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37S Gberlaufltzer Helmatzettnnq Ar 25 AtvsWredStteder Lrinnerungsblätter an flltendork Ls war ein Berksttag, und die Blätter kielen, Srau King der Nebel drunten auk der Stadt, Nickts mskr von kroken sommerlicken Spielen, Nur jenes stille Bleiten — Blatt um Blatt. Und jener Bimmel und die nebelnassen Entblühten Gelder rings, scdmucklos und arm; ven Sommer batten sie nun zieken lassen Und mit ikm alles Leben, jung und warm. L» gab kein Bleiben mekr und kein Zurücke, Vie letzten Blumen nickten Nbsckied und Welkten in Lrausr mit dem stillen Stücke, Vas mit dem Sommer scbwand in jener Stund. Wie singen die Knaben Im lustigen Lkor Ikr Liedlein vom vracben! Mir klingt es im Okr Wie kerbstlicbe Wekmut: „ver Stoppelwind webt . . ." Vas ^akr ist vorüber . . . Wie alles vergebt! Ick stek auk der Lreppe Und lauscke dem Lied. — Nun ist es verklungen. - ver Zugvogel ziskt. Und einer war, der gab mir reiks drückte, Vie letzten und die sckönsten seiner Ernte -, Lin weiser Mann, im Leben wobt erkakren, ver durck Les Sckicksals kalten Srikkel lernte, Sedul.d zu üben, und im Urteil milde Mit Überlegung seinen Spruck zu sprscken, Lr gab mir drückte, wie es selten einem vesckisden ist, von seinem Baum zu drecken. « * Sie ökknete die Lür. Im weihen Bette Leknte der kranke stumm in seinen Kissen, Sein starrer Blick sckien alles sckon zu wissen, ttls ob er nie so tief geseken Kälte Wie nun, da seine Zunge ganz versagte. Sein sckmales 5lnttitz zuckle, und ein Sckatten Sckmerzlicken Läckelns klog um seine malten Verwelkten Lippen, okne dah er klagte. Vock in den klugen sak ick Lränen sieben Und niederperlend, als er nickte, blinken, vann Kob er seinen ttrm, um mir zu winken: Leb wokl, leb wokl — und einst - auf Wiedersehen! * - * ver Knabe zupfte kilklos mick am ttrme Und blickte angsterfüllt in mein Sesickt, Ob ick mick seiner Sckwackkeit nickt erbarme. Ick muhte geben. Lr begriff es nickt, ver Meister bot in altgewoknter Weiss flus jungem Berzen Kratt und Stück zur ffakrt, Sie alle standen ringsumker im kreise, vann sckieden wir auk gute Mannesart. Vas waren nun dis letzten sslugenblicks. Sie küklten's alle, die da um mick sahen Und still einander in den Mienen lasen, vah nickts zu ändern sei an dem Sesckicke: Vas Kleins Mädcksn neben mir, der Vater, Vie Mutter drüben auf dem Stukl am Berde, Bald adgewandt mit sckmerzlicker Sebärde, ver liebe §reunL, mein Belker und Berater. Vie Ukr Kob aus zum ersten Stundenscklags, Nun war es Zeit zu gekn, und auk dem flrme Brackte dis Mutter voll von Slück und Barme Ikr jüngstes nock, zu Lkren diesem Lage, sslls ick mick drauhen dann nock einmal wandle, Sak ick die Blumen von dem Senster nicken Und Kind und Mutter durck dis Scheiben blicken, vann sckritt ick in das Land, das unbekannte. Gustav Wolf, W«i>a. Die Veränderung des Landschaftsbildes der südlichen Oberlausitz in geschichtlicher Zeit Von Heinz Seeligcr, Zittau Landschaft ändert immer und immer wieder ihr Aus- sehen. Sei es bei Sonnenschein oder Regen, im Sommer oder im Winter, stets zeigt sie ein anderes Gesicht. Hoch- wasser, Blitzschlag, Feuersbrunst und Sturm wirken ver- ändernd auf sie ein. Aber all diese Einflüsse sind nur vorübergehend, denn in unserer Heimat wenigstens werden sie schnell behoben und können so kaum einmal dauernde Spuren hinterlassen. Wenn man nur die geschichtliche Zeit ins Auge satzt, die für die südliche Oberlausitz ungefähr mit dem Ausgange der Völkerwanderung beginnt, so kommt überhaupt das Wirken der Naturmächte für Veränderungen des Landschaftsbildes viel weniger in Frage als die Tätigkeit des Menschen. Ein kurzer Überblick wird das zeigen. Als in der Bölkerwanderungszeit die Germanen nach Westen abgerückt waren, besetzten am Ende des 6. Jahrhunderts die Slawen die freigewordenen Gebiete. In dieser Zeit ist der südliche Teil der Oberläusitz noch sehr stark mit Wald bedeckt gewesen, und so drangen die Slawen, die es wohl nicht liebten, den Wald zu roden, nur spärlich ein. Hier und da legten sie an der Neiße, der Mandau und an größeren Bächen eine kleine Siedlung an und trieben Fischfang und Jagd, auch etwas Ackerbau. Namen wie z. B. Hörnitz und Pöritzsch weisen auf die slawische Besied- lung hin. Auch Radgendorf ist als eine ihrer Niederlassungen an- zusehen, wenn man den Rundling als slawische Siedlungssorm betrachtet. Obgleich sich ferner noch andere slawische Siedlungen feststellen lassen, so ist hier die slawische Besiedlung nicht allzu stark gewesen, da die Slawen den Wald in der Hauptsache stehen ließen und nur die waldfreien Gebiete bebauten. Ein ganz anderes Aussehen erhielt aber die südliche Oberläusitz im 13. Jahrhundert durch die deutsche Kolonisation, denn je ge ringer ein Land von Slawen bewohnt war, desto mehr konnte sich hier die deutsche Eigenart ausprägen. Die Kolonisten begannen, an den Bachläufen ihre Dörfer anzulegen. Das Gelände wurde auf geteilt, und an den Talhängen links und rechts des Baches er bauten sie ihre Güter, sodaß die Bachaue frei blieb. Hinter ihren Güiern rodeten sie streifenförmig den bisher das Landschaftsbild bestimmenden Wald. Mehr und mehr wurde er zurückgedrängt und konnte sich nur noch auf den Wasserscheiden halten. Durch die Breite der Streifen, Husen genannt, wurde der Abstand der einzelnen Güter voneinander bedingt. Jetzt bestimmte die charakte- ristische Flureintcilung mit den durch Feldwege abgegrenzten Husen das Landschastsbild, besonders aber dann, wenn die ein zelnen Hufen verschiedene Frucht trugen. Solche Reihen- oder Waldhufendörfer sind Olbersdorf, Bertsdorf, Herwigsdorf, Oder witz, Eckartsberg und andere mehr. In dieselbe Zeit sällt auch die Gründung unserer Stadt Zittau und der Flecken Hirschfelde und Ostritz. Sie wurden von vornherein als Städte angelegt und haben sich nicht erst aus Dörfern entwickelt. Königliche Beamte haben die Flur abgemessen und sie dann der Besiedlung über geben. Daß kleine slawische Siedlungen in der Stadt oder den Flecken mit ausgingen, ist möglich. Auch der Bau der beiden Burgen Rohnau und Oybin muß in jene Zeit fallen. Sie haben das Landschastsbild entscheidend beeinflußt. Sowohl der spärlich bewaldete Oybin als auch das hohe, steile Neißeufer erhielten nun je einen stolzen Bau, der ihnen vielleicht ein drohendes Aus sehen gab. Jede Burg beherrschte eine sehr wichtige Handelsstraße. Diese Straßen haben wir uns aber nur als ausgesahrene und aus getretene Wege zu denken, deren sumpfige Stellen hier und da mit einem Knüppeldamm befestigt waren. Der weitere Ausbau dieser Straßen sällt erst in viel spätere Zeit. Wenn wir von Burgen hören, die doch in der Hauptsache aus Stein gebaut gewesen sind, wenn wir ferner hören, daß Zittau eine steinerne Mauer hatte, so läßt das schließen, daß Steinbrüche schon vorhanden gewesen sein müssen.