine Tat, die nicht nur der Dorgeschichtsfreund, sondern jeder, der sein Vaterland liebt, ganz besonders aber jeder Heimatforscher im weitesten Sinne des Wortes dankbar zu begrüßen alle Ursache hat. Denn Otto Eduard Schmidt, der Vater der „Kur sächsischen Slreiszüge", hat hier in gründlicher Forschungsarbeit und in geistvoller Darstellung eine Lücke ausgesüllt, die um so schmerz licher deshalb war, weil das Ausland die Wendensrage seit 1923 ausschließlich im Licht der unwissenschaftlichen und antideutschen Tendenzschrift von Auguste Bierset „vn psuple mart/r" zu sehen gewohnt war. Es war dringend erforderlich, daß dagegen einmal etwas geschah. Und wenn das nun so geschehen ist, wie cs O. E. Schmidt mit der ganzen Sorgfalt des echten Historikers in glänzender Beherrschung sächsischer Verhältnisse geradezu meisterhaft getan hat. dann wird man sagen dürfen, daß sein vorsichtig abwägendcs Urteil und seine mustergültige Objektivität schließlich auch dem Auslande Eindruck machen muß, wenn man dort nur hören will. Die einzelnen Abschnitte des handlichen Buches behandeln Sachsen und dir Lausitzen vor der Einwanderung der Wenden. Dom Stand- punkte des Vorgeschichtlers aus wäre ein Eingehen daraus sehr wünschenswert gewesen, daß die Tschechen und die Polen ja bereit» die ganze mittel- und jungbronzezeirltche Kultur des Landes' für dir Slawen — natürlich ganz mit Unrecht und vollkommen unmetho disch — in ihrer lediglich von politischen, und zwar nationalistisch tendenziösen Gesichtspunkten aus betriebenen Dorgeschtchtssorschung in Anspruch nehmen möchten. Die Einwanderung der Wenden und ihrer Kultur, die Rück eroberung des Landes östlich der Saale und Elbe durch die Deutschen — das Gebiet war ja bereits zwischen 400 o. Chr. und 600 n. Chr. von Germanen bewohnt, wo von Slawen im Lande noch gar nicht die Rede sein kann —, die deutsche Kolonisation und Christianisie rung der Mark Meißen und der Lausitz werden darauf behandelt. Außerordentlich wertvoll und lesenswert sind aber Schmidts Darlegungen über die Wenden vom 13. bis zum 19. Jahrhundert in Schicksals- und Kulturgemeinschaft mit den Deutschen, über wen dische Sprache und wendische» Schrifttum, über die wendischstäm migen Lausitzer im Weltkriege, die „wendische" Frage vor der Friedenskonferenz und die Wenden in der Gegenwart. Ein Rückblick und Ausblick, eine Literaturllbersicht und Aus führungen über die dem Buche beigrgebrne instruktive Wanderkarte beschließen die Arbeit. Dem gediegenen Inhalt entspricht das Außere: musterhaft ist dir Ausstattung de» Buches. Vornehmer, klarer Druck auf holzfreiem Papier sowie vorzüglich ausgeführte künstlerische Beigaben machen dem Berlage alle Ehre und sichern dem Buche bleibenden Wert. Der erfreulich niedrige Preis von nur 2.— RM. gestattet jedem die Anschaffung und wird hoffentlich dazu beitragen, daß recht bald eine zweite Auslage erscheinen kann, dir ich dem Buche von Herzen wünschen möchte. Dr. Georg Bi«rbaum-Drr»den. ve ordurbne« Ehriftstriezel. Heiteres Spiel zur Weih- nacktszeit, in oberlausitzrr Mundart umgesetzt von H. von Prosch in Beiersdorf (Oberlausitz), eine Bearbeitung des Wethnachtsspieles in erzgebirgischer Mundart: „De veidarbnr Wethnachtsstulln" von D. von Funcke in Ölsnitz i. Erzgeb. Ein kurzes Spiel in 2 Auf zügen (8 weibliche Rollen), wohlgerignet für Weihnachtsfeiern ober- lausitzer Vereine. Es erfordert keinen besonderen Aufwand, keine Kostüme, ist leicht zu spielen, wird aber allerorten viel Freude be reiten. Das Aufführungsrecht wird erworben durch den Bezug der Rollrnstllcke (je 25 Pfg.). In Kommission bei Wilhelm Stephan, Buchdruckeret und Buchhandlung, Beiersdorf (Oberlausitz). Mein« Heimat, Verse und Prosa von Marg. Reichel- Karsten. 3m Selbstverläge der Verfasserin erschien unter obigem Titel ein Büchlein, das in freier und gebundener Redeweise rin Lob der Heimat darstellt. Sinnige Dichtungen wechseln ab mit kurzen Beiträgen in Prosa, die des Lebens Pilgerfahrt in schöner Sprache wiedergcben. Die in Görlitz, Emmertchstr. 47 II wohnhafte Heraus geberin ist den Lesern unserer Heimatzeitung bekannt durch ihre seingrschrtebenen Skizzen und ihre Dersdichtungen. Möchten recht Diele in das Büchlein Einblick nehmen; es ist zum Preise von 75 Pfg. zu erwerben. Deutschland, Deutschland! Otto Mittler. Orell Fühlt Verlag, Zürich. Generalvertreter für Deutschland: Müller L Co., Verlag Potsdam. Der Roman des Deutschland von 1924/25, der Roman der jungen Republik, des sich langsam wieder durcharbeiten- den Volkes, das sich — aufgerllttelt durch die schwere europäische Krise — über Liebe, Ehe, Erziehung, Politik, Rassenfragen, Kultur, Justiz, Wirtschaft, Literatur und Sport, die Grundprobleme der Nation und des Einzelmcnschen, die brennendsten Gegenwartsfragen eine neue Welt schaffen muß. Dieses Buch ist Führer. In wuch tigem Tempo rollt sich eine spannende Handlung ad. Gestaltung ernster Probleme, wechselt mit der Spannung des atemraubenden Detektiv-Romans, und jedem Freund der Berge erwacht bet diesen Schilderungen des alpinen Sports und alpiner Gefahren der Wille zu neuem Erleben. Das ist ein Gegcnwartsbuch, von dem sich jeder getroffen fühlt, denn es greift hinein in das Leben eines Jeden von uns und der es liest, wird nicht nur ein paar Stunden intensiv ge lebt, sondern sich um ein Stück Leben bereichert haben. Das Buch ist aus feinem holzfreien Papier gedruckt, hat 37 Bogen Umfang und kostet in Ganzleinen Mk. 5,60, leicht kartoniert Mk. 4 — »Berdlrb Dir Deine Augen nicht-, fürsorglich ost die Mutier spricht, wenn die Tochter in ziemlicher Entfernung von der Tischlampe oder bei noch ungenügender Beleuchtung unter dem viel höher hängenden Gas- oder elektrischen Licht an der Nähmaschine arbeitet. „Ja, liebe Mutter, wie soll ich es denn machen, ich muß die Sachen morgen adliesern, und im Winter sind doch die Abende die längste und auch die ruhigste Arbeitszeit." Da klopfte es, eine Freundin trat ein, und das abgebrochene Gesprächsthema wurde zu Dreien weiter ausgesponnen. Plötzlich fragte die Freundin: „Nicht wahr, Du hast doch eine Singer Nähmaschine?" Aus die bejahende Antwort erwiderte sie: „Als ich mir neulich Maschinenöl und ver schiedene fehlende Dinge in einem Singer Laden Holle, wurde mir eine verblüffende Neuheit, das „Singer Nählicht", gezeigt, welches mich sehr interessierte. Es ist eine praktisch eingerichtete elektrische Lampe, dir sich am Arm einer jeden Singer Nähmaschine neueren Systems anbrtngen läßt. Die Lichtstrahlen fallen direkt aus di« Näh arbeit und somit wird jede störende Schattenbildung vermieden. Das Singer Nählicht hat zudem einen ganz geringen Stromverbrauch." Freudig wurde diese Anregung angenommen und sogleich zur An schaffung eines Singer-Nählichts geschritten. Vie MlsleiulMe M die ZellevWl voll Msbvls. Zu beziehen durch jede Buchhandlung. Prri» —,50 Gvldmark.