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nern, zwey Gärtnern und vier Häußlern, wie auch Thomas Garthen sambt ihren Zinsen, vollen landüblichen Diensten, Abzügen, Vorhängen, Theilschillingen, Geburths- und Loß- Briefen, Hohen und Nieder-Gerichten, Straffen, Bußen, Mühl städten, Teichen, Teichstädten, Fischereyen, Iagdten und allen andern Herrlig- und Gerechtigkeiten, gegenwärtigen neuen Erb-Brief, über den Lehen Bauer, nahmens Hannß Schustern daselbst, aber diesen Lehen-Brief ausferttigen und ausstellen laßen, dergestalt und also: Daß Er solch sein Erb-Guth Schmochtitz und den Lehen Bauer daselbst, beerbenst zurück, Lpecikicirten pertinentien ° und allen andern Rechten und Gerechtigkeiten, Vermöge vorig- habenden Erb- und respeetive Leben-Briefes ferner besitzen, genüßen und gebrauchen solle und möge, Wie vormahls vom Ihm beschehen. Jedoch mehrhöchster Ihrer Churfürstlichen Durchlaucht an Lehen-Diensten Folgen und anderen zustehenden kieAslien, Herrlig- und Gerechtigkeiten, Wie auch sonst Männigliches vorgehenden beweislichen Rechtes unschädlich. Zu urkund hab Ich mein gewöhnliches OberAmbts-Secret an diesen Brief wißentlich hängen laßen, der gegeben ist auf dem Churfürstlichen, Sächßischen Schloße zu Budißin, am Sechsten Monats Tag Marty (März) des Eintausend, Sechs hundert, Ein und Achtzigsten Jahres. Gottlob Ehrenreich von Gerßdorff mpp/" In der rechten unteren Ecke steht noch der Name des Schreibers, Johann Cedelin. Die Urkunde ist auf Pergament geschrieben, und auf dem Pergamentverschluß sind noch Spuren eines roten Siegels zu sehen. st Gnindstücke, 2) Gesuch übertragen, st die dazu gehörigen Grundstücke, st manu propris — mit eigner Hand unterschrieben. Die beleidigte Zittauer Schildwache 1712 Zin herrlicher Iuniabend 1712. Grünen und Blühen überall, die Luft gesättigt von Blüten- und Rosen duft; ein zarter roter Schimmer zeichnet scharf am Himmel die Konturen der Höhen des Zittauer Ge birges. Die Städter selbst haben wenig Sinn für diese Schönheiten; denn schwer lastet auf ihrem Gemüt der Zeiten Unrast. Im vorigen Jahre hat August der Starke den Kampf gegen die Schweden neu begonnen, und eine starke Besatzung sächsischer Dragoner liegt in dem friedlichen Städtchen. Freund liches Entgegenkommen wird ihnen kaum zuteil. Die ehrsamen Bürger Zittaus erinnern sich noch zu oft voller Schrecken der dänischen Besatzung vor sechs Jahren. Doch das kümmert unsere drei hoffnungsvollen Marssöhne nicht, die sporenklirrend und säbelschleppend dem Webertore zu schreiten, um nach des Dienstes Mühen sich in der Abendkühle zu ergehen. Ihrer jugendlichen Kraft und Schönheit tun sie sich viel zugute und bemerken mit Wohlgefallen, wie manches Mägde» lein den Kopf nach ihnen wendet. Für solche zarte Angelegenheiten hat die Schildwache am Webertore keinen Sinn. Grimmig und dräuend schreitet der Landsknecht mit geschultertem Gewehre auf und ab, mehr Furcht einflößend, als der Löwe über ihm im Torbogen. Griesgrämig öffnet er den drei Leutnants den Schlagbaum. „Gewehr prä sentieren? Nein, diesen Hergelaufenen nicht. Dazu habe ich übrigens keinen Befehl. Wären sie dahetmgeblieben; ich habe sie ja nicht gerufen, mir wäre es auch lieber, ich brauchte nicht hier zu stehen und . . Aber er kommt nicht dazu, seinen Monolog zu beenden. Einer der drei Helden verlangt sein angebliches Recht und spart mit Schimpf und Schmähungen nicht, auf die Beschwichtigungen seiner Kameraden nicht hörend. Doch unser Landsknecht bewahrt stoische Ruhe — er weiß sein Recht zu suchen. Deshalb sendet der Magistrat dem Truppenteil einen geharnischten Brief, welcher aber vorzieht, die Sache gütig zu schlichten und den Zorn der Stadtoäter mit folgendem Schreiben zu besänftigen: „Es hat ein Löblicher Magistrat der Stadt Zittau bey mir anbringen lassen, daß der Lieutenant Schröter, Lieute nant Wüntziger und noch ein Lieutenant mit einander waren zum Weberthor herausgegangen. Da die Schildwache ihr am Schlage den Schlag aufgezogen, so hatte der Lieutenant Schröter wider die Schildwache gesagt, er solte das Gewehr vor ihm presentiren. Die Schildwache hatte ihm aber zur Antwort gegeben, es wäre ihm nicht befohlen worden. Darauf der Lieutenant Schröter wider die Schildwache gesagt, er wolle sie lassen ins Loch stecken. Auch selbiger vor ein Hunds sut gescholden. Darauf der Lieutenant Wüntziger ihn noch gewarnt hatte und gesagt, er solte die Schildwache mit zu frieden lassen. Als sinkt der Lieutenant beordert zu dem Herrn Haubtmann Rechenberg zu kommen. So wolle derselbe be lieben, die Sache zu untersuchen. Und wenn es dem Lieutenant kann bewiesen werden, daß er die Wache aus solche Arth be schimpfet hat, so schickt der Herr Haubtmann nach dem Adju vanten und läßt den Lieutenant Schröter auf der Haubtwache in Arrest bringen, da ihm dann hcrnachmahls soll gelernet werden, daß man keiner Schildwachen auf solche Arth trak tieren soll, auch kein vernünftiger Offtcier, der sein Handwerk versteht, solches nicht thun wirbt. Sigl. Zittau den 23. Iuny 1712 Adam Christofs von Wolffersdorff." Isumvoiatvefei» 5eiffte»rkravtt. Vorträge im Winterhalbjahr 1926/1927. 14. Oktober: Wanberunqen in den Zillertaler Alpen. Herr Schul direktor Berndt-Brandis. 28. Oktober: Wanderungen und Bergfahrten in der Hohen Tatra. Herr Lehrer Otto Söhnel-Freital. 11. November: Grenzfragen des Übersinnlichen. Herr Leo Erichsen- Schreiberhau i. Riesengeb. 18. November: Wunder der Schöpfung. Kulturfilm der Ufa. 25. November: Mit einem deutschen Hochseefischereidampser nach Island. Herr bl. piril. Carl Bllchler-Briinlos i. Erzg. 9. Dezember: Weihnachten im Erzgebirge. Herr Lehrer Melzer und Frl. Hanna Musch-Drcsdrn. 6. Januar: Im Hochgebirge der Dauphins. Herr Lehrer Schulze- Grimma. 20. Januar: Rundflug über Deutschland. Herr Oberleutnant Tschoeltsch- Löbau. 3. Februar: Wanderungen im Berchtesgadener Land und in Tirol. Herr Hans Hempel Seifhennersdorf. 17. Februar: 800 Jahre deutscher Humor. Herr Günther Sanderson- Dresden. 24. Februar: Urwelt im Urwald. Kulturfilm der Ufa. 3. März: Vom Kienspan zum Logenlicht. Herr Schulleiter Vatcr- Löbau. 17. März: Rund um die Küsten Arabiens. Herr Alfred Hcinicke- Waldheim. 31. März: Der Bau des Weltalls und die Stellung der Erde im Weltganzen. Herr Bruno Bürgel-Berlin. klgSilrlmg lmü Lelichtigimg. 1. Das ohne Angabe des Autors in Nr. 14 dieses Jahrgangs, S. 204, abgedruckte „Sommerlied" stammt von mir. 2. Ich verbessere einige den Sinn oder den Rhythmus stark be einträchtigende Druckfehler. Es muß heißen: s) im „Frühlings kranz", 1926, Nr. 10, S. 138, Gedicht I, 3l. 13: Im (statt „Ich") jauchzenden Atmen ..., Gedicht 4, Zl. 2: linderer (statt „linder"). Gedicht 6, letzte Zeile: Aprilen scherz (statt „Aprilscherz"), 1926, Nr. 12, S. 159, Gedicht 9, Zl. 8: Dämmerung floh (statt „floß"): b) im „Nachtlied", 1925, Nr. 18, S. 261, vorletzte Zeile: In ihrer satten (statt „sanften") Farbenpracht. Gustav Wolf-Wetfa. renoviert, )S däin. 8 vom Laknkof, - - Straffenkreurung kugau-oppad,. bs,t sickr bestens smpfoblen. / ff. Konditoreibüfett, kalte Speisen, gute ^Veine. Islspkon Ss. Sonntags von nsckm 4 bkr ab: Minclen-UnrsrksirungLMULik. 2u raklreiärsm lZesucke laden ein puk« u. krau.