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Pfusch! Ein altes Lied. Es lag den alten Meistern schon verdrießlich in den Ghren. Zwar „Pfuscher und 6t8rer eigenmächtig aufzutreiben" blieb den Innungen bei Vermeidung ernsten Einsehens untersagt; hingegen soll ihnen, wenn sie es „der Obrigkeit, worunter die Pfuscher gesessen, oder über den Pfuschen betreten wer den, anzeigen, die Hülfe gegen dieselben nicht versaget, vielmehr ohne alle Weitläufigkeit und Verhängung eini gen Prozesses, befundenen Ämständen nach durch Hin- wegnehmung derer Waren oder des HandwercKs-Aeu- ges, auch Geld- und andere Strafen schleunige Justiz administrieret werden". And noch heute doKtort man an dem alten Abel herum, das, wie es fast scheint, je länger je lieber ins Kraut geschossen ist. In einem anderen frei lich wurden die Innungen Herr veralteter Auslände: in der Preis-Solidarität. Damals sollten „weder eintzelne Innungsmitglieder oder Meister noch gantze Innungen diejenigen, so bet) ihnen arbeiten lassen oder von ihnen Kaufen, im Preiße übersetzen. Vielwsniger durch heimliche Abreden und Verbindungen die Arbeit auf einen gewissen Preiß zu setzen, und diejenigen ihres Mittels, so unter selbigen arbeiten oder verkaufen, für anstößig zu halten oder gar zu bestrafen sich unterfangen. Wie denn auch Niemand an dergleichen Abrede gebun den sehe, vielmehr die Innung, jo dergleichen getroffen, um funffzig Thaler bestrafet werden" sollten. Das alte Buch, man legt es aus der Hand, und auf vergangne, „zünft'ge"Tage legt neuer Staub sich nieder. Vieles freilich ist doch auf unsere Seit gekommen. In den Innungen lebt es fort. Am guten Alten in Treue halten, die Meister haben's verstanden. Darum: „Verachtet mir die Meister nicht und ehr't mir ihre Kunst! — Blieb sie nicht adlig, wie zur Seit, wo Höf' und Fürsten sie geweiht: Im Drang der schlimmen Jahr' blieb sie doch deutsch und wahr! Ihr seht, wie hoch sie steht in Ehr', was wollt ihr von den Meistern mehr? ... Was deutsch und echt, wußt Keiner mehr, lebt's nicht in deutscher Meister Ehr'! Drum sag' ich euch: Ehr't eure deutschen dann bannt ihr gute Geister!" sMeister, Vom Sterben der Heide gibt ein wunderbares Land, weit abseits vom Leben MM der Stadt und dem Rauschen der Arbeit — unheimlich still in der Spätherbstzeit — die Heide. .Sie erstreckt sich hinter Niesky, Weißwasser, Muskau bis in die Niederlausitz und Brandenburg hinein und ist für viele ein Land von ungekannter Schönheit. Schön ist sie in ihrem Wechsel von den mit Kiefern be wachsenen Hügeln und den weiten, frischen Wiesenflächen, schön ist sie mit ihren grünenden Flußläufen und dunklen Berglandschaften mit den braunen Torfmooren samt dem finstern Spiegel der Hetdeseen. Frühlingszeit und Hochsommer, die hohe Zeit der Heide, sind vorbei! Der Spätherbst mit rauhen Stürmen und tückischen Nebel in sagenhaften Gestalten braut über sie und singt ihr das ewige Lied vom Leiden und Sterben. Wie ein toller, übermütiger Maler war er ins Land ge zogen. Bald hier, bald dort hatte er einen Klex Farbe hinein gespritzt. 2m dichten Gehölz läßt der König des Waldes seinen Brunstschrei erschallen, er orgelt. Aus der Ferne antwortet ein zweiter; nicht lange dauert es, und die beiden Nebenbuhler Kämpfen miteinander, bis einer vom Kampfplatz flüchtet. Nicht immer bleibt der stärkste Hirsch siegreich, vor dem jungen Spießer weicht manch alter Herr im Kampfe zurück; denn er führt spitze, gefürchtete, kurze Waffen. Tückische Nebel brauen sich im November über der Heide zusammen, und der Sturmwind rüstet sich donnernd zum An griff. Hui, wie er heulend heranstürmt, als wolle er alles sortfegen. Die Baumriesen sind gerüstet, ernst und schweigend erwarten sie den Angriff. Auf Leben und Tod ringen sie mit ihm. Wie das kracht, ächzt und stöhnt in den hohen Baumkronen! Der wilde Jäger ist lebendig geworden, mit Hussa und Horrido, mit Roßgestampf und Kläffen der Meute saust er durch die Lüste. Die Heidekönige lachen und plärren nur, ob seines hef tigen Stürmens. Wohl gelingt es dem Sturmwind einen so gewaltigen Riesen zu entwurzeln; aber besiegen kann er sie nie. Wohl geht ein leises Klagen um ihren Kameraden, der wie ein Held seinen Tod fand, durch ihre Kronen, dann aber stimmen sie das lustige Landsknechtslied an: „Kein schön'rer Tod ist auf der Welt, Ais wer vorm Feind erschlagen, Auf grüner Heid gefallen schön, Unsterblichen Ruhm tät er haben!" — Was der Herbst nicht vermochte, das bringt der Winter fertig! Dann seufzen die Nadelbäume unter der Last der Flocken, dann liegt die einst blühende Erika warm und weich unter dem großen Leichentuche gebettet. An den dünnen Zweigen des Unterholzes ist der von der Sonne geschmolzene Schnee als Eiszapfen angefroren. Wenn der Wind durch den Wald streicht, erklingen die eisbedeckten Nadeln wie ein zauberisches Glocken spiel. Jetzt ist die sel'ge Weihnacht do. Da kommt das große Leid über die jungen Heidekinder; sie müssen ihr Leben lassen. Dem graubärtigen Forstmanne tut es weh, wenn er die schön gewachsenen Tannenbäumchen absägen lassen muß, und sie alle in die Welt hinausziehen. Still bleibt es nun in der Heide, bis der Lenz blumen streuend durchs weste deutsche Land zieht. Schi. sinkt «tts Der Verleg «ler vttL. bietet «lssu «ins rsicbksltig« Luswsbl su billigsten Preisen. Sestsilungsn «oiie msn uns bsiklmöglicbst übermitteln, vesebtsn Lis bitt« «lie Umscblsgssitsn «les vorliegenden »tsktssl 2Iln G. S. Sn Äitta« Linsam wandr' ick durck Lis Sassen bei Ler Sterne Sckein — nimmer, nimmer kann icks kassen, Lah ick soll verlassen sein! . . . Nock wie einst Lurcks traute §enster grützt der Lamps Lickt — Lock ick sek nur nock üespsnster, aber Lick, dick sek ick nickt! . . . Seit du dick von mir gewendet, dünkt mick alles leer; - an Lick kab ick mein Serz vsrsckwendet, — blieb mir garnickts mekr. . . Linsam wandr' ick durck die Sassen bei der Sterne Sckein, bin so einsam, so verlassen, Latz ick möckt' gestorben sein! . .